Corona-Live-Ticker von Mittwoch (15.02.2022) zum Nachlesen

Stand: 16.02.2022, 21:18 Uhr

  • Virologin Protzer hält Lockerungen für sinnvoll
  • Weg frei in NRW für zweite Auffrischungsimpfung
  • Corona-Maßnahmen sollen am 20. März enden
  • Kabinett beschließt Steuerhilfen: Homeoffice und Abschreibungen
  • Impfung in der Schwangerschaft kann Säuglinge schützen
  • 219.972 Neuinfektionen, Inzidenz sinkt
  • Vertrauen in Corona-Krisenmanagement deutlich gesunken
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Aktualisieren

Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

20.30 Uhr: Virologin Protzer: Lockerungen sinnvoll

Die von der Politik beschlossenen schrittweisen Lockerungen der Corona-Maßnahmen hält die Münchner Virologin Ulrike Protzer für sinnvoll. Dennoch sei ungewiss, ob die Pandemie Richtung Herbst noch einmal anzieht, möglicherweise mit einer neuen Virusvariante, sagte die an der TU München tätige Wissenschaftlerin am Mittwochabend in der ARD. Es sei daher wichtig, "gut vorbereitet" in den Herbst zu gehen: Mit einer sorgfältigen Beobachtung des Virus - auch im Hinblick auf Varianten in anderen Ländern und mit "noch weiter verbesserten" Impfungen.

Man brauche ein gutes Bild über die Immunitätslage, früh genug eine Booster-Kampagne für gefährdete Personen im Herbst, "damit wir nicht wieder zu spät dran sind". Und sie hoffe, dass bis dahin die Digitalisierung so weit vorankomme, "dass wir exakt wissen: Wann kommen Menschen wegen Covid 19 ins Krankenhaus, wie hoch ist die Belastung - um dann ruhig und konzentriert reagieren zu können".

Eigentlich, so Protzer, hätten wir "alles in der Hand", um mit einer Welle im Herbst umgehen zu können: Impfungen - bald auch Nicht-MrnA-Impfstoffe, erste Medikamente gegen Corona. "Wir wissen, wie wir uns verhalten müssen, damit wir das Virus nicht spazieren tragen". Wir dürften nur das alles "nicht im Sommer wieder vergessen".

21.37 Uhr: Weg frei in NRW für zweite Auffrischungsimpfung

Wer in NRW ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf bei einer Infektion mit dem Coronavirus hat, soll eine zweite Auffrischungsimpfung bekommen. Gleiches gelte für Beschäftigte in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen, teilte das NRW-Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. Die Kreise und kreisfreien Städte weiteten ihre stationären und mobilen Impfangebote entsprechend aus. Nordrhein-Westfalen setzt damit die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) unmittelbar um.

Die Kreise und kreisfreien Städte organisieren im Rahmen ihrer stationären sowie mobilen Impfangebote die zweite Auffrischungsimpfung gemäß der STIKO-Empfehlung für folgende Personengruppen:

  • Personen ab dem Alter von 70 Jahren
  • Bewohnerinnen und Bewohner sowie Betreute in Einrichtungen der Pflege sowie
  • Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe
  • Personen mit Immundefizienz ab dem Alter von fünf Jahren
  • Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen, insbesondere solche mit direktem Kontakt zu Patientinnen und Patienten beziehungsweise zur Bewohnerschaft.

Voraussetzung für die zweite Auffrischungsimpfung ist laut Ministerium eine abgeschlossene Grundimmunisierung und eine erfolgte erste

19.35 Uhr Scholz und Ministerpräsidenten: Corona-Maßnahmen sollen am 20. März enden

Am 20. März sollen die meisten Corona-Beschränkungen enden - darauf haben sich Bund und Länder in ihrer Spitzenrunde am Mittwoch geeinigt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Regierungschefinnen und -chefs der Länder verständigten sich auf einen Drei-Stufen-Plan, der die Einschränkungen schrittweise zurückführen soll, wie Scholz nach der Schaltkonferenz sagte. Die Maskenpflicht solle aber weiterhin gelten.

