Der Ticker vom Donnerstag (10.12.2020) zum Nachlesen

Stand: 11.12.2020, 05:42 Uhr

  • Deutsches Unternehmen entwickelt offenbar vielversprechendes Corona-Medikament
  • EU einigt sich auf Haushalt und Corona-Paket
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

20.30 Uhr: Bedford-Strohm hat Verständnis für harten Lockdown an Weihnachten

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat Verständnis für strengere Kontaktregelungen über die Weihnachtsfeiertage. "Wenn der harte Lockdown notwendig ist, um Menschenleben zu schützen und die Ausbreitung des Virus zu begrenzen, dann glaube ich, kommen wir an dem harten Lockdown nicht vorbei", sagte er dem ARD-Magazin "Kontraste".

Man müsse die Empfehlungen der Wissenschaftsakademie Leopoldina nach härteren Regeln ernst nehmen, betonte Bedford-Strohm: "Wenn der Schutz des Lebens, wenn die Nächstenliebe, die sich darin ausdrückt, wenn die an oberster Stelle steht und Teil unserer Botschaft ist, dann schließt die Weihnachtsbotschaft ein, dass wir uns an die Regeln halten, die verhindern, dass Menschen sterben."

19.54 Uhr: Weil will bundesweit einheitlichen Lockdown im Einzelhandel

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil pocht auf ein einheitliches Vorgehen der 16 Bundesländer bei der Schließung des Einzelhandels. Man müsse Wanderungsbewegungen zwischen den Bundesländern beim Einkaufen vermeiden, sagt der SPD-Politiker im ZDF.

Er gehe davon aus, dass Bund und Länder "zeitnah" über das Vorgehen beraten würden. Er rechne damit, dass es in ganz Deutschland zwischen dem 19. Dezember und dem 10. Januar eine sehr ruhige Zeit geben werde, fügt Weil hinzu.

19.17 Uhr: EU einigt sich auf Haushalt und Corona-Paket

Der Weg für den EU-Haushalt und die milliardenschweren Corona-Hilfen ist frei. Die EU-Staats- und Regierungschefs haben sich mit Polen und Ungarn geeinigt, erklärte EU-Ratspräsident Charles Michel. Ungarn und Polen hatten wichtige Entscheidungen wochenlang blockiert.

18.54 Uhr: Frankreich verhängt Ausgangssperre für Silvesterfeier

Wegen der Corona-Pandemie dürfen die Franzosen den Jahreswechsel nicht im Freien feiern. Die Regierung verhängte für Silvester eine nächtliche Ausgangssperre, teilte Premierminister Jean Castex mit. Als Grund nannte er die zu hohen Neuinfektionszahlen.

18.40 Uhr: Deutsches Unternehmen entwickelt Corona-Medikament

Das deutsche Biopharma-Unternehmen Formycon hat offenbar ein vielversprechendes Medikament gegen Covid-19 entwickelt. Nun strebt es eine rasche Zulassung für den Notfall an. Der vom Unternehmen entwickelte SARS-CoV-2-Blocker mit dem Namen FYB207 könne die Infektion von Zellen nach Unternehmensangaben vollständig verhindern.

"Dadurch haben auch Patienten, die schwer an Covid-19 erkrankt und hospitalisiert sind, eine Behandlungsmöglichkeit", betonte Formycon-Chef Carsten Brockmeyer im Gespräch mit tagesschau.de.

18.07 Uhr: Corona-Gipfel laut Günther wohl am Sonntag

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat sich für einen harten Lockdown noch vor Weihnachten ausgesprochen. Dafür wolle er sich angesichts der hohen Infektionszahlen auch bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz einsetzen, sagte Günther nach einer Sondersitzung seines Kabinetts. Er gehe davon aus, dass diese Konferenz am Sonntag stattfinden wird.

17.25 Uhr: GEW kritisiert Länder wegen möglicher Schulschließungen scharf

Nach den Beratungen der Kultusminister hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) den Landesregierungen die Schuld an erhöhten Infektionszahlen unter Lehrern und an möglichen Schulschließungen gegeben. Sie sei "enttäuscht und verärgert, dass die Kultusministerinnen und -minister nicht den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts und der Leopoldina gefolgt sind und rechtzeitig auf Wechselunterricht umgestellt haben", sagte GEW-Chefin Marlis Tepe dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

"Nun müssen Schulen geschlossen und offenbar auch die Weihnachtsferien verlängert werden. Mit anderen Worten: Jetzt zahlen die Lehrkräfte sowie die Schülerinnen und Schüler die Rechnung", betonte Tepe.

