Ticker vom Sonntag (22.11.2020) zum Nachlesen

Stand: 22.11.2020, 21:39 Uhr

  • Länder wollen Maßnahmen verlängern und verschärfen
  • Rezo kritisiert laschen Umgang mit Verstößen auf Corona-Demos
  • NRW-Sonderprogramm für Brauchtums-Vereine wird verlängert
  • Spahn spricht sich für Schnelltests an Schulen aus
  • Merkel wirbt für globalen Pandemie-Bekämpfungsvertrag
  • Städte fordern Kostenerstattung für Impfzentren
  • Reiserückkehrer aus Risikogebieten geben falsche Daten an
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

21:10 Uhr: Länder wollen Maßnahmen verlängern und verschärfen

Die Corona-Beschränkungen sollen nach dem Willen der Bundesländer über den November hinaus verlängert und stellenweise verschärft werden. An privaten Zusammenkünften sollen dann maximal nur noch fünf Menschen aus zwei Haushalten teilnehmen können, heißt es in einer Beschlussvorlage der Bundesländer für die Spitzenberatungen mit dem Bund am Mittwoch. Ausnahmen solle es für die Weihnachtsfeiertage geben. "Mit dieser Regelung soll Weihnachten auch in diesem besonderen Jahr als Fest im Kreise von Familie und Freunden, wenn auch im kleineren Rahmen, möglich sein", heißt es in dem Papier.

Die SPD-geführten Bundesländer wollen in diesem Jahr kein Silvester-Feuerwerk zulassen. Das Zünden, der Kauf und der Verkauf von Böllern und Raketen sollen deshalb über den Jahreswechsel in Deutschland verboten werden, berichten die "Berliner Morgenpost" (Online Sonntag, Print Montag) und das Wirtschaftsmagazin "Business Insider" unter Berufung auf einen Beschlussentwurf des Vorsitzlandes der Ministerpräsidentenkonferenz. Den Vorsitz hat derzeit Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) inne.

20:00 Uhr: NRW-Sonderprogramm für Brauchtums-Vereine wird verlängert

Das Corona-Hilfsprogramm der NRW-Landesregierung für Brauchtums-Vereine wird bisher deutlich weniger in Anspruch genommen als erwartet. Das berichtet die in Hagen erscheinende Westfalenpost (online und Montagausgabe) und beruft sich auf aktuelle Zahlen aus dem Heimatministerium. Demnach wurden vier Monate nach dem Start des Sonderprogramms "Heimat, Tradition und Brauchtum" erst 600.000 Euro an 426 Vereine ausgezahlt.

Die Landesregierung hatte im Sommer 23 Millionen Euro aus dem NRW-Rettungsschirm für Vereine zur Verfügung gestellt, die wegen der Pandemie in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Die maximale Förderung liegt pro Antrag bei 15.000 Euro. Heimatministerin Ina Scharrenbach (CDU) kündigte an, das Sonderprogramm Heimat bis Mitte 2021 zu verlängern. Zudem solle der Kreis der Antragsberechtigten ab Dezember erweitert werden.

18:15 Uhr: Rezo kritisiert laschen Umgang mit Verstößen auf Corona-Demos

Youtuber Rezo hat in seinem neuen Video den laschen Umgang der Polizei mit Verstößen auf Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen kritisiert. Man habe den "Verschwörungsdullies, rechten Hooligans und illegalen Corona-Partygängern" auf Demonstrationen "einfach das Feld überlassen".

In seinem Video nimmt Rezo auch NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) ins Visier. Reul sagte in einem WDR-Interview, man könne keine direkten Verbindungen zwischen der rechtsextremen Szene und der Initiative "Querdenken", die Corona-Demos organisieren, zeigen. Der NRW-Politiker habe "vieles Richtiges" zu dem Thema gesagt, aber "natürlich sind neben diesen ganzen rechtsextremen Teilnehmern auch direkte Verbindungen zwischen Querdenkern und Rechten nachgewiesen", so Rezo.

