Angeklagt waren der Inhaber des Hofes und ein Landarbeiter wegen fahrlässiger Tötung. Während der Landarbeiter zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen verurteilt wurde, stellte das Gericht das Verfahren gegen den Hofinhaber gegen eine Geldauflage von 6.500 Euro ein.
Junge vom Trecker-Gespann überrollt
Der zwölf Jahre alte Junge war im Juli 2022 auf dem Erlebnisbauernhof "Bauer Bernd" von einem Gülle-Anhänger überrollt worden. Das Unglück passierte, als der damals 46-jährige Treckerfahrer mittags mit dem Gespann über das Spielgelände fuhr. Der Junge geriet unter einen Reifen des Anhängers und starb noch vor Ort.
Zur Unglückszeit am Mittag in den Ferien herrschte viel Betrieb auf dem Bauernhof. Laut Anklage waren zu der Zeit in den NRW-Schulferien etwa 100 Kinder auf dem Hofgelände unterwegs. Das Opfer wohnte in der Nähe des Hofes und war dort häufiger zu Gast.
Richter: Traktor hätte nicht fahren dürfen
Der Vorsitzende Richter Lars Herzog sagte, dass der Traktorfahrer bei so vielen Kindern zu dem Zeitpunkt niemals hätte über das Gelände fahren dürfen. Andererseits sei er sehr langsam mit nur sechs Stundenkilometern gefahren. Seine Sorgfaltspflichtverletzung liege "im unteren Bereich".
Dem Hofinhaber sei ein "Organisationsverschulden" vorzuwerfen - unter anderem, weil er den Traktorfahrer nicht ausreichend über die Unfallgefahren aufgeklärt habe.
Über dieses Thema haben wir am 23.11.2023 im WDR Hörfunk berichtet: Lokalzeit OWL.
