Verein Digitalcourage möchte Leben ohne Digitalzwang im Grundgesetz verankern
Stand: 22.05.2024, 11:33 Uhr
Der Bielefelder Verein Digitalcourage setzt sich dafür ein, dass das Recht auf ein Leben "ohne Digitalzwang" in das Grundgesetz aufgenommen wird und startet zum 75. Jubiläum der Verfassung eine Unterschriftenaktion.
Für Menschen, die kein Handy haben, oder das Internet nicht nutzen können, ist der Alltag oft kompliziert. Die Bahncard, die es nur noch auf dem Smartphone gibt, Paketstationen, die ausschließlich per App funktionieren oder der Arzttermin, der nur noch online gebucht werden kann.
Der Verein Digitalcourage möchte deshalb im Grundgesetz verankern, dass Angebote der Grundversorgung für jedermann zugänglich sein müssen.
Recht auf Leben ohne Digitalzwang
Die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben darf nicht von der Anbindung an das Internet abhängen, meint der Bielefelder Verein.
Menschen werden ausgeschlossen
Nach den Erfahrungen der Bielefelder Datenschützer haben speziell Menschen in ländlichen Gebieten große Probleme am digitalen Leben teilzunehmen. Vor allem die vielerorts immer noch unzureichende Netzanbindung schließt sie vom digitalen Leben aus.
Unterschriftenaktion startet
Damit alle Menschen Zugang zu Informationen haben, möchte Digitalcourage einen neuen Passus im Grundgesetz. Darin soll verankert werden, dass Angebote der Grundversorgung für alle zugänglich sein müssen.
Menschen sensibilisieren
Für eine Grundgesetzänderung ist eine 2/3 Mehrheit im Bundestag erforderlich. Am Donnerstag starten die Bielefelder Datenschützer deshalb eine Unterschriftenaktion. Die soll die Bevölkerung, aber auch Politikerinnen und Politiker für das Thema sensibilisieren.
Quellen:
- Verein Digitalcourage
- Reporter vor Ort