Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.
Stellvertretender NRW-Ministerpräsident Stamp positiv auf Corona getestet
Nordrhein-Westfalens stellvertretender Ministerpräsident Joachim Stamp (FDP) hat sich mit Corona infiziert: "Mich hat es nun auch erwischt: Ich bin positiv auf Corona getestet worden", schrieb der Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration bei Twitter. Derzeit gehe es ihm aber gut. "Da doppelt geimpft und geboostert, bin ich optimistisch, dass das so bleibt", schrieb Stamp und kündigte an, in den nächsten Tage aus dem Homeoffice zu arbeiten.
Vergangene Woche wurde Stamp zum vierten Mal als Landeschef der FDP bestätigt. Der 51-Jährige ist für die kommende Landtagswahl am 15. Mai auch Spitzenkandidat der Liberalen.
Zuletzt hatten sich mehrere Minister aus der NRW-Landesregierung mit Corona infiziert, unter anderem Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). Er wurde im März während einer Israel-Reise positiv getestet und musste danach zehn Tage isoliert in einem Hotel in Jerusalem verbringen.
18.20 Uhr: Britische Regierung lehnt Wiedereinführung von Corona-Maßnahmen ab
Trotz der klaren Forderungen aus dem Gesundheitswesen und hoher Infektionszahlen lehnt die britische Regierung die Wiedereinführung von Corona-Maßnahmen in England ab. "Es gibt keine Änderungen an unseren Weisungen und unser 'Leben mit Covid'-Plan steht noch immer", sagte eine Downing-Street-Sprecherin heute. Dank der Impfungen und besserer Behandlungsmöglichkeiten könne man mittlerweile besser mit dem Virus umgehen.
Zuvor hatte die NHS Confederation, in der etliche Kliniken des englischen Gesundheitsdienstes organisiert sind, die Regierung aufgefordert, die Bevölkerung wieder stärker zum Maskentragen sowie zu Treffen im Freien aufzurufen. Der Gesundheitsdienst leidet unter hohen Abwesenheitszahlen aufgrund von Corona-Infektionen, aktuell rund 20.000 Covid-Patienten und einer hohen Belastung der Notaufnahmen. "Die brutale Wahrheit ist, dass dieses Ostern für den Gesundheitsdienst genauso schlimm ist wie jeder Winter", sagte der Chef der NHS Confederation, Matthew Taylor.
17.24 Uhr: WHO warnt vor schnellen Lockerungen: Corona-Pandemie nicht vorbei
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ruft Länder nach dem Lockern von Corona-Schutzmaßnahmen dazu auf, weiterhin rigoros Menschen auf das Virus zu testen. "Die Pandemie ist sicherlich noch nicht vorbei", sagte Kate O'Brien, Direktorin der WHO-Abteilung für Impfungen, heute in Genf. Es könnten sich neue Virusvarianten entwickeln, Lockerungen führten zu neuen Infektionswellen, sagte O'Brien. Das sei nicht immer gleich deutlich, weil in vielen Ländern inzwischen deutlich weniger getestet werde. Sie rief Regierungen dazu auf, die Schutzmaßnahmen vorsichtig zu lockern und dabei zu überwachen, wie sich die Todeszahlen entwickeln.
In 20 Ländern weltweit sind weniger als zehn Prozent der Einwohner gegen das Coronavirus geimpft. Die meisten davon lägen in Afrika, sagte O'Brien. Das liege nicht mehr am knappen Angebot von Impfstoffen. Die Länder arbeiteten daran, ihre Impfprogramme auszuweiten. Im Januar hatten noch 34 Länder weniger als zehn Prozent der Einwohner geimpft.
16.09 Uhr: Luca-App setzt Kontakt-Erfassung aus
Die Luca-App erfasst bis auf weiteres keine Kontaktdaten mehr. Das teilte der Betreiber, die Berliner Culture4Life GmbH, heute mit. "Da die Verträge der Bundesländer zur Nutzung (...) des Luca-Systems Ende März ausgelaufen sind, wird die Kontaktdatenerfassung ausgesetzt", heißt es in einer E-Mail, die an Restaurant-Betreiber und andere Vertragspartner versendet wurde. Wenn Gäste die Luca-QR-Codes scannen, würden dabei keine Kontaktdaten mehr aufgenommen. Die App war 2020 gestartet worden, um die in den meisten Infektionsschutzverordnungen vorgeschriebene Erfassung der Kontaktdaten von Restaurantgästen und Event-Besuchern möglichst datenschutzfreundlich und effizient zu erledigen.
Skeptiker störten sich vor allem am Konzept einer zentralen Datenspeicherung. Der Chaos Computer Club etwa warnte vor einem Missbrauch der Datenbestände. Das von Kritikern bemängelte Luca-Verschlüsselungssystem hielt zwar Angriffen stand, die Luca-Macher konnten aber nicht verhindern, dass in einem Fall die Polizei in Mainz die Daten von Gästen widerrechtlich über das Gesundheitsamt abfragen ließ, um eine mögliche Straftat aufzuklären.
