Ticker vom Freitag (12.11.2021) zum Nachlesen

Stand: 12.11.2021, 19:32 Uhr

  • Teil-Lockdown in den Niederlanden
  • Frankreich verschärft Einreisebedingungen für Ungeimpfte aus Deutschland
  • Spahn: 2G+ und kostenlose Bürgertests
  • Österreich, Tschechien und Ungarn ab Sonntag Hochrisikogebiete
  • EU-Behörde: Corona-Lage in zehn EU-Ländern "sehr besorgniserregend"
  • Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 263,7
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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Teil-Lockdown in den Niederlanden

Die Niederlande führen wegen steigender Infektionszahlen wieder schärfere Einschränkungen für das Alltagsleben ein. Ab dem 13. November werden die Öffnungszeiten für den Handel und die Gastronomie deutlich eingeschränkt: Restaurants, Cafés aber auch Geschäfte des täglichen Bedarfs wie Supermärkte und Drogerien müssen pünktlich um 20 Uhr schließen. Für nicht lebensnotwendige Geschäfte und Dienstleister wie Modeläden und Friseure ist bereits um 18 Uhr Schluss. Dies teilte der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte mit.

Der Kulturbereich wie Kinos und Theater ist von der strengen Regel ausgenommen: Hier sind auch spätere Vorstellungen möglich, wenn die Besucher einen 3G-Nachweis vorzeigen. Die neuen Regeln sollen vorerst für drei Wochen gelten. Die Sieben-Tage-Inzidenz war in dieser Woche auf über 500 gestiegen.

19.17 Uhr: Frankreich verschärft Einreisebedingungen für Ungeimpfte aus Deutschland

Aufgrund der steigenden Covid-Fallzahlen in Deutschland verkürzt Frankreich die Gültigkeitsdauer eines negativen Covid-Tests. Für alle Ungeimpften ab zwölf Jahren, die von Deutschland nach Frankreich einreisen wollen, gilt ab dem 13. November: Sie brauchen einen negativen Covid-Test, der maximal 24 Stunden alt ist und nicht 72 Stunden wie bisher. Sowohl PCR als auch Antigen-Tests werden akzeptiert.

Ausnahmen gelten für Anwohner der Grenzregionen im einem Umkreis von 30 Kilometern, die nicht länger als 24 Stunden in Frankreich bleiben. Auch alle, die beruflich bedingt dringend nach Frankreich einreisen müssen oder aber im Transportwesen arbeiten, sind von der neuen Regel ausgenommen.

18.45 Uhr: Steinmeier lässt sich Booster-Impfung geben

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich am Freitag eine Auffrischungsimpfung geben lassen. "Die Pandemie ist nicht vorbei. Die vierte Welle trifft unser Land hart. Und sie trifft uns härter, als sie uns treffen müsste", erklärte er. Der Bundespräsident fordert Ungeimpfte auf, sich impfen zu lassen. "Diejenigen, die sich nicht impfen lassen, setzen ihre eigene Gesundheit aufs Spiel, und sie gefährden uns alle", fügt er hinzu.

18.31 Uhr: Bayern weitet 2G-Regeln auf Gastronomie aus

Bayern verschärft die Zugangsregeln für Gaststätten und Hotels. Ab Dienstag gelte hier die 2G-Regel, teilte Gesundheitsminister Klaus Holetschek mit. Zugleich forderte er den Bund auf, eine Rechtsgrundlage für 2G-plus-Regelungen in Clubs und Diskotheken zu schaffen. Geimpfte und genesene Besucher müssten dann zusätzlich einen negativen Coronatest vorlegen. Schon seit dieser Woche gelten in Bayern weitreichende 2G-Regelungen für Freizeiteinrichtungen oder Sportstätten.

17.42 Uhr: Kostenlose Bürgertests ab Samstag

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat auf der Bundespressekonferenz mit RKI-Chef Lothar Wieler erneute kostenlose Bürgertests angekündigt. Ab Samstag könne man das Angebot wahrnehmen.

Vorhandene Teststellen können ihre Arbeit fortsetzen, zusätzlich können die Bundesländer weitere Testzentren beantragen. Spahns Minsiterium stellte anschließend noch einmal klar, dass "jede Bürgerin und jeder Bürger dann unabhängig vom Impf- oder Genesenenstatus mindestens einmal pro Woche Anspruch auf einen kostenlosen Antigen-Schnelltest" habe.