In einem ersten Schritt sollen private Zusammenkünfte für Geimpfte und Genesene wieder ohne Begrenzung der Teilnehmendenzahl möglich sein. Für Ungeimpfte soll es aber noch keine Lockerungen geben.

2G als Zugangsregel für den Einzelhandel soll bundesweit wegfallen. Einzelne Länder hatten die Regel bereits abgeschafft. Die Maskenpflicht (FFP2) bleibt bestehen.

Im zweiten Schritt ist ab 4. März der Zugang zur Gastronomie geimpft, genesen oder ungeimpft mit negativem Test (3G) möglich. Bei Großveranstaltungen auch im Sport sollen mehr geimpfte oder genesene Zuschauer (2G) zugelassen werden als bisher.

In einem dritten Schritt ab 20. März entfallen dann alle "tiefgreifenderen" Maßnahmen, wenn die Lage des Gesundheitssystems dies zulässt. Das gilt auch für die verpflichtenden Homeoffice-Regelungen.

Auf die Frage, wann der erste Schritt in Kraft tritt, wies Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey darauf hin, dass die entsprechenden Beschlüsse in vielen Bundesländern ohnehin schon gefasst seien. In allen anderen Landeskabinetten solle es eine "zeitnahe Beschlussfassung" dazu geben, damit die Lockerungen "in den nächsten zwei Wochen umgesetzt" werden können.

Nach dem 20. März werde es auch kaum noch Einschränkungen bei Großveranstaltungen wie Fußballspielen geben, sagte Bundeskanzler Scholz. Das sei jetzt aus einer "mutigen, optimistischen" Sicht heraus beschlossen. Ab dem 20. März "fallen schlicht alle Maßnahmen, die wir kennen, weg", erklärte NRW-Ministerpräsident Wüst. Trotzdem müssten die Länder auch weiterhin in der Lage sein, auf die aktuelle Entwicklung zu reagieren und zu handeln. "Alle Länder sind sich deshalb einig, dass wir einen Basisschutz brauchen, um die Öffnungen abzusichern." Dazu gehörten die Maskenpflicht, Hygiene-Konzepte, Tests und Abstandsregeln.

Bundeskanzler Olaf Scholz hält am Ziel einer verpflichtenden Corona-Impfung fest. Trotz der für den Frühling vorgesehenen Lockerungen dürfe nicht vergessen werden, dass es auch wieder einen Herbst und einen Winter geben werde, mahnte Scholz. Deshalb bleibe es richtig, die Gesetzgebung für eine allgemeine Impfpflicht vorzubereiten.

19.21 Uhr: NRW-FDP: Osterfeuer und Schützenfeste planen und nicht voreilig absagen

Die FDP in NRW ruft Organisatoren im Land auf, Veranstaltungen wie Osterfeuer und Schützenfeste zu planen und nicht voreilig abzusagen. "Wir sagen den Menschen eindeutig: Ab Mitte April, rund um die Osterzeit, sind Events mit mehreren tausend Zuschauern wieder möglich", sagte Fraktionschef Christof Rasche der in Bielefeld erscheinenden Tageszeitung "Neue Westfälische". Rasche hält Brauchtumsfeste und Großveranstaltungen angesichts des milderen Verlaufs der Omikron-Variante und der Lage auf den Intensivstationen für vertretbar. Auch in Verbindung mit verkaufsoffenen Sonntagen seien diese Veranstaltungen für die Städte und den stationären Handel sehr wertvoll. Veranstaltungen wie Schützenfeste und Osterfeuer wurden in den vergangenen zwei Jahren wegen der Corona-Pandemie abgesagt.

16.00 Uhr: Kabinett beschließt Steuerhilfen: Homeoffice und Abschreibungen

Das Bundeskabinett hat heute mehrere Steuererleichterungen beschlossen, die Bürgern und Unternehmen durch die Corona-Krise helfen sollen. Arbeitnehmer sollen auch für dieses Jahr in der Steuererklärung eine Homeoffice-Pauschale geltend machen können.