17.10 Uhr: Bayern will am 5. Januar mit den Impfungen starten

Die Corona-Impfungen in Bayern könnten am 5. Januar losgehen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur dpa aus Regierungskreisen. Zuerst hatte darüber der Bayerische Rundfunk unter Berufung auf interne Informationen des Gesundheitsministeriums berichtet.

Im Falle einer erfolgreichen Zulassung des Impfstoffes des Mainzer Unternehmens Biontech und des Pharmakonzerns Pfizer sollen über den Jahreswechsel am 2. Januar die Impfchargen auf die Tiefkühllagerstandorte verteilt werden. Am Montag darauf (4. Januar) könnten die Impfdosen dann dort abgeholt und am Folgetag in die Impfzentren ausgeliefert werden.

16.44 Uhr: München verbietet Alkoholkonsum im öffentlichen Raum

Die bayerische Landeshauptstadt München | Bildquelle: Picture-Alliance

In München darf aufgrund der verschärften Corona-Regeln im öffentlichen Raum kein Alkohol mehr getrunken werden. Das teilte die Stadtverwaltung heute mit. Das Alkoholverbot ist Teil der verschärften Maßnahmen in der Stadt, die bis zum 5. Januar gelten sollen.

"Dieser Schritt ist erforderlich, weil es trotz eindringlicher Appelle angesichts steigender Infektionszahlen in der ganzen Stadt zu Menschentrauben vor Glühweinverkaufsstellen kommt. Beim Glühweintrinken werden weder Abstände eingehalten noch Masken getragen", sagte Kreisverwaltungsreferent Thomas Böhle. Er kritisierte ein "Glühwein-Hopping zu noch erlaubten Trinkzonen. Dem lässt sich allein durch ein Komplettverbot begegnen."

16.09 Uhr: Mehr als 11.000 Freiwillige melden sich für Kampf gegen Corona

Angesichts der starken Ausbreitung des Coronavirus melden sich in Nordrhein-Westfalen immer mehr Freiwillige aus Gesundheitsberufen für die Bekämpfung der Pandemie. Fünf Monate nach der Einführung eines NRW-Freiwilligenregisters hätten sich bereits mehr als 11.000 Fachleute registriert, teilte das NRW-Gesundheitsministerium mit. Darunter seien allein 3.270 Ärztinnen und Ärzte und 3.118 Pflegekräfte.

15.58 Uhr: Bund erhöht Abschlagszahlungen der Corona-Soforthilfen

Die höheren Abschlagszahlungen für die Corona-Sonderhilfen im November und Dezember sind endgültig beschlossen. Der entsprechende Vorschlag aus dem Bundesfinanz- und Wirtschaftsministerium sei mittlerweile von den Ländern angenommen, teilte das Wirtschaftsministerium heute mit.

Damit sollen die Abschlagszahlungen für Unternehmen bis zu 50.000 Euro betragen - statt bisher maximal 10.000 Euro. Die Regierung reagiert damit auf Kritik aus der Wirtschaft. Selbstständige bekommen weiterhin eine Abschlagszahlung von maximal 5.000 Euro. Diese Grenzen sollen für die Monate November und Dezember gelten.

15.41 Uhr: Schweden meldet Höchststand an neuen Fällen

Schweden meldet mit 7.935 Corona-Neuinfektionen einen weiteren Höchstwert. Den vorherigen Höchststand hatte das Land, das im Kampf gegen die Pandemie eine lockerere Strategie verfolgt als andere Staaten, mit 7.240 Fällen am 20. November verzeichnet.

Die Zahl der Todesfälle stieg um 58 auf 7.354, wie die Gesundheitsbehörde weiter mitteilt. In Schweden ist die Sterberate im Verhältnis zur Einwohnerzahl um ein Vielfaches höher als in den nordischen Nachbarländern, im Vergleich zu einigen größeren europäischen Ländern aber niedriger.

