Nuri Sahin auf dem Trainingsgelände in Dortmund-Brackel

Borussia Dortmund sucht nach dem stabilen Gerüst

Stand: 26.09.2024, 10:25 Uhr

Borussia Dortmund gegen VfL Bochum - das Revierderby steht diesmal unter besonderen Vorzeichen. Der BVB braucht eine Wiedergutmachung für die Pleite in Stuttgart. Trainer Sahin sucht noch nach der passenden Formation.

Von Jens Mickler

Scherben aufkehren nach der heftigen 1:5-Pleite beim VfB Stuttgart lautete die Devise bei Borussia Dortmund in dieser Woche. Die Stimmung dürfte etwas frostiger geworden sein beim BVB infolge des harten Rückschlags im Schwabenland.

"Wir wollen eine Reaktion auf diese Leistung haben", hat Trainer Nuri Sahin am Mittwoch deutlich gemacht. Zu spüren bekommen soll diese Reaktion ausgerechnet der Nachbar im Revier, der VfL Bochum.

"Wir haben es nicht kommen sehen" Nuri Sahin

An Selbstkritik hat Sahin unter der Woche nicht gespart. "Wir wussten, dass Rückschläge kommen würden, aber nicht in diesem Ausmaß. Wir haben es nicht kommen sehen", sagte er vor Medienvertretern.

Nun wird am Freitag unter Flutlicht in der ausverkauften Arena auch auf ihn geschaut werden. Noch ist der junge Trainer auf der Suche nach dem stabilen Gerüst für seine Mannschaft. Ein Kartenhaus, das zusammenfällt und komplett wieder aufgebaut werden muss , soll es nicht sein, das hat Sahin selbst gesagt.

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Probleme beim Hausbau

Sein Gerüst soll stabiler und nachhaltiger sein. Einige Grundpfeiler in Sahins Mannschaftshaus scheinen aber noch nicht richtig zu stützen.

Stichwort Abwehrkette: War es eine Dreierkette, die Sahin in Stuttgart aufbot, oder war es eine Viererkette? In Waldemar Anton, Niklas Süle und Nico Schlotterbeck standen jedenfalls drei Innenverteidiger in der Startelf. Dazu gesellte sich Julian Ryerson auf die rechte Seite.

Fakt ist: Schlotterbeck kam auf der linken Außenseite der Kette nicht gut zurecht. In den Spielen zuvor kam Ramy Bensebaini auf seiner Stammposition hinten links zum Einsatz - mit mäßigem Erfolg. Hier muss Sahin also weiter an seiner Bestformation basteln.

Stichwort Mittelfeld: Wohin mit Marcel Sabitzer? Sahin beorderte den österreichischen Nationalspieler in der offensiven Mittelfeldreihe auf die rechte Position. Dass er sich dort nicht sonderlich wohl fühlt, war ihm nicht nur auf dem Spielfeld anzusehen, Sabitzer äußerte auch seinen Unmut über diese für ihn offenbar unpassende Konstellation.

Viel lieber würde er im zentralen Mittelfeld die Bälle verteilen - so wie in der Nationalmannschaft. Die Plätze scheinen dort vergeben. Sahin muss sich weiter auf die Suche machen.

Stichwort Offensive: Was machen mit Jamie Gittens? Zweimal hat der hochtalentierte Stürmer dem BVB mit seinen Toren als Einwechselspieler den Sieg beschert - so gegen Eintracht Frankfurt (Doppelpack beim 2:0), so auch in Brügge in der Champions League (ebenfalls Doppelpack).

Soll Nuri Sahin den Engländer also von Beginn an bringen und seine Torgefahr nutzen? In Bremen hat er es gemacht, heraus kam ein 0:0 und eine schwache Leistung von Gittens. Also gilt es auch hier weiter nach der richtigen Formation zu forschen.

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Zeit und Geduld als Vorschuss für Sahin

Nuri Sahin hat bei der Saisoneröffnung von Borussia Dortmund gegenüber den BVB-Anhängern um zwei Dinge gebeten, die es im Fußball eigentlich nicht gibt, wie er selbst formulierte: um Zeit und Geduld. Sahin wird diese beiden Großfaktoren benötigen, das hat der Saisonstart gezeigt. Ob er sie bekommt, wird auch vom Auftritt gegen den VfL Bochum abhängen.