Ein Flugzeug vor dem Flughafen Münster-Osnabrück.

FMO wird Forschungsstandort für grüne Luftfahrt

Stand: 14.10.2022, 08:11 Uhr

Der Flughafen Münster/Osnabrück wird Standort für ein neues Forschungsprojekt zu CO2-freien Flugzeugantrieben. Hier sollen Techniken für Flugzeuge ohne Emissionen entwickelt werden.

Von Christian Schweitzer

Noch ist es ein Traum, der bei Modellflugzeugen gut funktioniert: Mit rein elektrischer Energie fliegen. Auch bei üblichen Verkehrsmaschinen wird schon mit alternativen Treibstoffen experimentiert. Der Innovationsverbund, der jetzt am FMO gegründet wurde, will einen Schritt weitergehen.

Die Professoren Steffen Schrader von der Hochschule Osnabrück und Vegard Nergard von der Hochschule Tromso in Norwegen wollen Antriebstechniken entwickeln, mit denen auch normale Passagierflugzeuge ohne Verbrennung auskommen. Eben wie beim Modellflugzeug. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Start von Flugzeugen, denn in dieser Phase wird besonders viel CO2 ausgestoßen.

Neue Technik im Praxistest

Ein Mann mit Brille steht vor einer Scheibe, dahinter ein Flugzeug

Steffen Schrader leitet das neue Forschungsprojekt am FMO

Am Forschungsverbund beteiligt ist auch die Ostfriesische Flugdienst GmbH. Sie fliegt mit ihren Propeller-Maschinen die deutschen Nordseeinseln an. "12 Minuten von Emden nach Borkum - das ist eine ideale Kurzstrecke für den Praxistest von CO2-neutralen Antriebstechniken", sagt Steffen Schrader. Er leitet den Studiengang „Aircraft and Flight Engineering“ der Hochschule Osnabrück.

FMO hat viel freien Platz

Am FMO werden die Forscher freie Räume und einen Flugzeug-Hangar für ihr Projekt nutzen. So kann der Flughafen gleichzeitig eine Auflage aus dem letzten Gutachten erfüllen. "Damit nutzen wir leere Flächen künftig für die angewandte Forschung zur Verbesserung des Klimas", sagt FMO-Chef Rainer Schwarz. Vergleichbare Praxistests seien an großen Airports so kaum möglich.

FMO profitiert von Forschungsgeldern aus Norwegen

Mitglieder des Innovationsverbunds um das Forschungsprojekt stehen im Flughafen.

Die Hochschulen Osnabrück und Tromso und mehrere Firmen forschen gemeinsam

Die Kooperation mit der Hochschule in Tromso sei dabei ein Glücksfall. Norwegen will bis 2050 alle fossilen Brennstoffe aus der Fliegerei verbannen und pumpt deswegen Gelder in dieses Forschungsfeld. Davon soll jetzt auch das Forschungsprojekt am FMO profitieren. Die CO2-Neutralität werde es zuerst in der Kurzstreckenfliegerei geben.