Der Ticker von Sonntag (13.02.2022) zum Nachlesen

Stand: 13.02.2022, 16:40 Uhr

  • Inzidenz erstmals seit Dezember wieder leicht gesunken
  • Reise-Boom nach Pandemie-Jahren
  • Knapp 100 Festnahmen bei Protestkonvois in Paris
  • Olympia-Kommentator Neureuther positiv getestet
  • Lauterbach pocht auf Teil-Impfpflicht
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Inzidenz erstmals seit Dezember wieder leicht gesunken

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat erstmals seit Ende Dezember eine niedrigere bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz als am Vortag mitgeteilt - wobei die Aussagekraft der Daten derzeit eingeschränkt ist. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche heute Morgen mit 1.466,5 an. Am Vortag lag der Wert noch bei 1.474,3.

In NRW liegt die Inzidenz heute laut RKI bei 1.524,5 (gestern: 1.537,5). Laut dem aktuellsten RKI-Bericht lag die Hospitalisierungsrate bundesweit bei 6,46.

Die Hospitalisierungsinzidenz regelt, welche möglichen Maßnahmen in den Bundesländern zur Eindämmung der Pandemie getroffen werden können. Spätestens ab einem Wert von drei gilt für Veranstaltungen die 2G-Regel, ab einem Wert von sechs die 2G-Plus-Regel und ab einem Wert von neun sollen weitere Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen hinzukommen.

Die RKI-Meldungen zu Fallzahlen und Inzidenzen sind zurzeit allerdings ungenau. Die Gründe: Meldungen über Neuinfektionen laufen verspätet beim RKI ein, weil die Gesundheitsämter überlastet sind. Zudem haben knappe Testkapazitäten und die neue Teststrategie Einfluss auf die Genauigkeit der Zahlen. Experten gehen von einer sehr hohen Dunkelziffer aus.

16:32 Uhr: Österreichs Regierung schließt Aussetzen von Impfpflicht nicht aus

Die in Österreich gerade in Kraft getretene allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus könnte bald schon wieder ausgesetzt werden. Wenn sich ein Expertenrat dafür ausspreche, werde man sich daran halten, sagte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) nach einem Bericht der Zeitung "Krone" in einem Interview. Das am vergangenen Wochenende in Kraft getretene Gesetz werde ständig evaluiert, sagte Nehammer. "Eine Kommission von Juristen und Ärztinnen und Ärzten beurteilt ständig neu, ob Impfen noch das rechtmäßige Mittel ist."

Das österreichische Gesetz gehört zu den strengsten in Europa. Andere Länder haben lediglich eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen verhängt.

15.14 Uhr: Steinmeier: Werde keine Kontroverse scheuen

Der wiedergewählte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will der Auseinandersetzung mit radikalen und gewaltbereiten Gegnern der Corona-Politik nicht aus dem Weg gehen. "Denen, die Wunden aufreißen, die in der Not der Pandemie Hass und Lügen verbreiten, die von 'Corona-Diktatur' fabulieren und sogar vor Bedrohung und Gewalt nicht zurückschrecken, gegen Polizistinnen, Pflegekräfte und Bürgermeister, denen sage ich: Ich bin hier, ich bleibe", kündigte Steinmeier in der Rede nach seiner Wiederwahl in Berlin an.

13.42 Uhr: Ministerpräsident Günther: Bis Ostern Maskenpflicht-Ende angehen

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat in der Corona-Pandemie ein Ende der Maskenpflicht in Aussicht gestellt. Das sei zwar erst der letzte Lockerungsschritt, und einen genauen Zeitpunkt könne man noch nicht nennen, "weil diese Schutzfunktion gerade gegenüber vulnerablen Gruppen schon eine wichtige ist", sagte der CDU-Politiker dem Fernsehsender Welt. "Aber auch das ist ein Weg, den wir jetzt beschreiten müssen - und je heller es wird, je mehr Ostern auch naht, glaube ich, können wir auch solche Schritte ins Auge fassen."

Medizinische Experten hatten Lockerungen von Corona-Schutzmaßnahmen nur für vertretbar erachtet, wenn eine FFP2-Maskenpflicht zumindest in Innenräumen besteht. Der als eher lockerungsgeneigt geltende Virologe Hendrik Streeck hatte davon gesprochen, dass im Sommer seiner Ansicht nach auf Masken verzichtet werden könne.

13.16 Uhr: Leipzig darf vor rund 25.000 Fans spielen

Fußball-Bundesligist RB Leipzig kann in der Europa League wieder vor mehr Zuschauern spielen. Wie die Sachsen heute mitteilten, können gegen Real Sociedad San Sebastian am Donnerstag 24.758 Fans dabei sein. Demnach habe das Gesundheitsamt der Stadt Leipzig die Stadionauslastung von 50 Prozent für das kommende Heimspiel genehmigt. Die Erlaubnis wurde laut RB unter anderem aufgrund "der anhaltend niedrigen Belegungszahlen auf Intensiv- und Normalstationen" erteilt.

12.51 Uhr: Bas ruft zu Mäßigung auf

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hat in ihrer Begrüßungsrede zur Bundesversammlung Bürger und Politiker aufgerufen, auch unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie mutig zu sein und nicht die Nerven zu verlieren. "Scheinbar unversöhnlich stehen Menschen sich gegenüber, die unterschiedliche Einstellungen haben. Die Stimmung im Land, in Familien, in Freundeskreisen leidet darunter. Dagegen hilft kein Impfstoff."

11.49 Uhr: Reise-Boom nach Pandemie-Jahren

Bei der Lufthansa und beim Reiseveranstalter TUI gibt es mehr und mehr Buchungen. Von der Lufthansa heißt es, es gebe eine stark steigende Nachfrage für Ostern, Pfingsten und auch den Sommer. Der Nachholbedarf bei Reisen sei nach zwei Jahren Pandemie enorm. TUI-Deutschland-Chef Baumer sagte der Bild am Sonntag, es gebe Buchungen wie in Vor-Corona-Zeiten.

11.35 Uhr: Niederländer feiern in Clubs - trotz Verbots

In den Niederlanden haben Tausende Besucher die Nacht über in Clubs gefeiert - und sich damit über Corona-Verbote hinweggesetzt. Die Club-Besitzer wollten mit der Aktion gegen die Regeln demonstrieren - um 22 Uhr müssen Bars, Restaurants und Clubs derzeit in den Niederlanden schließen. Die Regierung will nächsten Freitag die meisten Corona-Maßnahmen aufheben.

10.41 Uhr: Göttinger Polizei rüstet sich für Demonstration

Die Polizei in Göttingen bereitet sich wegen zweier bevorstehender Demonstrationen auf einen größeren Einsatz vor. Für den Montagabend seien sowohl eine Demonstration gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen, als auch eine Gegendemonstration angemeldet worden, teilte die Polizei heute mit. Schon vor rund einer Woche hatte es ähnliche Demos gegeben, bei denen die Polizei mehrmals eingreifen musste. Einer der Gegendemonstranten wurde wegen des Angriffs auf einen Beamten vorläufig festgenommen.

"Vor allem unter den Gegendemonstrierenden stellen wir von Versammlung zu Versammlung eine steigende Aggressivität gegenüber den Einsatzkräften und auch politisch Andersdenkenden bis hin zu Gewaltbereitschaft fest", sagte Rainer Nolte, der Leiter der Polizeiinspektion Göttingen.

