Die Tat war im August vorigen Jahres passiert. Die Mitarbeiterin eines Pflegedienstes fand die 70-jährige Frau leblos im Bett – ein Arzt konnte nur noch den Tod feststellen. Gegenüber der Polizei hatte der Ehemann zunächst bestritten, für den Tod verantwortlich zu sein.
Ehefrau habe ihn herumkommandiert
Im Prozess in dieser Woche am Landgericht Arnsberg aber legte der Mann ein Geständnis ab. Über seinen Anwalt ließ er erklären, dass es Streit gegeben habe, dass er sich geärgert habe, dass seine Frau ihn oft herumkommandiere.
Seit Jahren habe er die bettlägerige Frau gepflegt, im Laufe der Zeit aber sei es immer mehr zu Spannungen gekommen. Das bestätigten auch Zeugen.
Fortgeschrittenes Alter spielte bei Urteil eine Rolle
Im Zuge des Streites habe er dann zu einem Kissen gegriffen und damit seine Frau erstickt. Das Landgericht verurteilte ihn deshalb zu fünf Jahren Haft - wegen eines minderschweren Falles.
Das deshalb, weil zum einen die Tat spontan geschehen sei, weil der Mann nicht vorbestraft war und weil er im Prozess ein Geständnis abgelegt habe. Auch sein fortgeschrittenes Alter sei in dem Urteil berücksichtigt worden, sagte ein Sprecher des Landgerichts.
Seit der Tat hatte der Mann in Untersuchungshaft gesessen. Der Haftbefehl wurde heute jedoch zunächst aufgehoben – bis das Urteil rechtskräftig ist und er seine Haft antreten müsse, darf der Mann nach Hause.
Über dieses Thema berichtet der WDR am 13.01.2023 im Fernsehen in der WDR Lokalzeit Südwestfalen und im Radio auf WDR 2.
