Der Ticker von Donnerstag (13.08.2020) zum Nachlesen

Stand: 13.08.2020, 20:27 Uhr

  • Test-Panne in Bayern - Huml tritt nicht zurück
  • Neuinfektionen auf höchstem Stand seit Anfang Mai
  • Düsseldorf äußert sich zu umstrittenen Konzert
  • Lehrer infiziert: Probleme beim Schulstart in NRW
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Test-Panne in Bayern: Söder spricht Gesundheitsministerin Vertrauen aus

Nach der schweren Panne bei den Corona-Tests an bayerischen Autobahnen hat Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) zweimal ihren Rücktritt angeboten. Das sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU), fügte aber hinzu: "Ich habe weiter Vertrauen zu ihr." Huml wolle die "Scharte auswetzen".

Die Staatsregierung hatte am Mittwoch eingestehen müssen, dass die Verzögerungen bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen an bayerischen Autobahnen deutlich dramatischere Ausmaße haben als bisher bekannt. Stand Mittwoch warteten 44.000 Reiserückkehrer, die im Ausland im Urlaub waren, nach Corona-Tests an den Autobahnen noch auf ihre Ergebnisse. Besonders brisant ist, dass darunter mindestens 1200 nachweislich positiv Getestete waren.

Neuinfektionen auf höchstem Stand seit Anfang Mai

Die Zahl der bekannten Corona-Neuinfektionen ist auf den höchsten Stand seit Anfang Mai gestiegen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bis gestern Abend 1.445 neue Infektionen innerhalb eines Tages.

Der Anstieg kann dabei nicht allein damit erklärt werden, dass auch die Zahl der Corona-Tests steigt. Laut RKI gab es in Deutschland eine größere Anzahl von Ausbrüchen. Ebenso sind Fälle auf Reiserückkehrer zurückzuführen.

Jede vierte Neuinfektion in NRW betrifft Reiserückkehrer

Etwa jede vierte Corona-Neuinfektion in Nordrhein-Westfalen ist derzeit auf Reiserückkehrer zurückzuführen. Das teilte das NRW-Gesundheitsministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Das betreffe sowohl Rückkehrer von Reisen im Inland als auch aus dem Ausland.

2.935 Neuinfektionen in Spanien

In Spanien meldet das Gesundheitsministerium 2.935 Neuinfektionen nach 1.690 am Vortag. Damit steigt die Gesamtzahl der festgestellten Ansteckungen auf 337.334. In den vergangenen sieben Tagen gab es demnach 70 Todesfälle, die mit dem Coronavirus in Zusammenhang gebracht werden. Die Gesamtzahl liegt nun bei 28.605. Auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln ist die Zahl der aktiven Covid-19-Erkrankten von gestern auf heute um 20 Prozent gestiegen - auf gut 1.500. Damit ist der Wert überschritten, ab dem das Auswärtige Amt Reisewarnungen in Betracht zieht.

Umstrittenes Großkonzert in Düsseldorf: Corona-Zahlen entscheiden

13.000 Menschen sollen im September in Düsseldorf Stars wie Bryan Adams und Sarah Connor lauschen. Doch die Veranstaltung ist bereits über die Grenzen der Stadt hinaus umstritten. Stadt und Land wollen nun bis Ende August abwarten, wie sich die Corona-Zahlen entwickeln. Wird ein bestimmter Wert nicht überschritten, soll das Konzert wie geplant stattfinden, bestätigte die Stadt dem WDR. Wo genau der Grenzwert liegt, ist noch nicht bekannt. Dies will die Stadt zu einem späteren Zeitpunkt mitteilen. Die Entscheidung, ob das Konzert stattfinden wird, fällt am 31. August - vier Tage vor dem Konzert.

Probleme beim Schulstart in NRW

Gestern hat in NRW die Schule wieder begonnen. Sofort tauchten coronabedingte Probleme auf: In Viersen hat eine Lehrerin gestern Nachmittag ihr positives Corona-Testergebnis bekommen - und das Gesundheitsamt des Kreises ordnete für fast das ganze Kollegium eine zweiwöchige Quarantäne an. Die Schule wurde nach Angaben des Landkreises zwar nicht geschlossen, allerdings scheint der reguläre Betrieb der Grundschule wegen der jetzt fehlenden Lehrkräfte kaum möglich.

Die Sekundarschule in Dorsten (Kreis Recklinghausen) blieb am ersten Tag des neuen Schuljahres geschlossen. Der Grund: Eine Lehrerin habe sich mit dem Coronavirus infiziert, sie befinde sich in Quarantäne, so das Kreisgesundheitsamt. Auch in Essen musste eine Grundschule wegen eines Corona-Falls im Kollegium schließen. In Wenden (Kreis Olpe) wurden 28 Schüler einer Gesamtschule vorsorglich in Quarantäne geschickt, weil sich eine Lehrerin infiziert hatte.