15.24 Uhr: Schwesig fordet schnelle Entscheidung über bundesweiten Lockdown

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat im Kampf gegen die Corona-Pandemie eine schnelle Entscheidung über einen verschärften bundesweiten Lockdown gefordert. Spätestens am Freitag sollten die Länder darüber mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beraten, sagte Schwesig heute in Schwerin. "Es bringt den Bürgerinnen und Bürgern nichts, wenn wir jetzt tagelang hoch und runter diskutieren."

Es brauche Planungssicherheit für die Bevölkerung und den Einzelhandel. Daher sollten die Beratungen "so schnell wie möglich" stattfinden, sagte Schwesig. Noch in dieser Woche solle es eine Schalte von Bund und Ländern geben, aus ihrer Sicht sei auch der Freitag möglich. 

14.58 Uhr: Spahn sieht Ermüdung bei vielen Bürgern

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat davor gewarnt, dass nach wochenlangem Teil-Lockdown die Anstrengungen der Menschen zur Eindämmung der Corona-Pandemie nachlassen könnten. "Wir erleben eine Ermüdung bei vielen Bürgerinnen und Bürgern nach fünf, sechs Wochen dieser Beschränkungen", sagte Spahn in der Haushaltsdebatte des Bundestages.

In der derzeitigen Situation werde ein "Herunterfahren" in der gesamten Gesellschaft gebraucht, auch über den Jahreswechsel. Die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester sei ohnehin für viele die ruhigste im Jahr. Das heiße aber nicht, "dass man bis dahin noch mal alles ausreizt", betonte Spahn.

14.37 Uhr: Söder will bundesweiten Lockdown bis 10. Januar - mindestens

Angesichts steigender Corona-Zahlen fordert Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ab Weihnachten einen kompletten Lockdown bis mindestens 10. Januar - notfalls auch länger, und zwar nicht nur für Bayern. "Es braucht bundesweit Ausgangsbeschränkungen, nächtliche Ausgangssperren in Hotspots, Geschäftsschließungen, Betriebsferien und überall verlängerte Schulferien", sagte Söder heute nach dpa-Angaben.

Zum Zeitraum sagte der CSU-Chef: "Das muss bis 10. Januar gelten – aber so lange wie nötig."

14.16 Uhr: Jugendliche haben Angst vor der Zukunft

Viele Jugendliche fühlen sich durch die Coronakrise belastet und beeinträchtigt. Das besagen erste Ergebnisse der bundesweiten Studie "JuCo 2" der Universitäten Hildesheim und Frankfurt a.M., die heute veröffentlicht wurden. Mehr als 7.000 Jugendliche und junge Erwachsene hatten an der bereits zweiten Befragung zu ihrem Alltag in der Corona-Pandemie durch Wissenschaftler der beiden Hochschulen teilgenommen.

Fast die Hälfte der befragten jungen Menschen gab demnach an, Angst vor der Zukunft zu haben. Viele litten unter Einsamkeit, sie vermissten ihre sozialen Kontakte und Freizeitaktivitäten, hieß es. Der psycho-soziale Ausgleich zum Lernen und den sozialen Einschränkungen während der Pandemie fehle.

14.00 Uhr: Klinik in Wesel entlässt Pflegerin nach Facebook-Post mit KZ-Bezug

Das Evangelische Krankenhaus (EVK) Wesel hat einer Krankenpflegerin gekündigt, die auf ihrem Facebook-Account ein Foto mit Bezug zu einem Konzentrationslager gepostet haben soll. Das Krankenhaus bestätigte einen entsprechenden Bericht der "Rheinischen Post". Demnach war auf dem Account ein Foto veröffentlicht, das den Schriftzug "Arbeit macht frei" am Konzentrationslager Sachsenhausen in verfremdeter Weise zeigt. Statt "Arbeit macht frei" habe auf dem Foto "Impfung macht frei" gestanden.

Der Beitrag sei inzwischen gelöscht worden, schrieb die Zeitung. Der Vorfall beschäftigt mittlerweile auch die Polizei. Laut Staatsanwaltschaft Duisburg hat die Polizei Ermittlungen wegen des Verdachts auf Volksverhetzung aufgenommen.

13.51 Uhr: 95 Prozent der Kitas in NRW trotz Corona geöffnet

Corona beschäftigt auch die Kleinsten | Bildquelle: WDR/Jolien Wagner

1.838 Kindertagesstätten waren im vergangenen Monat in NRW nach Angaben der Landesregierung wegen Coronafällen zeitweise geschlossen - darunter 747 komplett. Das geht aus einem Bericht von NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) hervor. Im Schnitt seien damit aber rund 95 Prozent der 10.500 Kitas vollständig geöffnet gewesen, betonte er.

