Pilotprojekt in NRW: Das Hebammen-Mobil

Lokalzeit Münsterland 05.10.2023 02:37 Min. Verfügbar bis 05.10.2025 WDR Von Christian Schweitzer

Pilotprojekt "Hebammen-Mobil" startet im Münsterland

Stand: 05.10.2023, 16:01 Uhr

Schwangere im Münsterland können bald in einer mobilen Hebammen-Praxis versorgt werden. Der Arbeiter-Samariter-Bund hat heute ein entsprechendes Fahrzeug bekommen.

Von außen ist es ein ganz normaler E-Sprinter des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB). Aber hinter der blickdichten Fassade ist eine komplette Praxis eingebaut, mit Untersuchungsstuhl, einem kleinen Ultraschallgerät, Stethoskop und allem, was Hebammen sonst noch für die Versorgung ihrer Patientinnen benötigen.

Antwort auf Hebammenmangel auf dem Lande

"Wir wollen mit dem ASB-Hebammen-Mobil Schwangere und junge Mütter im Münsterland erreichen, die sonst keine Möglichkeit zur Versorgung in dieser wichtigen Phase haben", erklärt Stefanie Könitz-Goes. Sie leitet das Pilotprojekt. Besonders im ländlichen Raum mangelt es oft an Hebammen. "Wir schaffen damit einen neuen Versorgungsweg."

Mitarbeiterinnen kommen aus der Region

Bei der Besetzung der rollenden Praxis arbeitet der ASB mit Hebammen aus dem Hebammen-Netzwerk Münsterland zusammen. "Da profitieren wir von deren Kenntnis der regionalen Gegebenheiten", sagt die Projektleiterin.

Hebammenmobil geht im Münsterland an den Start

Stefanie Könitz-Goes leitet das Pilotprojekt.

Die Koordination übernimmt die ASB-Zentrale Münster. Auch mit den Gesundheits- und Jugendämtern sowie den lokalen Netzwerken für frühe Hilfen soll ein "enger Austausch" bei dem Pilotprojekt erfolgen. 

Hebammen-Mobil fährt auch in Städte

Hebammen fehlen aber nicht nur auf dem Land. Das Hebammenmobil soll deshalb auch Stadtteile "mit besonderem Entwicklungsbedarf" anfahren, um Menschen mit niedrigem Bildungsabschluss, niedrigem Einkommen oder Sprachbarrieren zu erreichen.

"Viele Frauen wissen gar nicht, dass ihnen eine Beratung und eine Versorgung durch eine Hebamme zusteht", sagt Stefanie Könitz-Goes. Genau in solchen Fällen soll das Pilotprojekt helfen.

Spontanbesuche erwünscht

Die Termine für die Versorgung im Hebammen-Mobil können ab 16. Oktober im Internet gebucht werden. Dann startet das Projekt, das maßgeblich von der Postcode-Lotterie gefördert wird.

An fest definierten Tagen und Uhrzeiten werden dann bestimmte Standorte im Münsterland angefahren. Aber die Frauen können auch ohne Terminbuchung kommen. "Spontanbesuche sind immer möglich!", so die Projektleiterin Stefanie Könitz-Goes.

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