"Die ganze Sportindustrie wird von rassistischen Strukturen zusammengehalten", sagt Ronny Blaschke. Und deren Ursprünge liegen laut Blaschke in unserer Kolonialgeschichte. Denn – davon ist er überzeugt: "Ohne Kolonialismus gäbe es das heutige globale Spiel Fußball nicht."
So hätten britische, französische, deutsche und portugiesische Eroberer den Fußball als Instrument ihrer Gewaltherrschaft genutzt, um durch den Sport "ihre Untertanen zu zivilisieren". Und die Folgen davon seien bis heute sichtbar: In den ehemaligen Kolonien, aber auch in den Führungsetagen der europäischen Vereine und auf den Plätzen der Stadien.
Rassismus im Fußball werde oft auf Neonazis reduziert. Diese aber seien lediglich die "Spitze des Problems". Wie rassistisches Denken bis heute den europäischen Fußball prägt und was seiner Meinung nach passieren müsste, um das zu ändern – darüber sprechen wir mit Ronny Blaschke in der Redezeit auf WDR5.
Buchtipp
Spielfeld der Herrenmenschen – Kolonialismus und Rassismus im Fußball von Ronny Blaschke (2024),Verlag Die Werkstatt, 256 Seiten, 22 Euro, ISBN 978-3-7307-0686-2.
Redaktion: Moritz Folk