Für Unternehmen sind erweiterte Möglichkeiten für die steuerliche Verrechnung von coronabedingten Verlusten mit Gewinnen der Vorjahre vorgesehen. Außerdem sollen verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten etwa für Maschinen Investitionsanreize geben.

Der geplante Bonus für Pflegekräfte vor allem in Krankenhäusern soll bis zu einer Höhe von 3.000 Euro steuerfrei bleiben. Der Großteil der Maßnahmen ist Teil des Koalitionsvertrags von SPD, Grünen und FDP. Die Zustimmung von Bundestag und Bundesrat steht noch aus.

14.54 Uhr: Ifo-Institut fordert Ende der Wirtschaftshilfen

Das Ifo-Institut hat ein Ende der Corona-Wirtschaftshilfen Ende März gefordert. Die Ministerpräsidentenkonferenz wolle die Beschränkungen für die Wirtschaft zum 20. März aufheben, aber die Sonderregelungen zum Kurzarbeitergeld und die Überbrückungshilfen für Unternehmen bis zum 30. Juni verlängern. "Das passt nicht zusammen", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest am Mittwoch. "Diese Verlängerung ist teuer, führt zu Mitnahmeeffekten. Sie setzt falsche Anreize für Unternehmen, länger geschlossen zu bleiben als notwendig." Bei den Verbrauchern sei genügend Nachfrage vorhanden. "Die Verlängerung der Hilfen ist in dieser Lage nicht gerechtfertigt", sagte Fuest.

14.29 Uhr: Land zählt seit Mitte Dezember 2.300 Corona-Demos in NRW

Bei insgesamt 2.300 Corona-Protesten und 400 Gegendemos in NRW hat die Polizei zwischen Mitte Dezember und Mitte Februar 355 Straftaten festgestellt. Dies teilte das NRW-Innenministerium der "Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung" (NRZ) mit. Rund 380.000 Personen nahmen an den Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen teil. "Eine Differenzierung zwischen sogenannten ,Spaziergängen' und anderen Versammlungen im Kontext erfolgt nicht", lautet der Hinweis einer Ministeriumssprecherin.

14.22 Uhr: Österreich hebt ab 5. März fast alle Corona-Maßnahmen auf

Österreich hebt seine Corona-Beschränkungen ab dem 5. März weitgehend auf. Dann werde ein "Großteil der Einschränkungen, die die Menschen so beschweren, wegfallen", kündigte der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer nach Beratungen mit Vertretern der Bundesländer an. Ab dem 5. März können Menschen wieder ohne Impf- oder Testnachweis Hotels, Gaststätten und Bars besuchen. Auch die nächtliche Sperrstunde wird aufgehoben. Ungeimpfte dürfen schon ab dem kommenden Samstag wieder Restaurants und Hotels besuchen, dann endet wie geplant die 2G-Regel, bei der nur Geimpfte und Genesene zugelassen werden. Bis zum 5. März müssen nicht geimpfte Gäste aber noch einen gültigen Corona-Test vorzeigen. 

12.24 Uhr: Zahl der Impfungen steigt leicht

Die Zahl der Corona-Impfungen in Deutschland ist wieder etwas gestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch wurden am Dienstag rund 179.000 Impfdosen verabreicht und damit deutlich mehr als am Vortag (106.000). Der Wert ist damit ähnlich wie Freitag vergangener Woche (193.000).

Davon führten rund 43.000 Dosen zu einer Grundimmunisierung, für die meist zwei Spritzen nötig sind. Der Großteil von rund 122.000 Dosen entfiel auf Auffrischungsimpfungen.

Den Grundschutz haben damit rund 74,9 Prozent der Bevölkerung (62,3 Millionen Menschen). Mindestens 55,7 Prozent (46,3 Millionen) haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung bekommen.

