Kiepenkerl-Chefin beklagt respektlose Touristen in Münster

Stand: 26.09.2018, 17:49 Uhr

  • Sensationsgier mancher Gäste
  • Selfies mit Mitarbeitern am Unglücksort
  • Mitarbeiter psychologisch betreut

Knapp ein halbes Jahr nach der Amokfahrt im Kiepenkerl-Viertel in Münster kommen die Mitarbeiter der betroffenen Gaststätte nicht zur Ruhe. Die Chefin des Gasthauses Großer Kiepenkerl beklagt sich in den sozialen Medien über zahlreiche sensationsgierige Touristen. Dem WDR gegenüber sagte Wilma von Westphalen am Mittwoch (26.09.2018), dass es pro Woche mindestens fünf bis sieben Gäste gäbe, die sich pietätlos verhalten.

Gäste wollen Fotos mit Mitarbeitern an der Unglücksstelle

Manche Besucher würden die Kellner bitten alle Einzelheiten zu schildern, wie das Auto im April in die Menge gerast sei. Andere Gäste wiederum würden ein Foto machen wollen von sich und den Mitarbeitern an der Stelle, wo es passierte. Aufgrund dessen hätten sie auch schon Gäste des Platzes und des Lokals verwiesen. Viele der Angestellten des Kiepenkerls leiden heute selbst noch unter den Folgen der Amokfahrt und werden nach wie vor psychologisch betreut.

Am 07. April hatte ein Mann seinen Camping-Bus in die Menschenmenge auf der Terrasse des Gasthauses Großer Kiepenkerl gelenkt. Bei der Amokfahrt waren fünf Menschen getötet worden.

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