Kölns jüdische Geschichte – Tanja Potthoff
Archäolog:innen suchen in Köln nach Spuren des mittelalterlichen jüdischen Viertels. Ab 2026 soll es im Archäologischen Quartier ein neues Museum über jüdisches Leben in Köln im Mittelalter geben. Die Kuratorin Tanja Potthoff erzählt von überraschenden Funden.
Die Kuratorin Dr. Tanja Potthoff. Hinter ihr ensteht gerade das Jüdisch-Archäologische Museum.
Wenn in Köln in drei Jahren das Jüdisch-Archäologische Museum eröffnet wird, ist das auch ihr Verdienst: Dr. Tanja Potthoff ist Mittelalter-Expertin und erforscht die jüdische Geschichte der Domstadt. Mit ihrem Grabungsteam stieß sie in der Kölner Altstadt auf eine Zeitkapsel voller Spuren des einst vitalen Jüdischen Viertels.
Freigelegt: der Keller des hochmittelalterlichen jüdischen Hospitals in Köln
Inzwischen wurden Tausende von Gegenständen geborgen, mit denen das Grabungsteam auch herrschende Lehrmeinungen korrigiert, zum Beispiel das Klischee von der mangelnden Teilhabe jüdischer Kölner in einzelnen Berufen. Die Geschichtsschreibung sei an dieser Stelle falsch, sagt die erfahrene Archäologin, die Mitglied des Internationalen Netzwerkes "Jüdisches Kulturerbe" ist.
In der Redezeit erzählt Tanja Potthoff auch, was ein halber Zentner Kettenhemden bei ihrem Team auslöste.
Redaktion: Julian Troost