17:33 Uhr: Merkel wirbt für globalen Pandemie-Bekämpfungsvertrag

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) setzt sich für einen weltweiten Pandemie-Bekämpfungsvertrag ein. Die Covid-Krise sei eine globale Herauforderung, die nur von allen beantwortet werden könne, sagte sie zum Abschluss des G20-Gipfels. Die G20-Abschlusserklärung atme "den Geist der multilateralen Zusammenarbeit".

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) rechnet angesichts des internationalen Vorgehens gegen die Folgen der Corona-Pandemie nicht mit einer Dauerkrise der Weltwirtschaft. Es gebe die Chance, "dass wir nicht eine lange weltwirtschaftlich schwierige Phase vor uns haben", so Scholz. Dies gelte vor allem dann, wenn es gelinge, Impfstoffe zu entwickeln und sie gerecht zu verteilen.

16:12 Uhr: Städte fordern Kostenerstattung für Impfzentren

Der Städtetag NRW fordert eine Kostenerstattung für den Aufbau der 53 in Nordrhein-Westfalen geplanten Corona-Impfzentren. Die Städte seien "selbstverständlich bereit, den Aufbau und Betrieb von Impfzentren organisatorisch und logistisch zu unterstützen", sagte Städtetagsgeschäftsführer Helmut Dedy der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (Montag). "Die Kosten, die den Kommunen dabei entstehen, muss das Land ausgleichen, soweit nicht der Bund oder die Krankenkassen dafür aufkommen."

Das Land plant derzeit mit 53 Impfzentren, damit pro Kreis oder kreisfreier Stadt zumindest ein Zentrum für die Bevölkerung entsteht. Standorte stehen noch nicht fest. NRW rechnet mit Kosten von insgesamt rund 100 Millionen Euro für die Impfangebote im Land gegen Sars-CoV-2.

15:55 Uhr: Reiserückkehrer aus Risikogebieten geben falsche Daten an

Etwa jeder fünfte Rückkehrer aus Corona-Risikogebieten gibt falsche Daten an. Nach "Spiegel"-Informationen vom Sonntag ergibt sich das aus einer internen Statistik der Bundespolizei. Demnach kontrollierten Bundespolizisten bei Stichproben auf den großen deutschen Flughäfen seit Anfang November 15.147 Reisende. Bei 2.985 Reisenden seien die eingetragenen Daten teilweise oder komplett falsch gewesen - also bei fast 20 Prozent.

Ein Sprecher des Bundespolizeipräsidiums in Potsdam bestätigte die Zahlen auch der Deutschen Presse-Agentur. Es habe sich um Kontrollen der Einreiseanmeldungen vom 8. November bis zum 18. November gehandelt.

15:14 Uhr: Spahn schlägt Schnelltests in Schulen vor

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schlägt zur Eindämmung von Corona in Schulen den Einsatz von Schnelltests vor. Bei Auftreten eines Infektionsfalls solle umgehend die betroffene Klasse in die häusliche Isolation geschickt werden, sagte Spahn dem RedaktionsNetzwerk Deutschland laut Vorabbericht.

"Nach negativen Schnelltests am fünften Tag könnten die Schülerinnen und Schüler wieder in die Schule zurückkehren." Ob das aus Sicht der Länder vor Ort umsetzbar sei, müsse am Mittwoch besprochen werden, sagte der Bundesgesundheitsminister mit Blick auf die geplanten Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Länderchefs. Es gelte, pragmatische Lösungen zu finden und die Schließung ganzer Schulen zu verhindern.

14:30 Uhr: NRW will über neue Einreisegeln entscheiden

Nach dem Außerkraftsetzen der Corona-Einreiseverordnung will NRW über die dauerhafte Anpassung seiner Einreiseregeln entscheiden. Das Gesundheitsministerium teilte jetzt mit, es werde "nach Auswertung des Urteils in der kommenden Woche über die dauerhafte Anpassung der Einreiseregelungen für Nordrhein-Westfalen" entschieden.