11.45 Uhr: Ministerpräsidenten nehmen Beratungen auf

Die Ministerpräsidenten haben ihre Beratungen über Lockerungen der Corona-Beschränkungen aufgenommen. Auf dem Tisch liegt ein Drei-Stufen-Plan für Öffnungen bis zu einem möglichen Ende einschneidender Auflagen ab dem 20. März. Am frühen Nachmittag werden sich die Regierungschefinnen und -chefs der Länder auch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zusammenschalten. Ziel sind möglichst bundeseinheitliche Regeln.

11.30 Uhr: Hausärzteverband: Geplante Lockerungen vertretbar

Der Deutsche Hausärzteverbandes rechnet durch die von Bund und Ländern geplanten Lockerungen der Corona-Eindämmungsmaßnahmen nicht mit dramatischen Auswirkungen auf die derzeit sinkenden Infektionszahlen. "Es ist aktuell nicht davon auszugehen, dass die maßvollen und gestuften Lockerungsmaßnahmen in den kommenden Wochen diesen positiven Trend nachhaltig stören", sagte der Verbandsvorsitzende Ulrich Weigeldt den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.

Der Verband begrüße es, dass die Politik "endlich eine konkrete Öffnungsperspektive" vorgelegt habe, fügte Weigeldt hinzu. "In Anbetracht der in der Regel milderen Verläufe bei einer Infektion mit der Omikron-Variante und den Erfahrungen aus dem Ausland ist dieser Schritt richtig und notwendig."

11.16 Uhr: Frankreich hebt mehrere Beschränkungen auf

Frankreich hat heute mehrere Corona-Beschränkungen aufgehoben: Diskotheken können wieder öffnen, Konzertveranstalter dürfen Stehplätze anbieten, und in Zügen darf wieder gegessen werden. Auch das in Frankreich beliebte Kaffeetrinken im Stehen an der Bar ist wieder erlaubt. Gesundheitsminister Olivier Véran stellte ein Ende der Maskenpflicht für Mitte März in Aussicht, falls das Infektionsgeschehen es zulasse.

"Wenn die Krankenhäuser wieder normal funktionieren und das Virus sich nur noch langsam verbreitet, dann können Erwachsene und Kinder in Innenräumen auf die Maske verzichten", sagte Véran dem Sender France Info. Auch die Zahl der Orte, an denen ein gültiger Impfpass Zugangsvoraussetzung ist, werde sich dann verringern. Dies werde voraussichtlich schrittweise geschehen. Die Pandemie sei "noch nicht überwunden", aber die Lage verbessere sich, sagte der Minister.

10.45 Uhr: Lehrer scheitert mit Klage zu Selbsttest-Aufsicht

Vor dem Verwaltungsgericht Trier ist ein Gymnasiallehrer mit seiner Klage gegen die Beaufsichtigung und Anleitung von Corona-Selbsttests gescheitert. Das Testkonzept des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums und die damit verbundene Verpflichtung für Lehrer, die Testungen zu beaufsichtigen, ist nach Auffassung des Gerichts rechtmäßig, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Zu den Aufgaben eines Lehrers zähle es auch, den allgemeinen Schulbetrieb organisatorisch zu unterstützen.

Der Lehrer hatte mit seiner Klage nicht die Sinnhaftigkeit der Tests in Frage gestellt, sondern datenschutzrechtliche Bedenken geäußert, weil die Beaufsichtigung und Anleitung der Selbsttests seinen Aufgabenbereich überschreite. Zudem bestehe ein erhöhtes Infektionsrisiko, das für ihn als Risikopatienten besonders zum Tragen komme.

10.21 Uhr: Industrie- und Handelskammer begrüßt geplante Öffnungsschritte

Die geplanten Öffnungsschritte von Bund und Ländern werden nach den Worten von DIHK-Präsident Peter Adrian von der Wirtschaft herbeigesehnt. "Viele Unternehmen aus Gastronomie, Freizeitwirtschaft und Handel warten darauf, mit deutlich weniger oder ganz ohne Corona-Einschränkungen geschäftlich wieder Fuß zu fassen", sagte Adrian der "Rheinischen Post". Rund zwei Drittel dieser Betriebe hätten zuletzt von einer schlechten wirtschaftlichen Lage berichtet.

