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Hab und Gut eines obdachlosen Menschen liegt auf dem Boden in einer Fußgängerzone

Wie umgehen mit Wohnungslosigkeit?

Vor allem in Städten wird die steigende Zahl von Menschen ohne festen Wohnsitz immer sichtbarer. Wie erleben Sie Obdachlosigkeit in Ihrer Stadt? Welche Hilfe ist konkret gefragt? Diskutieren Sie mit im WDR 5 Tagesgespräch!

Etwa 263.000 Menschen in Deutschland haben kein festes Obdach, sprich: Zuhause. Das geht aus dem Wohnungslosenbericht der Bundesregierung 2022 hervor. Experten befürchten sogar noch einen Anstieg durch steigende Lebenshaltungskosten.

Um auf die schwierigen Lebensverhältnisse von Wohnungslosen aufmerksam zu machen, findet jährlich der bundesweite Aktionstag "Tag der Wohnungslosen" am 11. September statt.

Die Landesinitiative "Endlich ein ZUHAUSE!” des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales in NRW unterstützt "Kümmerer"-Projekte, die Zugang zu Wohnraum schaffen oder dabei helfen, eine drohende Wohnungslosigkeit abzuwenden.

Denn Wohnungs- oder Obdachlosigkeit trifft nicht nur die Betroffenen schwer, sondern auch die Kommunen. So klagen etwa Einzelhändler über die steigende Zahl der auf der Straße lebenden Menschen. Nachts schlafen viele Wohnungslose in Geschäftseingängen, tagsüber bitten sie um Geld. Die Sorge, dass so Kunden abgeschreckt werden, ist groß.

Immer öfter findet man in Innenstädten deswegen auch so genannte "defensive Architektur", die längeres Verweilen verhindern soll. Bänke werden abgebaut oder mit mehreren Armlehnen versehen, damit Menschen sich nicht dort hinlegen können.

Auch Schlafplätze im Grünen werden mancherorts knapper, weil Parks und Plätze durch Einkaufszentren und Ladenpassagen verdrängt werden. Es gebe einen schleichenden Prozess der "Privatisierung des öffentlichen Raums", so Werena Rosenke von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Wohnungslosenhilfe.

Wie erleben Sie Wohnungslosigkeit in Ihrer Umgebung. Sind Sie selbst betroffen? Wie gehen Sie mit wohnungslosen Menschen um? Was muss getan werden, damit mehr Menschen ein Zuhause bekommen? Was ist wichtiger: Sozialhilfe oder das schnelle Schaffen von Räumen bzw. einem Zuhause für die Menschen? Muss es mehr Platz im öffentlichen Raum für Wohnungslose geben?

Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).

Gast: Paul Neupert, Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V.

Redaktion: Heiko Hillebrand und Chris Hulin

Wie umgehen mit Wohnungslosigkeit?

WDR 5 Tagesgespräch 11.09.2023 45:49 Min. Verfügbar bis 10.09.2024 WDR 5


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