Außerdem wies Spahn darauf hin, dass in Krankenhäusern schon jetzt die Kapazitäten ausgelastet sind und dass man vor allem deswegen das Pandemiegeschehen bremsen müsse. Der Abruf von Impfstoffen durch Ärztinnen und Ärzte würde zunehmen. Die Vergütungen für Impfungen würden ab Dienstag von 20 auf 28 Euro um 40 Prozent angehoben werden. Am Wochenende gäbe es weitere Zuschläge.

17.31 Uhr: Spahn: 3G am Arbeitsplatz, 2G+ bei Veranstaltungen

Spahn setzt sich außerdem für eine 3G-Regelung am Arbeitsplatz ein. Bei öffentlichen Veranstaltungen kritisierte Spahn die Kontrollen der Regelungen und sagte, man müsse entschlossener handeln, um das Infektionsgeschehen zu brechen. Deshalb sei es konsequent, nur geimpfte und genesene Personen zu diesen Veranstaltungen zuzulassen, die zudem auch noch getestet sein müssten. Diese Regelung wird "2G plus" genannt.

Er sprach sich auch dagegen aus, die epidemische Notlage gesetzlich nicht zu verlängern. Länder und Behörden hätten dadurch weniger Freiheiten, ihre eigenen Maßnahmenkataloge zu erstellen.

17.18 Uhr: Wieler gegen Großveranstaltungen: "Es ist 5 nach 12"

Lothar Wieler, Chef des Robert-Koch-Instituts, hat mit Blick auf die steigenden Infektionszahlen deutlich gemacht, dass es "fünf nach zwölf" sei. Die Intensivstationen kämen an ihre Kapazitätsgrenzen und man müsse davon ausgehen, dass sich ohne weitere Maßnahmen die Lage bundesweit zunehmend verschlechtern würde. Man habe mehr Intensivbetten denn je, aber es mangele weiterhin an Personal. Es könne nicht das Ziel sein, sich nur an gefüllten Intensivstationen zu messen und man müsse das Infektionsgeschehen weit vorher ausbremsen.

Er appellierte erneut daran, dass sich ungeimpfte Personen impfen lassen und bereits geimpfte ihre Auffrischungsimpfung wahrnehmen. Außerdem müsse man in Erwägung ziehen, Großveranstaltungen abzusagen oder stärker zu kontrollieren. Erst ab einer bundesweiten Impfrate von mindestens 75 Prozent würde der Einfluss auf das Infektionsgeschehen einen Unterschied machen.

17.08 Uhr: WHO-Chef nennt Auffrischimpfungen für Gesunde einen Skandal

Trotz explodierender Corona-Infektionszahlen in Europa hat der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, Auffrischimpfungen für gesunde Geimpfte verurteilt. Auffrischungen bei ihnen oder das Impfen von Kindern mache keinen Sinn, solange Gesundheitspersonal und besonders gefährdete Menschen in ärmeren Ländern noch auf ihre erste Impfdosis warteten.

"Und trotzdem horten Länder mit den höchsten Impfraten mehr Covid-19-Impfdosen, während Länder mit niedrigen Einkommen weiter warten", sagte Tedros. "Täglich werden weltweit sechs Mal mehr Auffrischimpfungen verabreicht als erste Impfdosen in Ländern mit niedrigen Einkommen. Das ist ein Skandal, der jetzt gestoppt werden muss".

16.44 Uhr: Lettland verbietet ungeimpften Abgeordneten Teilnahme im Parlament

Lettland hat am Freitag nicht geimpften Abgeordneten die Teilnahme an sowohl Präsenz- als auch Digitalsitzungen des Parlaments ab Montag untersagt. Am Montag endet in Lettland ein monatelanger Lockdown. Auch die Diätenzahlungen der Abgeordneten werden ausgesetzt, wenn sie nicht in der Lage sind, im Parlament zu arbeiten, wie es hieß.