Zahl der Fluggäste Anfang August um 75 Prozent unter Vorjahr

Die Zahl der Fluggäste liegt einem ARD-Bericht zufolge weiter drastisch unter der des Vorjahres. In der ersten Augustwoche seien nur 1,4 Millionen Passagiere von einem deutschen Flughafen abgeflogen oder dort gelandet, berichtet das ARD-Hauptstadtstudio unter Berufung auf Zahlen des Flughafenverbandes ADV. Vor einem Jahr seien es in dem Zeitraum noch mehr als 5,5 Millionen gewesen. Das Luftfrachtaufkommen liege hingegen nur noch um 3,1 Prozent niedriger.

FC Schalke darf vor 300 Fans testen

Der FC Schalke 04 darf sein zweites Testspiel in der Saisonvorbereitung vor Zuschauern bestreiten. In der Partie am kommenden Samstag (18.30 Uhr) gegen Drittliga-Aufsteiger SC Verl im neu umgebauten Parkstadion sind 300 Fans zugelassen. Dafür erhielt der Fußball-Bundesligist nach Abstimmung mit den lokalen Behörden die Freigabe.

Gemäß der aktuell gültigen Bestimmungen der Corona-Schutzverordnung in NRW sind bis zu 300 Zuschauer erlaubt, sofern die Hygiene- und Infektionsschutzvorkehrungen beachtet werden. Es gibt Abstandsregelungen auf den Tribünen und bei Warteschlangen am Einlass. Alkohol ist nicht erlaubt, es besteht eine Maskenpflicht, wenn die vorgeschriebenen Abstände nicht eingehalten werden können. Zudem muss durch eine Personalisierung der Tickets gewährleistet sein.

"Spiegel": Bundesregierung will überschüssige Masken an andere Staaten verschenken

Nachdem in Deutschland zu Beginn der Corona-Krise akuter Maskenmangel herrschte, erwägt die Bundesregierung laut "Spiegel" nun, überzählige Masken an andere Staaten zu verschenken. So gebe es Pläne, über die Weltgesundheitsorganisation (WHO) 250 Millionen Masken im Wert von 275 Millionen Euro kostenlos an Staaten abzugeben, die besonders unter der Pandemie leiden. Das berichtet das Nachrichtenmagazin unter Berufung auf Vorlage aus dem Auswärtigen Amt.

Litcologne 2020 endgültig abgesagt

Es gibt schlechte Nachrichten für Literatur-Fans: Die Organisatoren der Litcologne haben sich entschieden, auch die geplanten Nachholtermine abzusagen.

2020 ist das größte Literaturfestival Europas damit endgültig der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. Im kommenden Jahr sollen wieder Lesungen stattfinden - allerdings nicht wie gewohnt im März, sondern im Mai und Juni.

Landrat bittet Laschet um Absage von Karnevalssession

Der Landrat des Rhein-Sieg-Kreises spricht sich für eine Absage von Karnevalsveranstaltungen in der kommenden Session aus. Er habe in dieser Sache bereits vor einigen Tagen NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) angeschrieben. Karneval "so, wie wir ihn kennen", werde in der Session 2020/2021 nicht möglich sein, erklärte Landrat Sebastian Schuster (CDU).

Die wegen der Corona-Pandemie gebotenen Abstands- und Hygieneregeln machten Veranstaltungen für Vereine nicht durchführbar. "Eine 'wohlwollende' Genehmigung des Karnevals mit Einschränkungen seitens der Landesregierung hätte für viele - gerade kleinere Gesellschaften und Vereine - eine verheerende Wirkung", so Schuster. Gleichbleibende Kosten bei weniger Gästen - das bringe die Vereine in den Ruin.

Passant droht Maskenverweigerer mit Schreckschusswaffe

Wegen eines Verstoßes gegen die Maskenpflicht hat ein 25-Jähriger im Neusser Bahnhof eine Waffe gezogen. Damit habe er dafür sorgen wollen, dass ein Maskenverweigerer seinem Bußgeld nicht entgeht, berichtete die Polizei. Angestellte der Bahn und die Polizei seien eingeschritten. Der 25-Jährige muss sich nun wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz sowie wegen des Verdachts der Bedrohung verantworten. Die Schreckschusswaffe wurde sichergestellt.

Hermannsdenkmal wieder offen

Das Hermannsdenkmal in Detmold kann ab Freitag wieder bestiegen werden. Nach Umsetzung eines Hygienekonzepts könnten nun wieder Interessierte die Plattform erklimmen, teilte der Landesverband Lippe mit.

Allerdings sind maximal zehn Besucher innerhalb eines Zeitfensters von 20 Minuten erlaubt. Vorgeschrieben ist auch das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes sowie eine Desinfektion der Hände vor Beginn des Aufstiegs.