14.36 Uhr: Deutscher Videospiele-Markt weiter schnell gewachsen
Schon im ersten Corona-Jahr 2020 war der Videospiele-Markt in Deutschland um 32 Prozent gewachsen, auch weil in der Pandemie neue Nutzergruppen Games für sich entdeckten. Laut dem Branchenverband Game gilt das auch für das zweite Corona-Jahr 2021: Der mit Spiele-Software, Online-Gebühren und Hardware erzielte Umsatz stieg um 17 Prozent auf rund 9,8 Milliarden Euro. Stärkster Wachstumstreiber waren In-Game- und In-App-Käufe mit einem Plus von 30 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro, wie Game heute mitteilte.
14.24 Uhr: Shanghai will strengen Lockdown schrittweise lockern
Die chinesische Hafenmetropole Shanghai will den strikten Corona-Lockdown für ihre 26 Millionen Einwohner vorsichtig lockern. Nach einer Ankündigung der Stadtregierung werden Nachbarschaften oder Gebäudekomplexe in drei Kategorien aufgeteilt. Nur wo es in den vergangenen zwei Wochen keine Fälle gab, wird die Ausgangssperre aufgehoben und lediglich von einem "Vorbeugungsgebiet" gesprochen. Zudem gibt es "kontrollierte Areale", in denen in den vergangenen sieben Tagen keine Infektionen entdeckt worden sind. Hier dürfen sich die Bewohner zumindest auf dem Gelände der Wohnanlage im Freien bewegen. Keinerlei Lockerung gibt es für "geschlossene Nachbarschaften", die Ansteckungen verzeichnen mussten. Die Bewohner müssen weiter in ihren Wohnungen bleiben.
Der teilweise seit zwei Wochen geltende Lockdown hat die Zahl der neuen Ansteckungen in Shanghai bisher nicht verringert. Die Metropole zählte am Sonntag mit 26.000 Fällen einen Höchststand. Die Mehrheit ist asymptomatisch. Wer infiziert ist, muss aber in Quarantäne. Dafür sind in Shanghai Messehallen umgebaut worden. Wegen Problemen mit der Versorgung der Menschen oder auch der Trennung von Kindern von ihren Eltern gibt es in Shanghai viel Unmut.
13.40 Uhr: Covax nimmt zurzeit keine Impfstoffspenden an
Überschüssige Corona-Impfstoffdosen drohen in Deutschland zu verfallen, anstatt an ärmere Länder abgegeben zu werden. Die Initiative Covax nehme zurzeit keine Spenden mehr an, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Montag. Die Impfstoffe seien schwierig im Transport und in der Handhabung. Über die internationale Pandemiebekämpfungs-Initiative ACT-Accelerator werde versucht, Ländern zu helfen, die entsprechende Logistik aufzubauen.
Nach seinen Worten gibt es in Deutschland überschüssige Corona-Impfstoffdosen. Wie vielen der Verfall und damit die Entsorgung droht, konnte er nicht genau beziffern. Eine aktuell gute Nachricht sei, dass der Impfstoff von Biontech länger gelagert werden könne, als zunächst angenommen, so der Sprecher. Damit reduziere sich die Zahl der Biontech-Dosen, denen ein Verfall Ende Juni droht, von zehn auf drei Millionen.
13 Uhr: Mehr als 600 Verfahren wegen Corona-Testbetrug bundesweit
Bundesweit haben Behörden einem Medienbericht zufolge mindestens 642 Verfahren wegen Abrechnungsbetrugs bei Corona-Testzentren eingeleitet. Das ergab eine bundesweite Umfrage des "Handelsblatts" unter Staatsanwaltschaften und Landeskriminalämtern.
Vielfach stehen die Ermittlungen demnach noch ganz am Anfang, weshalb sich auch der Gesamtschaden durch Testbetrug noch nicht beziffern lässt. Doch allein in fünf Verfahren in Bochum, Offenburg, Freiburg und Mannheim beträgt der mutmaßliche Schaden dem Bericht zufolge 49,5 Millionen Euro.
11.56 Uhr: Corona-Folgen treffen prekär Beschäftigte besonders hart
Die Corona-Pandemie hat für Beschäftige in prekären Arbeitsverhältnissen besonders schwere Folgen. So fiel der Beschäftigungsrückgang im Jahr 2020 bei Minijobbern, Leiharbeitern oder befristet Beschäftigten mit einem Minus von 5,2 Prozent besonders hoch aus, fasste die Linksfraktion im Bundestag die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage zusammen.
Bei Normalbeschäftigten habe es ein Minus von 1,6 Prozent gegeben. Zunächst hatte die Rheinische Post (Montag) darüber berichtet. Die Zahl der geringfügig Beschäftigten sank den Angaben nach zwischen Dezember 2019 und 2020 um 7,3 Prozent von 7,42 auf 7,15 Millionen Menschen. Besonders hart habe es nach Angaben des Bundesarbeitsministeriums Minijobber getroffen, die ihren Job ohne Anspruch auf Sozialleistungen oder auf Kurzarbeitergeld verloren.