Mehr als jedes zehnte Unternehmen aus Kunst, Unterhaltung und Erholung sieht sich von Insolvenz bedroht, sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) der Zeitung weiter. Das seien doppelt so viele wie noch im vergangenen Herbst. Ähnlich angespannt sei die Lage der Tourismuswirtschaft und der Einzelhändler in Innenstadtlagen. "Ein Stufenplan kann hier erste Perspektiven raus aus dem Krisenmodus aufzeigen."

9.34 Uhr: Ärzteverband: FFP2-Masken bleiben wichtig

Der Ärzteverband Marburger Bund unterstützt die geplanten Lockerungen der Corona-Regeln weitgehend, warnt aber davor, zu viel auf einmal zu lockern. Verbandspräsidentin Susanne Johna sagte dem Hörfunksender "SWR Aktuell", insbesondere sollten FFP2-Masken weiter getragen werden: "Wir werden sie noch länger brauchen. Es sollte die letzte Maßnahme sein, die fällt - denn es ist eine vergleichsweise wenig einschränkende Maßnahme." Die Maske schütze vor den SarsCov-2-Viren, und sie schütze auch vor anderen Viren.

"Eine Influenzawelle jetzt zusätzlich könnten wir gar nicht gebrauchen", mahnte die Ärztin weiter. Die Gesellschaft müsse sich fragen, "wie viele schwere Erkrankungen wollen wir uns leisten? Wir haben in Deutschland pro Jahr etwa 2.700 Verkehrstote und betreiben einen großen, auch technischen Aufwand, um diese Zahl weiter zu reduzieren. Derzeit müssen wir mit über 200 Corona-Toten pro Tag leben. Das muss man vielleicht auch mal ins Verhältnis setzen."

9.27 Uhr: Grüne: Beschluss über Impfpflicht spätestens Anfang April

Der Bundestag soll spätestens in der ersten April-Woche über die Gruppenanträge zur Einführung einer Corona-Impfpflicht beschließen. Die erste Beratung der Anträge sei zwischen den Fraktionen nun für die erste Sitzungswoche im März Mitte des Monats vereinbart, kündigte die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, Irene Mihalic, an. Noch vor Ostern solle der Bundestag abschließend beraten: "Spätestens in der ersten April-Sitzungswoche soll dann am Ende eine Impfpflicht stehen."

8.36 Uhr: Reallöhne auch im zweiten Corona-Jahr gesunken

Die Corona-Krise hinterlässt ihre Spuren bei den Reallöhnen der Arbeitnehmer in Deutschland. Zum zweiten Mal in Folge konnten 2021 die Lohnsteigerungen nicht die Preiserhöhungen für Waren und Dienstleistungen ausgleichen. Das Statistische Bundesamt beziffert den Rückgang der Reallöhne vorläufig auf 0,1 Prozent.

Die Bruttomonatsverdienste waren im vergangenen Jahr zwar einschließlich der Sonderzahlungen um knapp 3,1 Prozent gewachsen, wurden aber mehr als vollständig von den um gut 3,1 Prozent gestiegenen Verbraucherpreisen aufgezehrt. Im Corona-Jahr 2020 waren die Nominallöhne auch wegen der in der Pandemie gekürzten Arbeitszeiten bundesweit um 0,7 Prozent gesunken.

8.04 Uhr: Wüst: Maßnahmen nicht übereilt abschaffen

Vor der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) hat NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst vor übereilten Lockerungen gewarnt und ein schrittweises Zurückfahren der Maßnahmen angemahnt. "Wir brauchen die Stufen, wir sollten nicht hopplahopp alles über Bord werfen, was sich in den letzten Monaten als Schutzmechanismus bewährt hat", sagte der CDU-Politiker und MPK-Vorsitzende im Deutschlandfunk. Der Basisschutz - Maske, Abstand, Hygieneregeln, Tests - werde gebraucht. "Wir sollten uns auch zwischen den Stufen immer mal 14 Tage Zeit nehmen und in beide Richtungen schauen, ob es gelingt oder ob es eben auch nicht gelungen ist, ob man vorsichtiger sein muss."