Krise drückt Ströer in die roten Zahlen

Der Werbevermarkter Ströer hat die Folgen der Corona-Krise im zweiten Quartal deutlich zu spüren bekommen und ist in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich stand ein Verlust von rund 43 Millionen Euro nach einem Gewinn von knapp 31 Millionen Euro im Vorjahresquartal, wie das im MDax notierte Unternehmen in Köln mitteilte.

Kein Hilfsfonds für Heinsberger

Vorerst soll es keinen Sozialfonds für Bürger aus Heinsberg geben, die durch die Corona-Pandemie in finanzielle Nöte geraten sind. Die Kreisverwaltung hat den Vorschlag der örtlichen SPD gestern Abend abgelehnt. Sie verwies auf andere, bereits bestehende Hilfen. In der Region hat bislang der Kreis Düren einen Corona-Sozialfonds eingerichtet.

Corona-Betrug in Duisburg

Die Polizei hat heute in Duisburg eine Frau festgenommen, weil sie zu Unrecht 15.000 Euro ausgezahlt bekommen haben soll. Sie erhielt das Geld für einen gewerblich tätigen Verein - den es allerdings gar nicht gegeben haben soll.

Die Frau wird heute dem Haftrichter vorgeführt. Damit ist sie nicht allein: In dem Verfahren gibt es drei weitere Beschuldigte, denen ebenfalls Subventionsbetrug vorgeworfen wird.

Städte- und Gemeindebund fordert weitere Corona-Hilfen

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) warnt vor den Folgen einer möglichen zweiten Corona-Welle. Einen "zweiten Lockdown" könnten sich die Kommunen in Deutschland nicht leisten, erklärte Verbandspräsident Ralph Spiegler (SPD) in Mainz. Ohnehin würden die finanziellen Folgen für Städte und Gemeinden deutlich schwieriger als nach der globalen Finanzkrise von 2008. In den kommenden beiden Jahren werde es für viele Gemeinden "außerordentlich schwer werden, Haushalte aufzustellen". Der Städte- und Gemeindebund fordert vom Bund daher weitere Unterstützung und nach den Bundestagswahlen auch eine Lösung für die vielfach "erdrückende" Altschuldenproblematik.

Tui Cruises verlangt negativen Corona-Test von Passagieren

Passagiere der Kreuzfahrtreederei Tui Cruises dürfen ab September nur noch mit einem negativen Corona-Test an Bord. Die Regelung betreffe alle Abfahrten der "Mein Schiff"-Flotte, wie das Unternehmen mitteilte. Die Kosten für den Test seien bereits im Reisepreis inbegriffen. Ab September sollen siebentägige Kreuzfahrten mit der "Mein Schiff 6" ab und bis zur griechischen Insel Kreta mit Landausflügen möglich sein.

WHO warnt vor "Impfstoff-Nationalismus"

Bei der Suche nach einem Corona-Impfstoff hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu mehr globaler Zusammenarbeit aufgerufen. Das sei auch im Eigeninteresse der Länder, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die Weltwirtschaft könne sich erst nachhaltig erholen, wenn das Virus überall besiegt sei. Dazu müsse an möglichst vielen Impfstoffen geforscht werden, statt auf einzelne Kandidaten zu setzen.

"Übermäßige Nachfrage und Wettbewerb um das Angebot schafft bereits jetzt Impfstoff-Nationalismus und das Risiko von Wucher", sagte Tedros. "Das ist die Art von Marktversagen, die nur globale Solidarität, öffentliche Investitionen und Engagement lösen können."

Finnland empfiehlt Gesichtsmasken in Bussen und Bahnen

Die finnische Regierung empfiehlt das Tragen von Gesichtsmasken in öffentlichen Verkehrsmitteln und überall dort, wo das Einhalten des Mindestabstands nicht möglich ist. Dies teilte die Ministerpräsidentin Sanna Marin mit, nachdem mit 41 Neuinfektionen die höchste tägliche Zahl seit Mai gemeldet wird.

Corona-Krise trifft auch Tourismus in Österreich hart

Die Corona-Krise hat dem Tourismus in Österreich vor dem Sommer schwer zugesetzt. Die Übernachtungen in Hotels und Pensionen seien im Mai und Juni um 70 Prozent eingebrochen, ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Analyse des Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo). Vor allem Gäste aus dem Ausland blieben aus. Die Einnahmen im Tourismus, einer wichtigen Konjunktur- und Beschäftigungsstütze des Landes, seien damit um ebenfalls 70 Prozent auf 1,20 Milliarden Euro gesunken. Besonders stark betroffen war nach Angaben des Instituts die Hauptstadt Wien, die ein Minus von fast 93 Prozent verzeichnete.

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