09.38 Uhr: Ärger über Lockdown in Shanghai nimmt zu
Die chinesische Metropole Shanghai hat eine Rekordzahl von fast 25.000 Neuinfektionen registriert. Im Internet beschweren sich Menschen, dass sie nicht genug zu essen bekommen oder dass Medikamente fehlen. Die mehr als 25 Millionen Einwohner der Wirtschaftsmetropole dürfen auf unbestimmte Zeit ihre Wohnungen nicht verlassen. Die Nachrichtenagentur Reuters meldet, dass der Lockdown trotz eines weiteren Anstiegs der Corona-Fallzahlen in einigen Bereichen ab heute gelockert werden soll.
Es kursieren Videos von Streits mit Sicherheitsleuten, von Protesten und auch von Plünderungen. In anderen Videos ist zu hören, wie Menschen sich an ihren Fenstern versammeln und schreien. Die Echtheit der Aufnahmen ist schwer zu überprüfen. Klar ist aber, der Unmut in der Bevölkerung nimmt zu. Viele kritische Posts im stark zensierten chinesischen Internet werden von den Zensoren schnell gelöscht.
08.53 Uhr: Corona-Inzidenz steigt in NRW gegen Bundestrend minimal
Während die Corona-Inzidenz am Sonntag bundesweit erneut gesunken ist, stieg sie in Nordrhein-Westfalen, wo sie in den Tagen zuvor auch deutlich gefallen war, minimal an. Binnen sieben Tagen kam es in dem Bundesland pro 100.000 Einwohnern zu 989,2 Neuinfektionen, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) am Montag hervorgeht.
Am Sonntag hatte der Wert noch bei 988,3 gelegen - erstmals seit Wochen war die Inzidenz unter die 1000er-Schwelle gesunken. Die aktuelle NRW-Inzidenz liegt unter dem Bundesschnitt von 1080, wobei dieser Wert allerdings weiterhin eine sinkende Tendenz aufweist. Der höchste Wochenwert wurde für NRW mit 2287,5 weiterhin für den Kreis Borken gemeldet, der niedrigste Stand für Duisburg (574,5).
In NRW kamen binnen eines Tages zuletzt 10.089 Neuinfektionen hinzu, vier Menschen starben in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion (bundesweit 13). Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz wurde für NRW mit 7,07 angegeben - so viele Menschen pro 100.000 Einwohnern mussten also binnen sieben Tage im Zusammenhang mit Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden. In der vergangenen Woche war der Wert etwas niedriger gewesen.
06.56 Uhr: Mehr Magersucht seit Corona - auch Jüngere betroffen
Die Zahl der an Magersucht erkrankten Kinder und Jugendlichen ist Fachleuten zufolge während der Corona-Krise gestiegen. "Dadurch, dass die Zahlen so zugenommen haben, fehlen Therapieplätze", sagt der Vorsitzende Andreas Schnebel vom Bundesfachverband Essstörungen. "Auch in den stationären Einrichtungen wird es eng."
Und er sieht noch eine andere besorgniserregende Entwicklung: Die Patientinnen werden jünger. Magersucht betrifft vor allem Mädchen in der Pubertät. In der Münchner Beratungsstelle, die Schnebel leitet, tauchen seinen Angaben nach seit einigen Jahren aber auch immer jüngere Mädchen auf, teilweise schon Acht- oder Neunjährige. "Das hängt damit zusammen, dass heute alles früher anfängt, wie die Pubertät und der Zugang zu sozialen Medien", sagt der Fachmann.
06.45 Uhr: Schausteller optimistisch - Achterbahn wird aber teurer
Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause blicken die Schausteller optimistisch auf die neue Saison. "Es herrscht große Freude, dass es endlich wieder losgeht", sagte der Präsident des Deutschen Schaustellerbundes (DSB), Albrecht Ritter. "Und auch bei den Besuchern merkt man ganz klar: Die Leute wollen raus und Spaß haben", sagte Ritter der Deutschen Presse-Agentur in Köln.
Das sei bei den ersten Veranstaltungen in diesem Jahr bereits deutlich spürbar gewesen, etwa beim Frühjahrssend in Münster oder bei der Palmkirmes in Recklinghausen, die am Sonntag endete. Ritter hatte bereits angekündigt, dass Karussell- oder Achterbahnfahrten wegen der höheren Strom- und Benzinpreise teurer würden. "Unsere Betriebskosten sind natürlich gestiegen, da bleibt das nicht aus."
06.37 Uhr: Mehr als 6,57 Millionen Corona-Tote weltweit
Mehr als 496,43 Millionen Menschen haben sich nach offiziellen Angaben bisher weltweit mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. 6.572.915 Menschen sind laut einer Aufstellung der Nachrichtenagentur Reuters daran gestorben.
Seit dem Auftreten der ersten Fälle in China im Dezember 2019 wurden Infektionen in mehr als 210 Ländern und Gebieten gemeldet.