Nicht genug Blutspenden in NRW

Stand: 05.11.2022, 11:51 Uhr

Seit den Corona-Lockerungen ist die Zahl an Blutspenden in NRW gesunken. Die Lage sei ernst, aber noch nicht so dramatisch wie im Mai und Juni, sagt das Rote Kreuz.

Es steht schlecht um die Blutkonserven-Vorräte an Kliniken und Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen. "Für die Blutspende wird es immer dann schlecht, wenn die Menschen anfangen, sehr mobil zu sein", sagt David Küpper, Sprecher des Blutspendedienstes des Deutschen Roten Kreuzes West (DRK), und bezieht sich damit auf die Corona-Lockerungen.

Zu wenig junge Spenderinnen und Spender

Bereits im Frühjahr habe es Engpässe bei der Versorgung gegeben. Nun sei erneut weniger gespendet worden als benötigt. "Wir befinden uns noch nicht in einer dramatischen Notlage wie im Mai/Juni 2022 - wir müssen jetzt aber gegensteuern, damit wir diese Situation bestenfalls vermeiden", sagte Küpper.

Es mangele vor allem an regelmäßigen Spendern. "Wir haben tatsächlich ein demografisches Problem", sagte er. "Die Generation der Babyboomer fällt uns langsam als Stammspender weg". Bis zum Alter von 76 Jahren könne man aber noch spenden gehen. Das DRK deckt nach eigenen Angaben 75 Prozent des Blutbedarfs der Krankenhäuser in NRW.

Blut ist nicht lange haltbar

Der halbe Liter "Vollblut", der bei der Blutspende abgenommen wird, werde direkt weitertransportiert und verarbeitet, erläuterte Küpper. Dabei seien die für Krebstherapien wichtigen Blutplättchen nur vier bis fünf Tage haltbar.

"Diese kurze Haltbarkeit sorgt eben auch dafür, dass wir gerade über Feiertage immer genau schauen müssen, um die Krankenhäuser zu versorgen." Die roten Blutkörperchen und das Blutplasma dagegen hielten sich länger und könnten somit besser auf Vorrat verwahrt werden.

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