Streit in Rettungsgasse: Feuerwehr und Autofahrer erstatten Anzeige

Stand: 06.06.2024, 14:22 Uhr

Auf der A33 bei Borchen sind Feuerwehrkräfte in einer Rettungsgasse mit einem Autofahrer in Streit geraten. Jetzt liegen zwei Anzeigen vor. Die Rettungskräfte waren auf dem Weg zu einem schweren Unfall.

Von Mareike Zeck

"Alles begann damit, dass der Löschzug nicht durch die Rettungsgasse kam, weil die Fahrzeuge im Stau zu eng standen", berichtet Kerstin Dietz, die Sprecherin der Feuerwehr Borchen.

Zwei Feuerwehrleute aus dem ersten Fahrzeug wollten die Autofahrer dann zu Fuß dazu bewegen, zur Seite zu fahren. Dabei habe ein Feuerwehrmann ein Auto mit seiner Jacke und möglicherweise auch einem Karabiner gestreift.

Autofahrer greift Feuerwehrmann an

Der Fahrer vermutete einen Schaden, stieg aus und soll den Feuerwehrmann dann gegen dessen Willen am Kragen gepackt und festgehalten haben. Der Feuerwehrmann erstattete Anzeige wegen eines tätlichen Angriffs.

Der Autofahrer gab gegenüber der Polizei an, ein anderer Feuerwehrmann habe ihn im Vorbeifahren beleidigt und ihm einen leichten Schlag auf den Hinterkopf gegeben. Also erstattete auch er Anzeige – wegen Körperverletzung.

Wohl kein Schaden am Auto

Während des Vorfalls wartete an der Unfallstelle ein schwerverletzter Mann auf Hilfe. Er war in seinem Fahrzeug eingeklemmt und konnte dann erst mit Verspätung gerettet und ins Krankenhaus gebracht werden.

Die Polizei, die die Anzeigen aufgenommen hatte, konnte bei einer ersten Untersuchung noch in der Rettungsgasse keinen Schaden am Fahrzeug des aufgebrachten Autofahrers feststellen.

"Die Zündschnur wird bei einigen immer Kürzer"

Kerstin Dietz von der Feuerwehr Borchen war bei dem Einsatz dabei und ist auch am Tag danach noch erstaunt, dass die Gesundheit von verletzten Personen einigen Unbeteiligten so wenig wichtig ist, dass sie die Rettungskräfte am Einsatz hindern wollen. "Die Hemmschwelle uns gegenüber wird immer niedriger und die Zündschnur bei einigen immer kürzer", sagt Dietz.

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