Nottuln: Proteste gegen AfD-Veranstaltung

Lokalzeit Münsterland 20.03.2024 00:41 Min. Verfügbar bis 20.03.2026 WDR Von Markus Holtrichter

Nottuln: Proteste gegen AfD-Veranstaltung

Stand: 21.03.2024, 15:35 Uhr

Die AfD wollte am Mittwochabend in Nottuln einen neuen Kreisvorstand (Coesfeld) wählen. Die Partei sagte das kurzfristig bei der Polizei ab – wohl wegen Protesten. Trotzdem zeigten sich AfD-Sympathisanten vor Ort.

Von Markus Holtrichter

Immer wieder gingen Menschen, begleitet von lauten „Nazis Raus!“-Rufen von Demonstranten in das Versammlungslokal. Ob die AfD hier doch noch tagte, war vor Ort nicht zu klären. Die Partei verweigerte ein offizielles Statement, trotz mehrfacher Anfragen vor Ort und auch im Vorfeld.

Wortgefechte und Sprechchöre

Mehr als 250 Menschen waren dem Demo-Aufruf des Deutschen Gewerkschaftsbundes und weiterer Organisationen gefolgt. Sie trafen sich nahe der Gaststätte, in der die AfD-Versammlung geplant war. Zwischenzeitlich kam es zu Wortgefechten zwischen Demonstranten und Sympathisanten der Partei.

Bürgermeister schaltet sich bei Demo ein

Nottulns Bürgermeister Dietmar Thönnes beteiligte sich an der Demonstration und nutzte auch die Gelegenheit, über das Mikrofon zu den Menschen zu sprechen. Er setze sich für Demokratie und Vielfalt ein. Außerdem dulde er in seiner Gemeinde keine Ansätze von Rechtsextremismus.

Polizei zog Bilanz

Die Polizei sorgte mit einer Hundertschaft in Nottuln dafür, dass es friedlich blieb. Es habe lediglich verbale Auseinandersetzungen gegeben, so das Fazit eines Polizei-Sprechers vor Ort. Neben dem Deutschen Gewerkschaftsbund hatte auch der Bund der Antifaschisten aus Münster eine Demonstration angemeldet.

Anzeigen gegen Demonstranten

Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, erstatteten drei Teilnehmer der AfD-Veranstaltung Anzeige, weil sie aus Reihen der Demonstranten beleidigt worden seien. Außerdem erklärte die AfD am Donnerstag, der Kreisparteitag sei aufgrund von Sicherheitsbedenken abgesagt worden. In der Erklärung vom Donnerstag heißt es u.a.: "Es ist nicht hinnehmbar, dass die Partei durch linksextreme Demonstranten daran gehindert werde, ihr verfassungsgegebenes Recht auf Durchführung eines Parteitages auszuüben."

Die Polizei hatte vor Ort erklärt, der AfD-Kreisvorstand habe die geplante Veranstaltung ganz kurzfristig abgesagt. Die genauen Gründen hierfür blieben vor dem Veranstaltungsort zunächst unklar. Laut Polizei versammelten sich trotz der Absage mehr als ein Dutzend Menschen aus dem Spektrum der AfD in der Gaststätte.

Proteste gegen AfD-Veranstaltung

WDR Studios NRW 21.03.2024 00:43 Min. Verfügbar bis 21.03.2026 WDR Online


Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter vor Ort
  • Kreispolizei Coesfeld