Ticker von Donnerstag (09.07.2020) zum Nachlesen

Stand: 09.07.2020, 17:53 Uhr

  • Soforthilfe-Betrug: Fünf Millionen Euro Schaden
  • Ergebnisse von Tönnies-Begutachtung
  • Strenge Maskenpflicht in Teilen Spaniens
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Soforthilfe-Betrug: Fünf Millionen Euro Schaden

Wegen betrügerischer Anträge für Corona-Soforthilfe ist dem Land NRW ein Schaden von rund fünf Millionen Euro entstanden. Das sagte Innenminister Herbert Reul (CDU) heute in Düsseldorf. Dies müsse man aber in Relation zur Gesamtauszahlung von 4,5 Milliarden Euro sehen.

Bei den falschen Anträgen geht es um Personen, die unberechtigte Hilfen beantragt oder mehrere Anträge gestellt haben. Bei den sogenannten Fake-Webseiten für Soforthilfe seien bislang sieben Internetadressen "sicher ermittelt" und beschlagnahmt oder geblockt worden, erklärte Reul. Insgesamt seien bislang rund 1.300 Anzeigen zu Fake-Websites eingegangen - bei einem Schaden von 281.000 Euro.

Weniger Kriminalität wegen Corona

Die Corona-Krise lähmt offenbar nicht nur das öffentliche Leben und die Wirtschaft. Nach Informationen des NRW-Innenministeriums ist auch die Kriminalität um fast ein Viertel gesunken. Demnach gingen zwischen Anfang März und Ende Juni 365.676 Strafanzeigen bei den Behörden ein. Das sind fast 108.000 Anzeigen weniger als im gleichen Zeitraum 2019.

Den größten Rückgang hat das Innenministerium bei Wohnungseinbrüchen verzeichnet. Dort sind die Zahlen um rund 30 Prozent von 7.561 (2019) auf 5.290 gesunken.

Wenige Corona-Infizierte in Mennoniten-Gemeinde

Beim Corona-Massentest in einer freikirchlichen Gemeinde in Euskirchen stimmen die ersten Ergebnisse nach Angaben des Kreises hoffnungsvoll. Von den 648 bislang ausgewerteten Tests sei lediglich bei 14 Personen das Coronavirus nachgewiesen worden, sagte Landrat Günter Rosenke heute. Gut 300 weitere Ergebnisse würden an diesem Freitag erwartet.

Zuvor war bei 13 Mitgliedern einer Familie der Mennoniten-Gemeinde das Coronavirus nachgewiesen worden. Insgesamt seien also 27 Mitglieder der Gemeinde nachweislich mit dem Virus infiziert. Die Kreisverwaltung hatte die ganze Gemeinde unter Quarantäne gestellt und Tests für die insgesamt rund 1.000 Erwachsenen und Kinder angeordnet. Bei einer Vielzahl positiver Tests würden auch dem Kreis Euskirchen massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens drohen.

Noch kein Termin für Produktionsstart in Tönnies-Werk

Über eine Wiederaufnahme der Produktion am Hauptstandort des Fleischproduzenten Tönnies ist noch keine Entscheidung gefallen. Nach Beratungen über ein Hygienekonzept des Branchenführers heute in Gütersloh sagte die Detmolder Regierungspräsidentin Judith Pirscher (FDP), für eine Gesamtbewertung sei es noch zu früh. Wann das Werk in Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh wieder die Produktion anlaufen lassen könne, sei noch unklar. "Wir haben alle ein großes gemeinsames Ziel: Sicherheit vor Schnelligkeit". Das "zweite große Ziel" sei, das man «gemeinsam wieder ins Geschehen kommt."

In dem rund vierstündigen Arbeitstreffen sei vereinbart worden, Techniker auf das Betriebsgelände zu schicken. Sie sollten "verschiedene Maßnahmen zum vorbereitenden Infektionsschutz montieren". Details nannte die Regierungspräsidentin zunächst nicht. An der nicht-öffentlichen Sitzung hatten auch Vertreter weiterer Behörden, Unternehmen und Hygiene-Experten teilgenommen.

