Personalmangel sorgt weiterhin für Probleme im Regionalverkehr

Stand: 26.07.2022, 07:31 Uhr

Auch am Dienstag gibt es weiter Probleme bei einigen Regionalbahnen. Die ausgefallenen S-Bahnen in NRW fahren seit Montagmorgen wieder. Am Wochenende war der Verkehr auf den Linien S 8, 11, 12 und 19 eingestellt worden.

Grund für die Zugausfälle im Rheinland ist die angespannte Personallage - etliche Mitarbeiter sind erkrankt. Seit Montag sollten die Bahnen eigentlich wieder fahren - wegen des weiter hohen Krankenstandes fallen aber mehrere Linien immer noch teilweise aus. Auf einigen Strecken fallen sogar alle Züge aus.

Fahrgäste sollen sich deshalb vor Beginn ihrer Fahrt zu informieren, ob ihre Bahn fährt, etwa über zuginfo.nrw:

Ausfälle am Dienstag

Auf der Linie der RB 63 fallen am Dienstag zwischen 5 und 10 Uhr je zwei Fahrten aus Münster in Richtung Coesfeld und von Coesfeld in Richtung Münster aus. Auch bei den Zügen der Linien RE 16 und RB 91 kommt es bis Dienstagnachmittag zu Teilausfällen zwischen Iserlohn und Letmathe. Stattdessen fahren Busse.

Auf der Linie RB 59 zwischen Soest und Dortmund sowie auf den westfälischen Linien RB 69/89 fielen am Dienstagmorgen einige Züge aus. Bei der RE 13 kam es am Dienstagmorgen zu Teilausfällen zwischen Düsseldorf Hbf und Mönchengladbach Hbf, alternativ können die Linien RE 4 und S 8 genutzt werden. Bei der RB 61 verkehren zwischen Osnabrück Hbf und Rheine am Dienstag ab 15 Uhr keine Züge mehr: Auch hier fahren Ersatzbusse.

Auch längerfristige Einschränkungen

Längerfristig kommt es zu Einschränkungen auf der Linie der RB 32 zwischen Duisburg und Dortmund. Noch bis 7. August fallen dort alle Züge unter der Woche aus. Auch hier ist laut Deutsche Bahn der Krankenstand der Grund. Ersatzweise fahren Busse, die Bahn verweist außerdem auf die teils parallel fahrenden Züge des RE 3, der RB 35 und der S 2.

Auch der Regionalexpress 49 zwischen Wuppertal und Wesel fällt bis 7. August aus. Betroffenen Reisenden rät die Bahn auf die Linien RE 5, RE 19 oder S 3 und S 9 auszuweichen.

Auf der Linie der RB 36 zwischen Oberhausen und Duisburg-Ruhrort fahren noch bis zum 31. Juli keine Züge. Bei der RB 71 kommt es zwischen dem 28. und 31. Juli zu Teilausfällen zwischen Espelkamp und Rahden. Auf beiden Linien wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Kritik vom Umweltminister.

"Wenn schon Züge ausfallen müssen, dann wollen wir das möglichst geplant machen", sagte Bahn-Sprecherin Kirsten Verbeek dem WDR. "Dann schauen wir, dass Fahrgäste möglichst auf parallel verlaufende Linie zurückgreifen können."

Das sieht auch NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) so, der am Montag mahnte, frühzeitige und aktuelle Informationen über Ausfälle und Ersatzverkehr seien zwingend.

"Die erhöhten Krankheitsstände, die Urlaubszeit und der große Zuspruch durch das 9-Euro-Ticket stellen die Beteiligten sicherlich vor große Herausforderungen", so Krischer. "Trotzdem müssen bei Problemen wie jetzt die Auswirkungen auf die Fahrgäste so gering wie möglich gehalten werden."

Der hohe Krankenstand sorgt seit Beginn der Sommerferien im gesamten Zugverkehr für Probleme. Viele Stellwerke blieben deshalb unbesetzt: Es kam immer wieder zu Umleitungen oder Zugausfällen. "Wir haben nach wie vor einen hohen Krankenstand insgesamt, auch bei unseren Triebfahrzugführerinnen und - führern", so Bahnsprecherin Verbeek.

Der Ausfall der S-Bahnen in den letzten Tagen sei aber Folge des hohen Krankenstands in der Leitstelle gewesen. "Bei einem Krankenstand von 35 Prozent in der Leitstelle kann man das auch mit der besten Personalplanung nicht kompensieren. Dort hat sich der Krankenstand aber wieder entspannt", so Verbeek.

Über dieses Thema berichten wir im WDR am 25.07.022 auch im Hörfunk bei WDR 2.