Zudem gebe es in NRW rund 15.500 Tagesmütter und -väter, berichtete Stamp. In diesem Bereich hätten die Jugendämter für den November 613 zeitweise Schließungen von Kinderbetreuungsangeboten erfasst - im August seien 87 Fälle gemeldet worden.

13.40 Uhr: Buchhandel verzeichnet Umsatzplus

Der Buchhandel in Deutschland hat im Gegensatz zu den meisten anderen Einzelhandelsbranchen im "Lockdown light" ein deutliches Umsatzplus erzielt. Während andere Segmente wie Bekleidung im Vergleich zum Vorjahr zwischen 34 Prozent und 43 Prozent ihrer Umsätze eingebüßt hätten, habe der Buchhandel über alle Absatzkanäle hinweg zweistellige Umsatzsteigerungen erzielt, berichtete das Buchhandel-Fachmagazin "Börsenblatt".

13.16 Uhr: Berlin verschärft Corona-Maßnahmen

Voraussichtlich schon vor Weihnachten wird es in Berlin zu weiteren Corona-Einschränkungen kommen. Das kündigte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) im Berliner Abgeordnetenhaus an.

Betroffen sind nach Müllers Worten vor allem die Schulen und der Einzelhandel. Bis zum 10. Januar wird es demnach keinen Präsenzunterricht an den Schulen geben. Der Einzelhandel soll ebenfalls bis zum 10. Januar weitgehend heruntergefahren werden. Ob bereits ab dem 20. oder erst ab dem 23. Dezember, müsse man noch mit dem Nachbarland Brandenburg abgestimmt werden, so der Regierende Bürgermeister.

13.05 Uhr: Milliardäre profitieren von Corona-Krise

Die Milliardäre in den USA haben ihr Vermögen seit Beginn der Pandemie um mehr als eine Billion Dollar (826,7 Milliarden Euro) gesteigert. Das besagt eine Studie der Denkfabrik Institute for Policy Studies (IPS) und der Organisation Americans for Tax Fairness (ATF). "Ihre Pandemie-Profite sind so enorm, dass Amerikas Milliardäre ein riesiges Covid-Hilfspaket bezahlen könnten, ohne einen Cent ihres vorherigen Vermögens zu verlieren", sagte ATF-Chef Frank Clemente.

Während das Gesamtvermögen der US-Milliardäre am 18. März noch bei rund 2,95 Billionen Dollar gelegen habe, sei es bis diesen Montag auf mehr als vier Billionen Dollar angewachsen.

12.20 Uhr: Mehrheit ist für strengere Auflagen

Fast jeder zweite Deutsche ist für strengere Regeln im Kampf gegen das Coronavirus. Obwohl die Regelungen zuletzt weiter verschärft wurden, sind 49 Prozent der Meinung, die Maßnahmen müssten "härter ausfallen". Das sind 18 Prozentpunkte mehr als noch vor zwei Wochen, wie aus einer Umfrage des ZDF-"Politbarometer" hervorgeht. 13 Prozent halten die Vorschriften demnach aktuell für "übertrieben", 35 Prozent finden sie "gerade richtig".

12.11 Uhr: Frauen haben laut Umfrage Angst vor einsamer Weihnacht

In Deutschland sorgen sich einer Umfrage zufolge vor allem Frauen vor einsamen Weihnachten. 45 Prozent von ihnen hätten Sorge, Weihnachten in diesem Jahr allein oder im kleinen Kreis feiern zu müssen. 37 Prozent der Männer äußerten ähnliche Bedenken. Das Marktforschungsinstitut forsa hatte im November 1.001 Personen im Alter von 18 bis 70 Jahren im Auftrag der Kaufmännische Krankenkasse KHH in Hannover befragt.

12.00 Uhr: Meldepanne bei Corona-Neuinfektionen

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist wohl höher als bisher gedacht. Es gab eine Störung beim Datentransfer zwischen dem Robert Koch-Institut und dem Landeszentrum für Gesundheit (LZG). Laut LZG wurden knapp 1.500 Fälle aus rund der Hälfte der NRW-Kommunen nicht an das RKI übertragen.

