Es ist ein medizinischer Wettlauf, der seinesgleichen sucht. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO laufen im Moment weltweit rund 200 Corona-Impfstoff-Forschungen. Einige davon sind vielversprechend. Ziemlich weit vorn scheint zum Beispiel das Mainzer Unternehmen BioNtech zu sein.
Nach Angaben von BioNtech zeigen vorläufige Daten eine gute Verträglichkeit des entwickelten Impfstoffes. Schon in den kommenden Wochen könnte es erste Ergebnisse einer entscheidenden Wirksamkeitsstudie geben. Noch während der laufenden Studien werden die Daten von der zuständigen Europäischen Arzneimittelagentur geprüft.
Impfstoff soll an 60 Standorte
Wann genau welcher Impfstoff auf dem Markt kommt, ist aber noch nicht sicher. Das Bundesgesundheitsministerium zumindest war zuletzt optimistisch. Demnach könnte der Impfstart in den ersten Monaten des kommenden Jahres sein.
Um dabei ein Chaos zu verhindern, laufen die Vorbereitungen. Als Blaupause gilt die kürzlich veröffentlichte Impfstrategie des Bundesgesundheitsministeriums. Demnach soll der Impfstoff an bundesweit 60 zentrale Standorte geliefert werden.
Verschiedene Corona-Impfszenarien
Da zunächst nicht genügend Corona-Impfdosen für alle vorhanden sein werden, legt das Papier eine Reihenfolge fest. Erst sollen Risikogruppen und dann auch "exponierte" Gruppen geimpft werden – das könnten zum Beispiel Ärzte und Pfleger sein. Erst im dritten Schritt wäre der Rest der Bevölkerung dran.
Noch nicht sicher ist, wer genau zu welcher Gruppe gehören wird. Details dazu sollen unter anderem der Ethikrat und die ständige Impfkommission entwickeln.
Weil noch viele Dinge unklar sind, bereitet das NRW-Gesundheitsministerium in Düsseldorf gerade verschiedene Impfszenarien vor. Je nachdem welcher Impfstoff das Rennen macht, sind zum Beispiel unterschiedliche Lagerungen notwendig. Auch die Anforderungen ans Personal könnte vom Präparat abhängen. Braucht man Ärzte, Arzthelfer oder zum Beispiel Sanitäter?
Bundesregierung hat Hoffnung
Aus Sicht von Experten markiert der ersehnte Impfstart allerdings noch nicht das Ende der Corona-Pandemie. Selbst wenn die Schutzwirkung gut sein sollte, könnte es bis 2022 dauern, bis breite Teile der Bevölkerung das Mittel verabreicht bekommen können.
Trotzdem gibt es Grund zur Zuversicht: Im Beschlusspapier der Bundesregierung zu den neuen Corona-Beschränkungen im November heißt es, man habe auch wegen der Impfstoffentwicklung die Hoffnung, dass Deutschland "im nächsten Jahr schrittweise die Pandemie überwinden und sich auch wirtschaftlich erholen kann".