Wüst sprach sich zudem dafür aus, dass über den Genesenenstatus künftig der Bundesrat und nicht allein Gesundheitsminister Karl Lauterbach entscheiden solle. "Denn die Länder müssen es am Ende exekutieren und da hat es sich bewährt, dass man darüber auch vorher gemeinsam spricht."

6.53 Uhr: DGK: Höhepunkt der Hospitalisierung bald überschritten

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) rechnet einem Medienbericht zufolge angesichts der sinkenden Sieben-Tage-Inzidenz mit maximal 3.000 Corona-Patienten auf Intensivstationen in den kommenden Wochen. Rund 87 Prozent der Covid-infizierten Patienten würden derzeit auf Normalstation behandelt, sagt DKG-Chef Gerald Gaß den Zeitungen der Funke Mediengruppe. In vergangenen Wellen dagegen wäre ein Viertel der Patienten auf der Intensivstation gewesen. In Kombination mit einer insgesamt deutlich geringeren Hospitalisierungsrate "wird das dazu führen, dass in der Spitze nicht mehr als 3.000 Intensivpatienten zu befürchten sein dürften".

Voraussetzung dafür sei allerdings, dass es in den kommenden Wochen nicht zu einem besonders hohen Infektionsgeschehen in der Gruppe der zwei Millionen nicht geimpften Über-60-Jährigen kommt. Angesichts des Mehraufwands an Infektionsschutzmaßnahmen bei positiv-getesteten Patienten bedeute es aber auch, dass der Regelbetrieb weiter eingeschränkt bleiben müsse. "Und dieser Zustand wird noch länger anhalten, auch wenn wir den Höhepunkt der Hospitalisierung überschritten haben werden."

6.30 Uhr: Studie: Corona-Impfung in der Schwangerschaft kann Säuglinge schützen

Corona-Impfstoffe während der Schwangerschaft können Säuglinge nach der Geburt schützen und zu weniger Krankenhausaufenthalten führen. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Dienstag veröffentlichte Studie der US-Regierung. Sie zeigt einen potenziellen Nutzen für Säuglinge, die von Frauen geboren wurden, die während der Schwangerschaft zwei Dosen des Impfstoffs von Biontech oder Moderna erhalten haben, wie die Forscher der amerikanischen Seuchenkontrollbehörde CDC in einer Pressekonferenz erklärten.

Es war bereits bekannt, dass durch Corona-Impfstoffe entwickelte Antikörper über die Nabelschnur auf den Fötus übertragen werden. Wie sich dies auf die Kinder nach der Geburt auswirken könnte, war jedoch unklar.

Die an der Studie beteiligten Säuglinge wurden von Juli 2021 bis Mitte Januar in 20 Krankenhäusern in 17 US-Staaten behandelt, und zwar während der Ausbrüche der Delta- und der Omikron-Variante. Untersucht wurden 176 Kinder jünger als sechs Monate, die an Corona erkrankt waren, 203 Kinder, die wegen einer anderen Krankheit im Krankenhaus waren und der Impfstatus der Mütter der Babys.

6.10 Uhr: Lauterbach: Zeit für Lockerungen mit Augenmaß

Unmittelbar vor den Bund-Länder-Beratungen zum künftigen Corona-Kurs hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sich gegen ein komplettes Zurückfahren der Corona-Auflagen gewandt. Es sei Zeit für Lockerungen mit Augenmaß, sagte Lauterbach der Deutschen Presse-Agentur. Nötig sei aber weiter die Möglichkeit für schnelles und flexibles Reagieren auf die Pandemie. Das Virus verschwinde nicht von heute auf morgen. "Deswegen müssen wir das Infektionsschutzgesetz so formulieren, dass der Basisschutz gewährleistet bleibt und bei Bedarf ausgedehnt werden kann." Der SPD-Politiker kündigte an: "Den Text werden wir im parlamentarischen Verfahren ergänzen, so dass auch nach dem 20. März mehr möglich ist als Maske und Abstand."