Entwarnung bei Fleischbetrieb Westphal

Entwarnung für getestete Belegschaft des Fleischbetriebs Westphal im Kreis Gütersloh: Alle übrigen Mitarbeiter seien negativ getestet worden, berichtete der Kreis heute nach Vorliegen aller Laborergebnisse. Die Reihentestung in dem Unternehmen war notwendig geworden, nachdem es unter den Beschäftigten einzelne positive Befunden gegeben hatte. In einem Fall hatte sich nach Angaben des Kreises Gütersloh ein Mitarbeiter bei einem in Quarantäne befindlichen Tönnies-Mitarbeiter angesteckt, den er besucht haben soll.

Die Produktion bei Westphal in Herzebrock-Clarholz soll in der nächsten Woche wieder anlaufen. Der Betrieb war vorsorglich ausgesetzt worden. Es sollte nach drei nachgewiesenen Infektionen geprüft werden, ob sich auch weitere der rund 120 Mitarbeiter des Zerlegungs- und Schlachtbetriebs angesteckt haben - was nicht der Fall war, wie sich nun zeigte.

Bis zu 2.400 Gäste in Kölner Arena

Die ersten Arena-Konzerte vor Publikum nach der Corona-Pause in Köln werden größer. Wie der Veranstalter heute mitteilte, dürfen künftig bis zu 2.400 Gäste pro Veranstaltung in die Kölner Lanxess-Arena gelassen werden. Die Kapazität werde unter Einhaltung aller Corona-Schutzmaßnahmen nun schrittweise gesteigert. Bislang waren die Konzerte und Comedy-Auftritte auf rund 900 Gäste limitiert.

Mit dem dahinterstehenden Konzept hatten es die Veranstalter geschafft, überhaupt wieder Leben in die Arena zu kriegen, in die normalerweise 20.000 Menschen passen. Um die Regeln einzuhalten, wurde ein eigenes System entwickelt. Unter anderem werden Zuschauer im Innenraum in Plexiglas-Boxen gesetzt, die zur Bühne hin geöffnet sind. Zu den nächsten Künstlern, die in Köln auftreten wollen, zählen unter anderem Beatrice Egli und Nena.

Strenge Maskenpflicht in Teilen Spaniens

Spanien-Urlauber, die nach Katalonien reisen, müssen sich auf eine strenge Maskenregelung einstellen. Die Regionalregierung in Barcelona hat angeordnet, dass Masken auch getragen werden müssen, wenn der Mindestabstand eingehalten werden kann - auch im Freien. Die harte Maßnahme ist eine Reaktion auf steigende Corona-Zahlen in einigen Gebieten dort.

Auch auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln haben die Behörden die Maskenpflicht weiter verschärft. Ab Montag muss in allen geschlossenen öffentlichen Räumen sowie auch auf der Straße und im Freien Maske getragen werden, sobald die Möglichkeit besteht, auf andere Menschen zu treffen. Am Strand, am Pool sowie beim Sport müsse hingegen weiterhin niemand eine Maske tragen, sagte die Beraterin der Regionalregierung, Marga Frontera.

WHO lässt Umgang mit Pandemie prüfen

Nach Kritik an ihrer Reaktion auf die Corona-Pandemie hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Einsetzung eines Prüfausschusses zum Umgang mit dem neuartigen Erreger angekündigt. Das Mandat des unabhängigen Expertengremiums werde in Abstimmung mit den WHO-Mitgliedstaaten ausgearbeitet, teilte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus heute in Genf mit. Insbesondere die US-Regierung hat der WHO vorgeworfen, zu spät über das neuartige Coronavirus informiert zu haben.

Neuinfektionen in den USA auf Rekordhoch

Das Coronavirus breitet sich in den USA weiter ungebremst aus. Mehr als drei Millionen Menschen sind laut Johns-Hopkins-Universität infiziert, mehr als 131.000 Covid-19-Patienten starben bereits. Am Dienstag erreichte die Zahl der Neuinfektionen mit mehr als 60.000 an einem einzigen Tag ein neues Hoch.

Dafür könnten auch Wahlkampfveranstaltungen von US-Präsident verantwortlich sein. Er hatte in einer Halle im Bundesstaat Oklahoma vor tausenden Anhängern gesprochen. Eine Maskenpflicht herrschte bei der Veranstaltung am 20. Juni nicht. Zwei Wochen später meldeten die Gesundheitsbehörden fast 500 neue Corona-Fälle.

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