Ehemaliges Wohnhaus Mielkes in der Waldsiedlung Wandlitz nördl. von Berlin, in der DDR besonders gesicherter Komplex mit Wohnhäusern für Mitglieder der SED-Führung

23.11.1989: Erste Bilder aus der SED-Politbüro-Siedlung Wandlitz

In der Waldsiedlung Wandlitz wohnt die SED-Machtelite. Nach dem Mauerfall im November 1989 erhält ein Kamerateam des DDR-Fernsehens erstmals Zugang zu dem abgeschotteten Ort.

Offiziell existiert die Waldsiedlung Wandlitz nicht. Das Gebiet ist auf keiner Karte verzeichnet. Es ist scheinbar Niemandsland. Die DDR-Öffentlichkeit erfährt nichts von der Siedlung. Intern gilt die Regel: Wer Mitglied oder Kandidat des SED-Politbüros wird, muss nach Wandlitz umziehen. Es reicht also nicht aus, nur Minister oder Vorsitzender einer Blockpartei zu sein.

Im Herbst 1989 versucht das DDR-Fernsehen erstmals, die Siedlung zu besichtigen. Reporter Jan Carpentier fährt mit einem Kamerateam für die Jugendsendung "Elf99" dorthin, wo die politische Macht Ostdeutschlands wohnt. Doch sie werden abgewiesen. Es handele sich um ein militärisch gesichertes Objekt.

Erst zwei Tage später, am 23. November, gibt es den ersten offiziellen Termin zur Besichtigung der Politbürosiedlung. Ein Mensch, der sich als Schmidt vorstellt, führt die Pressevertreter durch ein schon länger leer stehendes Wohnhaus und behauptet, die Einrichtung stamme aus DDR-Produktion. Nur einige Sanitärarmaturen seien importiert worden.


In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Klug:

  • In welchem Teil von Berlin die DDR-Führung zunächst wohnt,
  • was der russische Dichter Wladimir Majakowski damit zu tun hat,
  • warum die SED-Prominenz 1953 nach Berlin-Karlshorst umzieht,
  • wann sich die ersten Funktionäre in der Wandlitzer Waldsiedlung niederlassen,
  • wie das Haus von SED-Chef Walter Ulbricht ausgestattet ist.

Das ist unser wichtigster Interviewpartner:

  • Ulrich Mählert (Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur)

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Die Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Thomas Klug
Redaktion: Christoph Tiegel und Matti Hesse