16.29 Uhr: Altmaier: Arbeitgeber sollten Mitarbeiter-Impfstatus abfragen dürfen

Mit Blick auf die geplante 3G-Regel am Arbeitsplatz, die wohl auch die mögliche neue Koalition aus SPD, Grünen und FDP will, sollten Arbeitgeber aus Sicht des geschäftsführenden Wirtschaftsministers Peter Altmaier den Impfstatus ihrer Mitarbeiter abfragen dürfen.

Der CDU-Politiker stellte sich damit hinter Forderungen von Wirtschaftsverbänden. Altmaier sagte, es sei im Interesse der Gesundheit aller Mitarbeiter wichtig, dass der Arbeitgeber diese Informationen habe. Man müsse den Impfstatus zum Beispiel auch bei einem Restaurantbesuch vorzeigen.

16.17 Uhr: Düsseldorfer Prinzenpaar meidet vor Kürung größere Veranstaltungen

Um bei der Karnevals-Kürung in der kommenden Woche gesund zu sein, meidet das designierte Düsseldorfer Prinzenpaar ab sofort größere Menschenansammlungen. Wie ein Sprecher des Commitee Düsseldorfer Carneval (CC) sagte, wurden Dirk II. und Venetia Uasa aufgrund der hohen Inzidenz darum gebeten, keine Partys oder Veranstaltungen mit vielen Menschen zu besuchen.

Am Freitag sollen Dirk Mecklenbrauck und Uåsa Katharina Maisch dann in der Düsseldorfer Stadthalle zum neuen Prinzenpaar gekürt werden. Dort soll für die Gäste die 2G-Regel gelten. Das Duo hatte bereits vergangenes Jahr inthronisiert werden sollen - das fiel wegen der Corona-Pandemie aus. Am Mittwoch - einen Tag vor dem 11.11. - war Kölns Karnevalsprinz positiv auf das Coronavirus getestet worden. Alle Veranstaltungen mit dem Dreigestirn der Domstadt wurden daraufhin vorerst abgesagt.

16.06 Uhr: Bühnenvereins-Chef Brosda: Striktes 2G-Regime überall umsetzen

Der Präsident des Deutschen Bühnenvereins und Hamburger Kultursenator, Carsten Brosda (SPD), hat sich für ein striktes 2G-Regime bei Kulturveranstaltungen ausgesprochen. "Natürlich ist die Entwicklung alarmierend und müssen wir weiter vorsichtig sein", sagte Brosda. "Wenn die Inzidenzwerte unter den Ungeimpften 20-mal so hoch sind wie unter den Geimpften, dann ist doch klar erkennbar, wo wir ansetzen müssen. Deshalb ist es sinnvoll, dass jetzt vielerorts auf ein striktes 2G-Regime gesetzt wird. Damit sind Kulturveranstaltungen derzeit angemessen sicher durchführbar", sagte der Kultursenator.

15.40 Uhr: EU-Behörde: Corona-Lage in zehn EU-Ländern "sehr besorgniserregend"

Die Corona-Lage ist nach Angaben der EU-Behörde ECDC in zehn Ländern der Europäischen Union "sehr besorgniserregend". In 13 weiteren EU-Staaten sei die Situation mit Blick auf die Pandemie "besorgniserregend", erklärte das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC). Zu den Ländern mit "sehr besorgniserregender" Lage gehören unter anderem Polen, die Niederlande, Belgien und Tschechien.

15.27 Uhr: Altmaier für Verlängerung von Corona-Wirtschaftshilfen

Der geschäftsführende Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat sich dafür ausgesprochen, Corona-Wirtschaftshilfen bis Ende März zu verlängern. Er halte dies für sinnvoll, sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Er sei darüber innerhalb der geschäftsführenden Bundesregierung im Gespräch auf Ministerebene, sagte Altmaier mit Blick auf Finanzminister Olaf Scholz (SPD).

Die Überbrückungshilfe III Plus, das zentrale Kriseninstrument der Bundesregierung, ist bislang bis Ende 2021 befristet. Wirtschaftsverbände wie der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband hatten eine Verlängerung bis Ende März gefordert. Das wäre analog zu der bereits angekündigten Verlängerung der Regelung für einen erleichterten Regelung zu Kurzarbeit für Firmen und Beschäftigte, die wegen der Pandemie in Schwierigkeiten sind.

