Tierheime im Münsterland kämpfen ums Überleben

Stand: 28.09.2022, 12:12 Uhr

Tierheime im Münsterland kämpfen angesichts hoher Kosten ums Überleben. Gestiegen sind neben den Energiepreisen auch die Tierarztgebühren und die Mindestlöhne.

Von Katja Bothe

Allein das Tierheim Ahlen erwartet für 2023 Mehrkosten in Höhe von rund 50.000 Euro. Christiane Schäfer vom Tierschutzverein Ahlen hofft deshalb auf mehr Geld von den Kommunen; ansonsten sei ihr Tierheim bald zahlungsunfähig.

Zahl kranker Fundkatzen steigt

Denn die Lage verschärft sich zusehends, die Tiere werden nicht nur mehr, auch deren Zustand ist oft bedenklich. "Zu uns kommen Katzen in immer schlechterem Zustand. Mit vereiterten Augen, mit Katzenschnupfen, mit Wunden", sagt Christiane Schäfer. Jedes Tier koste jetzt schon im Schnitt 300 Euro beim Tierarzt. Ab November steigen diese Kosten um durchschnittlich 30 Prozent.

Pauschalen der Kommunen reichen nicht

Eigentlich müssen die Kommunen für Fundtiere aufkommen. Doch: "Die Pauschalen reichen längst nicht mehr", sagt Wolfgang Baten vom Tierheim Bocholt.

Immer mehr verstörte Abgabetiere

Hund hinter Gittern

Gerade ängstliche oder verstörte Hunde sind kaum vermittelbar

Während die Spenden rückläufig sind, werden immer mehr Tiere abgegeben. "Teils haben wir 30 oder mehr Kaninchen auf der Warteliste, die wir im Tierheim nicht unterbringen können", sagt Ina Brüning von den Tierfreunden Münster. Andere Tierheime bekommen zunehmend ängstliche oder aggressive Hunde, die kaum vermittelbar sind. Den Tierheimen fehlen dadurch wiederum die so dringend benötigten Einnahmen.

Über dieses Thema berichten wir am 28.09.2022 in den Lokalzeit-Regionalnachrichten (WDR 2) sowie in der „Lokalzeit Münsterland“ im WDR-Fernsehen.