Das NRW-Gesundheitsministerium hatte nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts in Münster die Quarantänepflicht für Auslandsrückkehrer aus Risikogebieten am Freitag gekippt. Auslöser war ein Kläger aus Bielefeld, der bis zum 13. November auf Ibiza war und weiter nach Teneriffa reiste. Am Sonntag wollte er zurück nach Deutschland fliegen. Weil die Zahl der Neuansteckungen auf den Balearen deutlich niedriger liegt als in Bielefeld, wehrte er sich gegen den Vorwurf, als ansteckungsverdächtig qualifiziert zu werden.

13:40 Uhr: Keine Silvester-Party am Brandenburger Tor

Mit der traditionell großen Silvester-Sause am Brandenburger Tor in Berlin wird es in diesem Jahr wohl nichts. "Es wird keine Riesenpartys und Familientreffen geben können", sagte Berlins Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) der "Berliner Morgenpost". Sonst drohe "die nächste Infektionswelle im Februar", warnte Pop.

13.20 Uhr: G20-Gipfel berät über Impfstoff-Verteilung

Die wichtigsten Industrieländer der Welt wollen heute ein Zeichen dafür setzen, dass ein möglicher Corona-Impfstoff fair verteilt wird. Im Entwurf der Abschlusserklärung schreiben die Regierungschefs, dass alle Menschen weltweit bezahlbar und gerecht an einen Impfstoff kommen müssen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte gestern schon beim G20-Gipfel gesagt: Wenn man jetzt zusammenstehe, können das Virus und seine Folgen überwunden werden.

13.03 Uhr: Protest gegen Corona-Regeln in Berlin

In Berlin ist eine Demo mit mehreren hundert Menschen gestartet, die gegen die Corona-Regeln protestieren. Für eine Demo in Prenzlauer Berg sind 5.000 Teilnehmer angemeldet. Rund 600 Polizisten begleiten an diesem Sonntag die Versammlung gegen die Corona-Politik sowie Gegendemonstrationen. Auch in Hamburg, Stuttgart und Cottbus sind ähnliche Demos geplant.

Bei Protesten gestern in Leipzig hat die Bundespolizei mehr als 600 Platzverweise ausgesprochen. Außerdem gab es über 100 Anzeigen, weil sich Leute nicht an die Corona-Regeln gehalten haben.

12:40 Uhr: Star-Tenor: Coronapause ist gut für die Stimme

Auf die Stimme von Startenor Jonas Kaufmann hat sich die Corona-Pandemie nach seinen eigenen Worten positiv ausgewirkt. "Interessanterweise hört sie sich durch Corona wieder ausgeruht und frischer an", sagte Kaufmann der "Welt am Sonntag". "Die Pause ist wie eine Verjüngungskur. Meine Stimme ist heller, strahlfähiger geworden."

Die Pandemie habe seine rastlose Karriere ausgebremst, die Zeit habe er zur Reflexion genutzt: "Muss ich alles, wirklich alles jetzt machen, oder gibt es vielleicht Rollen, die ich auch noch später gemütlich singen kann?"

11.33 Uhr: Querdenker-Demo: Ordner schmeißt hin

Auf einer Querdenker-Demo in Hannover gegen die Corona-Maßnahmen hat ein Ordner das Handtuch geworfen. Als sich eine Rednerin mit Sophie Scholl verglich, platzte dem Mann vor laufender Kamera der Kragen.

Er warf der Frau "Verharmlosung des Holocaust" vor und ging. Daraufhin verließ auch die Rednerin die Bühne. Ihre Rede hielt sie später aber dennoch und wiederholte auch den Vergleich mit der Widerstandskämpferin aus der Zeit des Nationalsozialismus.

10.09 Uhr: Altenheim-Schnelltests: Großer Ansturm auf Schulungen

Die Schulungen des Personals von Alten- und Pflegeheimen für Antigen-Schnelltests in NRW laufen auf Hochtouren. Die Ärzte des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) Nordrhein veranstalten derzeit 26 Video-Einweisungen pro Tag, sagte eine Sprecherin.

In nur vier Tagen seit Beginn der Schulungen Mitte November seien bereits 900 Pfleger geschult worden. Insgesamt hätten sich 2.000 Mitarbeiter angemeldet. Die Tests sollen den Schutz von Bewohnern und Beschäftigten verbessern.

