Bad Oeynhausen: Blutspenden für Arboviren-Forschung gesucht
Stand: 25.07.2024, 17:51 Uhr
Das Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen will sich stärker mit Viruserkrankungen aus südlichen Regionen befassen. Dazu suchen Molekularbiologen jetzt 500 Menschen, die Blut spenden und es auf Antikörper von Viren überprüfen lassen.
Von Uwe Pollmann
Mücken oder Zecken übertragen Krankheiten, die bei uns eher selten vorkommen. Aber Zika-, Dengue-, Chikungunya- oder West-Nil-Viren sind auch schon in Südeuropa aufgetaucht. Und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) verbreitet sich ohnehin stark. Diese "Arboviren" nimmt das Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen nun ins Visier.
Ausbreitung bestimmter Mückenarten
Die Molekularbiologen wollen Arboviren ins Visier nehmen
Es will erfahren, ob Blutspenderinnen und Blutspender Antikörper gegen die "Arboviren" haben. "Angesichts zunehmender Ausbreitung bestimmter Mückenarten, der Klimaerwärmung und verstärkter Reiseaktivitäten nach weltweiter Pandemie macht es Sinn, die Situation regelmäßig neu einzuschätzen", sagt der Molekularbiologe Prof. Dr. Jens Dreier aus dem Institut für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin des Zentrums.
Ziel: Hoher Standard bei Blutprodukten
Viele Infektionen verliefen zwar ohne Symptome oder blieben unerkannt. Dennoch könne man "Antikörper gegen die Arboviren im Blut nachweisen", so Dreier. Darüber wolle man mehr wissen, auch um mögliche Übertragungsrisiken durch Bluttransfusionen so gering wie möglich zu halten. Und um "die Analysemethoden zum hohen Sicherheitsstandard von Blutprodukten permanent anzupassen und zu verbessern".
Die Forscher wollen das Blut von 500 Studienteilnehmern und -teilnehmerinnen auf Antikörper testen lassen und von ihnen wissen, ob sie eine der fünf Virus-Krankheiten Zika, Dengue, Chikungunya, West Nil, FSME durchgemacht haben.
Keine Folgen für weitere Blutspenden
Das Herz- und Diabeteszentrum in Bad Oeynhausen
Gespendet werden kann das Blut in Bielefeld und Bad Oeynhausen. Für weitere Blutspenden habe die Teilnahme keine Folgen.
Die Studie selbst ist nicht ganz neu. Bereits 2016 hat das Zentrum zusammen mit der Schweizer Organisation Interregionale Blutspende SRK AG erforscht, wie häufig bei gesunden Blutspenderinnen und Blutspendern Antikörper gegen Arboviren auftauchen.
Unsere Quelle:
- Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen