Lützerath-Räumung beendet - die Ereignisse vom Montag in Kürze

Stand: 16.01.2023, 20:37 Uhr

In Lützerath kamen die letzten beiden Aktivisten freiwillig aus dem Tunnel, in dem sie sich tagelang verschanzt hatten. Damit ist die Räumung beendet.

In unserem Live-Ticker berichten wir fortlaufend über die aktuellen Entwicklungen in und um Lützerath. Die wichtigsten Ereignisse vom Montag gibt es hier kurz zusammengefasst.

Aktivisten haben Tunnel verlassen

Nach fünf Tagen ist der Ort Lützerath am Tagebau Garzweiler geräumt, die letzten Häuser werden abgerissen und ein Großteil der Bäume ist bereits gefällt. Der Polizeieinsatz war offiziell schon am Sonntag beendet. Zwei Aktivisten hatten aber noch in einem selbstgebauten Tunnel ausgeharrt.

Dieses Element beinhaltet Daten von Twitter. Sie können die Einbettung auf unserer Datenschutzseite deaktivieren.

Am Montag haben die beiden ihren Widerstand aufgegeben und den Tunnel offenbar freiwillig verlassen. Zuvor habe es intensive Gespräche gegeben, so der Energiekonzern RWE, der für die Tunnelräumung zuständig war. Ein Krisenstab des Konzerns hat mittlerweile seine Arbeit beendet.

Abseil-Aktion von Autobahnbrücke

Klimaaktivisten protestieren an der A 44

Am frühen Morgen haben sich zwei Klimaaktivisten im Rollstuhl in der Nähe des Tagebaus Garzweiler von einer Autobahnbrücke abgeseilt. Laut Polizei hingen sie in Höhe der Abfahrt Jackerath über der Landstraße 241. Beide wurden kurze Zeit später von Einsatzkräften heruntergeholt. Sie setzen sich nach eigenen Angaben für barrierefreie Protestaktionen ein.

Außerdem haben einige Protestierende zeitweise einen Schaufelradbagger im Tagebau Hambach im rheinischen Braunkohlerevier besetzt. Mit der Aktion habe man sich mit den Menschen im Dorf Lützerath solidarisch zeigen wollen, so die Protestgruppe "Gegenangriff - für das gute Leben".

Debatte um Gewaltvorwürfe

Derweil ging die Debatte um Gewaltexzesse bei der Demonstration am Samstag weiter. Polizei und Protestierende machen sich gegenseitig schwere Vorwürfe. Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) äußerte sich am Montag zu der Diskussion und verurteilte die Gewalt gegen Polizeikräfte.

Trotz Dauerregen harren nach wie vor viele Aktivisten im Protest-Camp in Keyenberg aus. Manche sind seit einer Woche hier und von weit entfernten Orten angereist. Für Dienstag sind weitere Aktionen gegen die Braunkohleförderung geplant.

In Lützerath sind mittlerweile die meisten Gebäude abgerissen, darunter der Hof von Eckardt Heukamp, des letzten Landwirts von Lützerath. Wenn alle Gebäude weg sind, will der Energiekonzern die darunter liegende Kohle abbaggern. Man erwarte, dass der Rückbau noch acht bis zehn Tage dauere, sagte ein Sprecher der "Rheinischen Post". "Im März oder April könnte der Tagebau dann das frühere Dorf erreichen und abbaggern."