8.24 Uhr: Erstes Drive-In-Museum in Krefeld

Not macht erfinderisch. Weil die Museen im Land coronabedingt schließen mussten, haben sich das Museum Burg Linn und das Deutsche Textilmuseum Krefeld etwas ganz Besonderes ausgedacht: Das erste Drive-In-Museum der Stadt.

Von 11 bis 16 Uhr können Interessierte heute eine geführte Auto-Museumstour machen, es geht quer durch die historische Altstadt von Krefeld-Linn. Corona-konform zeigt das Museum umsonst und draußen Exponate aus den Ausstellungen und der Sammlung.

8.00 Uhr: Notfallzulassung für Corona-Mittel

US-Behörden haben dem Biotech-Unternehmen Regeneron eine Notfall-Zulassung für sein Mittel gegen Corona-Infektionen erteilt. Es könnte laut US-Arzneimittelbehörde einen Krankenhausaufenthalt von Corona-Patienten verhindern und dadurch das Gesundheitssystem entlasten. Mit dem Mittel war US-Präsident Trump bei seiner Covid-19-Erkrankung Anfang Oktober behandelt worden.

7.30 Uhr: Blutspendedienst sucht genesene Covid-19-Patienten

Der DRK-Blutspendedienst sucht nach Menschen, die eine Covid-19-Infektion mit deutlichen Symptomen durchgemacht haben. Antikörper nach einer überstandenen Infektion schützten in den meisten Fällen vor einer erneuten Infektion und könnten durch Plasmaspenden anderen Erkrankten helfen

Viele Termine zur Blutspende wurden in der Pandemie bereits abgesagt. Das ist aus Sicht von Experten nicht nötig, könnte aber zu Engpässen führen. Die Einrichtung verzeichnet bisher einen Rückgang von 20.000 Blutspenden gegenüber dem Vorjahr.

7.04 Uhr: Scholz und Söder für Verlängerung des Teil-Lockdowns

Es ist ein arbeitsreiches Wochenende für die Staatskanzleichefs der Länder: Gleich mehrfach schalten sie sich in unterschiedlichen Runden zusammen, um über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie zu beraten. Gleich morgen wollen ihre Chefs die Vorlage der Länder für die Beratungen am Mittwoch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) festzurren.

Weiterhin für Teil-Lockdown: Vizekanzler Olaf Scholz | Bildquelle: dpa/Kay Nietfeld

Und eines zeichnet sich seit Tagen schon ab: Eine Verlängerung des Teil-Lockdowns ist höchst wahrscheinlich. Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) sagte der "Bild am Sonntag": "Alles spricht dafür, dass die aktuellen Beschränkungen über den 30. November hinaus noch eine Zeit lang fortgesetzt werden müssen." Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte der Zeitung: "Um ein schönes Weihnachten verbringen zu können, müssen wir den Lockdown verlängern und sicher auch vertiefen. Mindestens so lange, bis wir wieder den Inzidenzwert von 50 erreicht haben."

6.00 Uhr: Kostenlose Masken für Schüler gefordert

Für viele Schüler und Lehrer geht es seit Wochen schon nur mit Mund-Nasen-Schutz in den Unterricht. Die Bundesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW, Marlis Tepe, hat deshalb nun kostenlose Masken für Schüler und Lehrer gefordert. Lehrkräfte sollten auf Wunsch zudem besonders gut schützende FFP2-Masken kostenlos bekommen, sagte Tepe den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Schließlich sei es "Aufgabe des Arbeitgebers, für die notwendigen Arbeits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen der Beschäftigten, aber auch der Kinder und Jugendlichen zu sorgen".

5.14 Uhr: Mehr als 15.700 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Deutschland ist heute um 15.741 Fälle gestiegen. Am Freitag war mit 23.648 Neuinfektionen binnen 24 Stunden ein neuer Rekordstand registriert worden.

Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die Fallzahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) sonntags und montags in der Regel niedriger als an anderen Wochentagen. Vorigen Sonntag hatte das RKI 16.947 Neuansteckungen gemeldet.

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