Er wird es nicht nochmal: US-Präsident Joe Biden tritt als Präsidentschaftskandidat zurück. Über die sozialen Medien verkündete er seinen Rückzug aus dem Wahlkampf.
"Obwohl es meine Absicht war, mich um eine Wiederwahl zu bemühen, glaube ich, dass es im besten Interesse meiner Partei und des Landes ist, wenn ich mich zurückziehe und mich für den Rest meiner Amtszeit ausschließlich auf die Erfüllung meiner Pflichten als Präsident konzentriere", schrieb der Demokrat in einer Erklärung. In den vergangenen Wochen war der 81-Jährige wegen seines Alters und seines mentalen Zustandes in der eigenen Partei massiv unter Druck geraten.
Als Ersatzkandidatin schlägt er seine Vizepräsidentin Kamala Harris vor. Sie ist so das Gegenmodell zu Biden und Trump: Eine vergleichsweise junge Frau mit Migrationsgeschichte, die sich besonders für das Recht auf Abtreibung auf nationaler Ebene einsetzt.
Unterstützung bekommt sie von vielen prominenten Demokraten: Es gibt niemanden, der besser geeignet ist, schrieb der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom. Auch weitere prominente Demokraten wie Verkehrsminister Pete Buttigieg, die linke Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez sowie Hillary und Bill Clinton sicherten Harris ihre Unterstützung zu.
Fast 50 Millionen Dollar Kleinspenden verzeichnete die Spendensammelplattform der Demokratischen Partei am Abend nach Bidens Empfehlung für Harris. Kritiker sorgen sich jedoch, dass Harris nicht genug als Kandidatin in den vergangenen Jahren aufgebaut wurde.
Was halten Sie von einer Kandidatur von Kamala Harris? Sind die USA bereit für eine Präsidentin? Kann Harris ein Gegenmodell zu Trump anbieten? Harris ist aktuell Vizepräsidentin – schafft sie es, aus dem Schatten von Joe Biden zu treten?
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Gast: Stephan Bierling, Politikwissenschaftler
Redaktion: Willi Schlichting und Monika Kophal