11.56 Uhr: Alternative zur Warnapp - für Menschen ohne Smartphone

Für Menschen ohne Smartphone haben sächsische Wissenschaftler und Firmen ein Corona-Warnsystem im Schlüsselanhängerformat entwickelt. Der sogenannte Corona-Warn-Buzzer werde als Alternative zur bisherigen Warn-App in den kommenden Wochen in einem Feldprojekt getestet. Das sagte die sächsische Sozialministerin Petra Köpping bei der Präsentation des Gerätes in Augustusburg in Sachsen. Dazu sollen bis zu 3.000 Prototypen in verteilt werden.

11.23 Uhr: Stamp will keine landesweiten Kita-Schließungen

NRW-Ministerpräsident Laschet wirbt für einen bundesweiten Lockdown zum Jahreswechsel. NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) blieb indes bei seiner Zusage, dass "es mit mir keine landesweiten Schließungen von Kinderbetreuungseinrichtungen geben wird". Laut einem Bericht, den Stamp heute vorlegte, waren 838 NRW-Kindertagesstätten im vergangenen Monat zeitweise geschlossen - darunter 747 komplett. Damit seien aber rund 95 Prozent der NRW-Kitas vollständig geöffnet gewesen, so Stamp.

10.00 Uhr: RKI-Chef: Lockerungen an Weihnachten verhindern

"Die Lage ist nach wie vor sehr ernst. Sie hat sich seit letzter Woche verschlechtert", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler bei einem heutigen Pressebriefing. "Die Fallzahlen können rasch wieder exponentiell ansteigen. Das müssen wir verhindern." Gesundheitsämter und Krankenhäuser hätten bereits die Belastungsgrenze erreicht. Auch die Lage in den Alten- und Pflegeheimen ist laut RKI schwierig: Es gäbe derzeit fast doppelt so viele Ausbrüche wie im Frühjahr.

"Wir sehen, dass der Anteil der Kontaktreduktion nicht ausreicht." Im Frühjahr habe man weit über 60 Prozent Kontaktreduktion gehabt, derzeit liege sie bei 40 Prozent. Wieler befürwortete einen "Lockdown", wenn die Menschen nicht von allein diese Reduktion schaffen. Zunächst sei aber die wichtigste Maßnahme, dass die Kontaktbeschränkungen über Weihnachten nicht gelockert würden. Er appellierte zudem an die Bevölkerung, an den Feiertagen nicht quer durchs Land zu reisen und mit Großteilen der Verwandtschaft zusammen zu kommen - sondern sich virtuell oder in kleinen Gruppen zu treffen.

Man könne die Trendwende nur gemeinsam schaffen. "Wir haben einen hohen Bildungsstand, wir sind ein cleveres Volk." Man habe bereits im Frühjahr gezeigt, dass man das Infektionsgeschehen eindämmen konnte. "Das Jahr 2020 geht bald zu Ende – nicht aber unsere Solidarität", so der RKI-Chef.


9.33 Uhr: Niedersachsen nimmt Lockerungen über Feiertage zurück

Niedersachsen nimmt die ins Auge gefassten Corona-Lockerungen über Weihnachten und den Jahreswechsel zurück. Das kündigte Ministerpräsident Stephan Weil im Landtag in Hannover an. Die geltenden Kontaktbeschränkungen auf maximal fünf Personen aus zwei Haushalten sollen lediglich vom 24. bis zum 26. Dezember auf zehn Verwandte zuzüglich Kindern unter 14 Jahren ausgeweitet werden. Eltern können ihre Kinder bereits in der kommenden Woche vom Präsenzunterricht befreien lassen, damit weniger Kinder in den Klassen sitzen.

9.16 Uhr: Geringe Einkommensverluste für Deutsche

Im Durchschnitt erleidet die deutsche Bevölkerung durch Corona nur minimale Einkommensverluste. Das besagt eine einer Studie des Münchner Ifo-Instituts und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg. Demnach wird der allergrößte Teil der Einbußen durch den Sozialstaat abgefangen.

Die Studie, die auf Simulationen zurückgreift, bezieht zwar nur die Entwicklungen bis September mit ein, "gleichwohl dürften sich die Verteilungsergebnisse, auch aufgrund der November- und Dezemberhilfen, nicht wesentlich ändern", heißt es von den Forschern.

