WLV-Bauernverband zieht erste Erntebilanz für Westfalen

Stand: 13.09.2023, 16:51 Uhr

Der Klimawandel und wechselhaftes Wetter im Sommer haben die Ernte ’23 durcheinander gebracht. Der westfälisch-lippische Bauernverband hat heute eine erste Bilanz gezogen.

Dabei hat die vergangene Woche mit viel Sonnenschein es für viele Bauern noch herausgerissen: Es wurde trocken und damit warm genug, um liegengebliebene Ernten mit vier Wochen Verzögerung doch noch einzufahren.

Ernte ’23: Gerade noch gerettet!

Immer wieder war die Ernte durch Regenfälle unterbrochen worden. Oft mussten geerntete Pflanzen nachträglich noch getrocknet werden. Auch Mähdrescher konnten je nach Wetter und Bodenzustand nicht helfen. Das alles hat zusätzliche Zeit, Mühe und vor allem zusätzliches Geld gefordert.

Für den Roggen kam das aber vielerorts zu spät: Er musste statt zu Brot zu Tierfutter verarbeitet werden. War er dafür noch zu feucht, blieb als Verwendung nur noch die Biogasanlage. erste, Mais und Zuckerrüben gibt es dagegen in diesem Jahr reichlich.

Große Unsicherheit unter Landwirten

Der Krieg in der Ukraine sorgt bei den Bauern immer noch für Unsicherheit: Die Preise für Energie und die auf den Getreidemärkten sind schlecht planbar. Immerhin sind die Kosten für Futtermittel – im Vorjahr noch explodiert – wieder etwas gesunken.

Wald und Weideflächen haben profitiert

Für Wald und Weideflächen war der Regen ein Segen. Harte und schwere Böden wie in Ruhr-Lippe und Ostwestfalen hatten es mit dem Wetter schwerer als Sandböden wie im Münsterland.

Vorne ein Berg Zuckerrüben, hinten ein Mähdrescher

Für Zuckerrüben war die Saison gut.

Dort haben Bäume und Wälder auch nach Angaben des Regionalforstamtes Münsterland den Sommer relativ gut überstanden. Der feuchte Winter und der Regen im Juli und August haben den Wäldern sichtlich gut getan.

Kahlflächen im Münsterland aufgeforstet

Trotzdem leiden einzelne Baumarten weiter, Fichte und Buche zum Beispiel reagieren immer noch empfindlich auf die Dürre der letzten Jahre. 5000 Hektar Fichte sind mittlerweile im Münsterland abgestorben, diese Fläche ist jetzt aber fast wieder aufgeforstet worden mit Mischwald-Beständen.

Das Regionalforstamt setzt dabei vor allem auf Baumhasel und Esskastanie, auch Kiefern und Eichen kommen mit der Trockenheit relativ gut klar. 

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