10.32 Uhr: Minister: Corona-Proteste keine Versammlung zweiter Klasse

Verurteilt Gewalt bei Demos: Justizminister Marco Buschmann | Bildquelle: dapd

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) haben Gewalt bei Protesten unabhängig von der jeweiligen Richtung verurteilt. "Gewaltsamer Protest ist antidemokratisch - und deshalb zu Recht tabu", sagte Buschmann den Zeitungen der Funke Mediengruppe in der Sonntagsausgabe. Dabei gebe es keine Differenzierung nach Weltanschauung. "Unser Rechtsstaat setzt das Friedlichkeitsgebot gegenüber allen Versammlungen durch, egal wie wertvoll oder dringlich ihr Anliegen ist." Buschmann sagte, dass es keine Versammlungen zweiter Klasse gebe: Proteste gegen Corona-Maßnahmen seien genauso geschützt wie Demonstrationen für mehr Klimaschutz. "Schrille Zusammenkünfte sind nicht weniger legitim als stumme Menschenketten."

Faeser sagte der "Bild am Sonntag", gegenüber Hass und Hetze keine Toleranz des Staates zulassen zu wollen: "Das gilt völlig unabhängig davon, aus welcher Ecke das kommt." Wer andere Menschen, egal ob Polizisten, Politiker oder Passanten, angreife, habe die Grenze des legalen und legitimen Protests überschritten. "Da muss der Rechtsstaat eine Null-Toleranz-Strategie fahren."

10.23 Uhr: Knapp 100 Festnahmen bei Protestkonvois in Paris

Die Pariser Polizei hat bei den verbotenen Protestkonvois von Gegnern der Corona-Beschränkungen in der französischen Hauptstadt gestern 97 Menschen festgenommen. Zudem seien 513 Verwarnungen verhängt worden, hieß es in einer heute veröffentlichten Bilanz der Polizei. Die Beamten seien heute weiterhin im Einsatz, um eine Blockade der Stadt durch die selbsternannten "Freiheitskonvois" zu verhindern, teilte die Polizei auf Twitter mit.

8.20 Uhr: Olympia-Kommentator Neureuther positiv getestet

Die ARD muss bei der olympischen Riesenslalom-Übertragung heute auf ihren Experten Felix Neureuther verzichten. Der frühere Skirennläufer ist im Vorfeld der Übertragung positiv auf das Coronavirus getestet worden. "Mir geht es gut, ich war von dem Ergebnis sehr überrascht", sagte Neureuther bei einer Videoschalte mit ARD.

Zuvor war bereits Biathlon-Experte Arnd Peiffer positiv getestet worden, auch er kann vorerst nicht mehr aus dem Studio in Mainz berichten.

7.00 Uhr: Lauterbach pocht auf Teil-Impfpflicht

Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erneuerte gestern Abend im WDR seine Meinung, dass auch Bayern die Teil-Impfpflicht umsetzen muss. "Das Gesetz gilt, da kann auch Bayern nicht dran rütteln. "Außerdem signalisierte er, dass bald einige Lockerungen kommen könnten.

Die FDP formuliert die Forderungen nach Lockerungen stärker. Parteichef Christian Lindnder sagte der Bild am Sonntag. "Klar ist, dass man zu forsch beim Öffnen sein kann. Diese Gefahr ist aber inzwischen äußerst überschaubar." Es müsse einen "spürbaren Unterschied in unserem Alltag geben".

6.31 Uhr: Trucker-Poteste - Lage entspannt sich

Viele demonstrierende Trucker haben gestern noch die Grenzbrücke zu den USA verlassen - die Polizei hatte angefangen, sie zu räumen. Größere Zusammenstöße wurden nicht gemeldet. Tage lang hatten Lkw-Fahrer einen Grenzübergang zwischen Kanada und den USA blockiert, um gegen Covid-Auflagen zu demonstrieren. In der Hauptstadt Ottawa bekommt die Demo gegen Corona-Maßnahmen und die Regierung dagegen mehr und mehr Zulauf.

Auch in Frankreich wurde wieder protestiert. In Paris waren 7200 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz, um Demonstranten davon abzuhalten, mit ihren Fahrzeugen die Hauptstadt Paris lahmzulegen. Es ist ihnen nicht gelungen, die Zufahrt zur Stadt komplett zu blockieren.