9.00 Uhr: Trotz Teil-Lockdown: Wieder Höchstwert an Corona-Neuinfektionen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut innerhalb eines Tages 23.679 Neuinfektionen gemeldet. Das sind über 1.600 mehr als vergangenen Donnerstag - und ein neuer Höchstwert. Der letzte Höchstwert war am 20. November mit 23.648 Neuinfektionen verzeichnet worden.

Die Zahl der registrierten Todesfälle stieg innerhalb eines Tages um 440. Damit überschritt deren Gesamtzahl erstmals die Marke von 20.000 Fällen. Laut der RKI-Statistik sind inzwischen 20.372 Menschen in Deutschland an oder mit dem Coronavirus gestorben.

In NRW ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen leicht gesunken. Nach den jüngsten Daten des Robert Koch-Instituts liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 141. Am Mittwoch hatte der Wert bei 147,5 gelegen, am Dienstag bei 146,4. Den Angaben zufolge gab es in NRW mittlerweile insgesamt 4.226 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus.

8.51 Uhr: Coronagerechte Nobelpreis-Verleihung

Unter besonderen Bedingungen werden heute Mittag die diesjährigen Nobelpreisträger gewürdigt. Auch ein deutscher Wissenschaftler ist darunter: Der Astrophysiker Reinhard Genzel wird für seine Forschungen zu Schwarzen Löchern ausgezeichnet. Wegen der Corona-Pandemie finden anstelle von prunkvollen Preisverleihungen in Oslo und Stockholm deutlich kleinere Zeremonien statt, die online übertragen werden. Von den Geehrten wird in diesem Jahr niemand vor Ort sein.

8.26 Uhr: Drive-In-Weihnachtsmarkt öffnet in Kalkar

Im "Wunderland" in Kalkar öffnet heute Nachmittag ein "Drive-In"-Weihnachtsmarkt. Die Besucher können dort mit ihrem Wagen durchfahren, dürfen aus Gründen des Infektionsschutzes das Auto aber nicht verlassen.

8.00 Uhr: RKI-Chef: Könnten Virus theoretisch ausrotten - durch Isolation

Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts, sagte im WDR: "Wenn alle Menschen auf der Welt drei bis vier Wochen allein in einem Zimmer wären, wäre das Virus ausgerottet." Auch wenn diese Möglichkeit nur theoretisch besteht, betonte Wieler, wie wichtig das Einschränken von Kontakten derzeit ist.

7.55 Uhr: Fast jeder zweite Deutsche fühlt sich psychisch belastet

Rund 44 Prozent der Deutschen gaben in einer Umfrage an, die Corona-Pandemie habe negative Auswirkungen auf ihre psychische Gesundheit. Das Meinungsforschungsinstitut YouGov hat mehr als 21.000 Menschen in 15 Ländern interviewt. Demnach seien die Ergebnisse repräsentativ für die jeweilige Bevölkerung ab 18 Jahren.

In Großbritannien sehen 65 Prozent negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit durch Corona - das war der höchste Antei vor Hongkong und Italien. Die USA lagen mit 56 Prozent auf Platz 9 dieser Liste. In Deutschland fiel der Anteil am geringsten aus.

7.39 Uhr: Städtebund und Ärztegewerkschaft fordern härtere Maßnahmen

Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, forderte schärfere Regeln ab dem ersten Weihnachtsfeiertag. Bund und Länder sollten die bisher vereinbarten Lockerungen nach dem 24. Dezember wieder zurücknehmen. Auch die Mediziner-Gewerkschaft Marburger Bund hält strengere und schnell wirkende Alltagsbeschränkungen für unvermeidbar. Das medizinische Personal arbeite "am Anschlag", sagte die Vorsitzende Susanne Johna der "Rheinischen Post".

7.22 Uhr: Wie extrem sind die Querdenken-Anhänger? 

Ist mit den zahlreichen Demos gegen die Corona-Schutzmaßahmen in Deutschland eine neue Art von Extremismus entstanden? Das jedenfalls legt ein Lagebericht von Verfassungsschützern nahe, der auf der heute beginnenden Innenministerkonferenz beraten werden soll. Das Landesamt für Verfassungsschutz in Baden-Württemberg will die "Querdenken"-Bewegung beobachten. Auch in NRW sehen Verfassungsschützer eine wachsende Radikalisierung.

