Warum Schulen unterschiedlich mit Corona-Fällen umgehen

Stand: 14.08.2020, 14:47 Uhr

An immer mehr NRW-Schulen gibt es positive Corona-Fälle. Die Behörden reagieren aber von Ort zu Ort unterschiedlich. Grund ist die Verantwortung der einzelnen Gesundheitsämter.

Die Schulen in NRW sind gerade einmal seit drei Tagen wieder geöffnet und schon häufen sich die positiven Corona Fälle. So blieben am Donnerstag beispielsweise in Essen und in Viersen zwei Grundschulen geschlossen. In beiden Schulen waren Lehrer positiv getestet worden.

Anders sieht es etwa in Remscheid aus. Auch dort wurde eine Lehrerin positiv auf das Corona-Virus getestet. Da sie sich aber an die Abstandsregeln und an die Maskenpflicht gehalten hat, wurden lediglich 27 Schulkinder und ein weiterer Lehrer mit in Quarantäne geschickt.

Gesundheitsämter entscheiden jeden Fall einzeln

Grund für dieses unterschiedliche Vorgehen ist die Zuständigkeit der lokalen Gesundheitsämter. Sie prüfen jeden Einzelfall und welche Kontakte es gab. Auf Grundlage der Empfehlungen des Robert Koch Instituts wird dann das genaue Vorgehen überlegt.

So haben etwa die Remscheider Behörden entschieden, dass von der infizierten Lehrerin nur ein geringes Infektionsrisiko ausging, so der Leiter des Gesundheitsamts Frank Neveling. "Wir haben trotzdem – weil die Unruhe natürlich groß ist – gesagt, die Schulklasse bleibt sicherheitshalber für zwei Wochen in einer freiwilligen Quarantäne."

Schließungen vor allem bei wenig Lehrern

Die Schließung einer Schule sei demnach die letzte aller möglichen Maßnahmen. Darüber müsse vor allem dann nachgedacht werden, wenn gleich mehrere Lehrer auf einmal in Quarantäne kommen und der Unterricht nicht mehr gewährleistet werden kann.

So haben etwa auch die Verantwortlichen in Essen entschieden. Hier waren gleich fünf Lehrer einer Grundschule auf einmal betroffen. Bis ein Vertretungsplan organisiert war, wurde die Schule vorläufig geschlossen.

Reiserückkehrer bereiten Schulen Schwierigkeiten

Auch Urlaubsrückkehrer bereiten den Verantwortlichen Probleme. So muss etwa in Mülheim eine komplette Klasse einer Grundschule in Quarantäne. Die Familie einer Schülerin hat sich auf der Rückreise in Bayern testen lassen und erst jetzt ein positives Ergebnis bekommen.

Rückkehrer aus sogenannten Risikogebieten müssen ein negatives Testergebnis vorweisen, oder in Quarantäne gehen. Im Kreis Herford haben sich mehrere Schüler daran nicht gehalten. Sie wurden daher am Donnerstag wieder nach Hause geschickt.