Bund und Länder beraten am Mittwoch über weitreichende Lockerungen. Nach Ansicht Lauterbachs ist der Höhepunkt der Omikron-Welle überschritten. Unmittelbar vor der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) war Bayern mit einer Fülle von Öffnungen vorgeprescht.

6.00 Uhr: 219.972 Neuinfektionen, Inzidenz sinkt

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist am vierten Tag in Folge gesunken. Damit verdichten sich die Hinweise, dass die Omikronwelle tatsächlich bricht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Morgen mit 1.401,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1.437,5 gelegen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 219.972 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 234.250 Ansteckungen.

Die RKI-Meldungen zu Fallzahlen und Inzidenzen sind zurzeit allerdings ungenau. Die Gründe: Meldungen über Neuinfektionen laufen verspätet beim RKI ein, weil die Gesundheitsämter überlastet sind. Zudem haben knappe Testkapazitäten und die neue Teststrategie Einfluss auf die Genauigkeit der Zahlen. Experten gehen von einer sehr hohen Dunkelziffer aus.

Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Dienstag mit 5,90 an (Montag: 5,93). Darunter können auch Menschen mit positivem Corona-Test sein, die eine andere Haupterkrankung haben.

5.30 Uhr: Vertrauen in Corona-Krisenmanagement deutlich gesunken

Zwei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie sehen die Bürger das deutsche Krisenmanagement so kritisch wie nie. Waren im April und Juni 2020 noch zwei Drittel der Arbeitnehmer und Selbstständigen mit der Politik zufrieden, sagten das im Januar 2022 nur 31 Prozent, wie aus regelmäßigen Umfragen des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung hervorgehe, über deren aktuellen Ergebnisse die "Süddeutsche Zeitung" berichtet.

Laut der repräsentativen WSI-Befragung schrumpfe die Zustimmung in allen Einkommensgruppen und gefährde den Erfolg der Corona-Politik. Geimpfte Befragte, die in den vergangenen Monaten ihr Vertrauen ins Krisenmanagement verloren haben, ließen sich signifikant seltener boostern, berichtet die Zeitung.

5.14 Uhr: Niederlande wollen alle Maßnahmen aufheben

Die niederländische Regierung hat am Dienstag die Aufhebung aller verbleibenden Corona-Maßnahmen bis zum Monatsende angekündigt. Angesichts sinkender Infektionsraten und dem nachlassenden Druck auf die Gesundheitsdienste öffne sich das Land wieder, sagte Gesundheitsminister Ernst Kuipers. "Es sieht so aus, als ob wir den Höhepunkt erreicht oder überschritten haben."

"Corona hat einen Schatten auf unser Leben geworfen. Corona hat uns einsam gemacht. Corona hat manchmal tiefe Gräben zwischen uns aufgerissen", sagte der Gesundheitsminister. "Glücklicherweise befinden wir uns jetzt in einer anderen Phase."

5.00 Uhr: WHO meldet starken Rückgang der Corona-Zahlen

Die weltweite Zahl der neuen Corona-Fälle ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der vorigen Woche um fast ein Fünftel gesunken. Zwischen 7. und 13. Februar wurden der UN-Organisation in Genf rund 16 Millionen Fälle gemeldet - 19 Prozent weniger als in der Woche davor, wie die WHO am Dienstagabend in ihrer jüngsten Corona-Statistik mitteilte.

Der vorläufige Höhepunkt der Pandemie wurde in der letzten Januarwoche mit mehr als 22 Millionen Fällen erreicht. Danach begannen die Zahlen Anfang Februar zu sinken.