7.03 Uhr: Wie geht es weiter an den Schulen? Minister beraten

Heute Nachmittag wollen die Kultusminister der Länder über die Lage an den Schulen sprechen. Es soll unter anderem darum gehen, wann genau die Schulferien nun beginnen und wann sie enden. NRW-Ministerpräsident Laschet hat sich für eine bundesweit einheitliche Regelung ausgesprochen. Bisher beginnen die Ferien in NRW am 18. Dezember und enden am 6. Januar.

6.51 Uhr: Wann kommt der "Lockdown"?

Werden die Corona-Regeln schon an Heiligabend verschärft? Schleswig-Holstein erwägt diesen Schritt. NRW-Ministerpräsident Laschet will die geplanten zwei Wochen erst nach Weihnachten starten lassen - und bekommt viel Kritik in sozialen Medien dafür, dass nicht schon jetzt sofort das öffentliche Leben heruntergefahren wird. Wann und in welchem Umfang diese neuen Regeln kommen, werden Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder möglicherweise am kommenden Sonntag oder Montag entscheiden.

4.01 Uhr: Schutzkittel-Auftrag laut van Laack-Chef "pieksauber"

Der Inhaber des Textilienherstellers van Laack, Christian von Daniels, hat erneut Kritik an einem Auftrag des Landes über 10 Millionen Schutzkittel zurückgewiesen. Es sei im Frühjahr "mit dem Auftrag seitens der einkaufenden Behörde alles pieksauber gelaufen", sagte der Unternehmer am Abend in einer Online-Gesprächsrunde vor Studenten der Universität Witten/Herdecke. Es habe im Frühjahr keine andere Firma in Deutschland gegeben, die den Auftrag in der geforderten Qualität und Geschwindigkeit hätte bedienen können - deshalb habe man den Zuschlag bekommen.

3.21 Uhr: Cyberangriff auf Dokumente von Biontech und Pfizer

Mit dem gestern Nachmittag bekannt gewordenen Cyberangriff auf die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) sollten offenbar gezielt Informationen zum Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer abgegriffen werden. Wie das US-Unternehmen Pfizer am Abend mitteilte, sei "unrechtmäßig" auf Dokumente im Zusammenhang mit dem Zulassungsantrag für den Impfstoff zugegriffen worden.

Es seien jedoch keine Systeme von Biontech oder Pfizer angegriffen worden. Es sei auch nicht bekannt, dass auf persönliche Daten zugegriffen worden sei, so Pfizer weiter. Das Unternehmen hat gemeinsam mit seinem Mainzer Partner einen Corona-Impfstoff entwickelt, der bereits in drei Staaten zugelassen ist: Großbritannien, Bahrain und seit heute auch Kanada. Auch eine baldige Zulassung in der Europäischen Union gilt als wahrscheinlich.

0.00 Uhr: NRW-Maßnahmen-Katalog für Corona-Hotspots vorgestellt

Das NRW-Gesundheitsministerium hat einen Maßnahmenkatalog für Gemeinden mit besonders hohen Corona-Neuinfektionsraten vorgelegt. Demnach könnte es dazu kommen, dass sich in einigen Gemeinden im öffentlichen Raum nur noch zwei Personen treffen dürfen. Auch ist möglich, dass dort kein Alkohol mehr getrunken werden darf. Außerdem könnte dann auch für Grundschüler eine Maskenpflicht gelten. Spielplätze könnten ab 16.30 Uhr schließen, damit sich dort keine Jugendlichen treffen. Und in Bussen und Bahnen könnte es keine Stehplätze mehr geben.

Zudem solle dann Distanzunterricht erwogen werden, sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) gestern im Gesundheitsausschuss des Landtags. Die empfohlenen Maßnahmen betreffen Gemeinden mit mindestens 200 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen einer Woche.

Wo werden die Impfzentren eingerichtet?

Die Landesregierung spricht von 53 Impfzentren - die Zahl entspricht der Zahl Kreise und kreisfreien Städte in NRW. Das heißt aber nicht, dass es nur 53 Anlaufstellen in ganz NRW gibt. Manche Impfzentren haben mehrere Standorte - zum Beispiel im Märkischen Kreis.

Geplant sind übrigens pro Zentrum 20 Impfungen pro Stunde im Zwölf-Stunden-Betrieb.

Stand: 17.12.2020

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