15.04 Uhr: Köln will Weihnachtsmärkte unter 2G-Bedingungen

In Köln sollen die Weihnachtsmärkte unter 2G-Bedingungen stattfinden. Wie bei den Feierlichkeiten zum Karnevalsbeginn am 11.11. sollten nur Geimpfte und Genesene zugelassen werden, entschied der Krisenstab der Stadt am Freitag. Die Zustimmung des Landes NRW stehe noch aus.

14.45 Uhr: Brysch: Impfpflicht in der Pflege könnte Personalnot verschärfen

In der Debatte über eine Impfpflicht für medizinisches und pflegerisches Personal warnen Patientenschützer vor möglichen Auswirkungen auf die Versorgung Pflegebedürftiger. "Wer eine gesetzliche Impfpflicht fordert, hat zunächst zu klären, mit welchen Sanktionen Verweigerer belegt werden sollen", erklärte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch. Wenn Impfverweigerer entlassen würden, drohe eine weitere Verschärfung des Fachkräftemangels in der Pflege.

Auch der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bekräftigte heute seine skeptische Haltung bezüglich verpflichtender Corona-Impfungen für das Pflegepersonal.

14.20 Uhr: Neue Corona-Gesetze sollen bis Ende kommender Woche fertig sein

Die neuen Corona-Gesetze sollen bis Ende kommender Woche unter Dach und Fach sein. Der Bundesrat wird auf einer Sondersitzung am 19. November abschließend darüber beraten, wie die Länderkammer mitteilte. Dies habe Bundesratspräsident Bodo Ramelow (Linke) entschieden.

Der Bundestag will einen Tag vorher, am 18. November, in dritter Lesung über das Gesetzespaket abstimmen. Das neue Gesetz sieht Maßnahmen in der Corona-Pandemie auch nach dem Auslaufen der epidemischen Notlage von nationaler Tragweite am 25. November vor. Der Bundesrat tritt erst am 26. November zu seiner nächsten regulären Beratung zusammen. Die Sondersitzung soll daher gewährleisten, dass keine zeitliche Lücke bei den geltenden Gesetzen entsteht.

14.12 Uhr: Österreich, Tschechien und Ungarn ab Sonntag Hochrisikogebiete

Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung ab Sonntag fast ganz Österreich, Tschechien und Ungarn als Corona-Hochrisikogebiete ein. Das gab das Robert Koch-Institut bekannt. Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien.

13.47 Uhr: Virologe Drosten plädiert für weniger Kontakte

Ohne eine Einschränkung von Kontakten wird es nach Ansicht von Christian Drosten nicht gelingen, die Infektionswelle zu stoppen. "Um die wirklich erschreckend hohe Inzidenz zu drücken, sind aus wissenschaftlicher Sicht Kontaktbeschränkungen dringend erforderlich", sagt der Leiter der Virologie an der Berliner Charité dem "Spiegel". Er setzt dabei auch auf Eigenverantwortung, jeder solle überprüfen, ob man die eigenen Kontakte nicht wieder für ein paar Wochen bewusst einschränken könne.

13.21 Uhr: Bundeswehr hilft bereits wieder mit 650 Soldaten

Die Bundeswehr unterstützt Gesundheitsämter und Krankenhäuser derzeit mit 650 Soldaten und Soldatinnen in der Corona-Pandemie: Man verzeichne eine wachsende Anfrage auf Amtshilfe, sagt eine Sprecherin. Derzeit seien etwa 570 Personen zur Unterstützung der Kontaktverfolgung eingesetzt, 48 in Krankenhäusern und 17 Soldaten in der Impfkampagne. Die Bundeswehr, die bei Hilfseinsätzen nur noch vollständig geimpfte Soldaten einsetzt, hatte auch in früheren Pandemie-Wellen ausgeholfen, weil die Gesundheitsämter von einer Welle an Neuinfektionen überrollt worden waren.

13.12 Uhr: Glühwein und Impfung: Bochum öffnet Impfstelle auf Weihnachtsmarkt

Einen Glühwein trinken, gebrannte Mandeln essen und dann einen Piks abholen - das ist vom kommenden Donnerstag an in Bochum möglich. Pünktlich zur Öffnung des großen Weihnachtsmarktes in der Innenstadt am 18. November können sich die Menschen vor Ort gegen das Coronavirus impfen lassen. "Wir gehen auch mit unseren mobilen Impfangeboten immer dorthin, wo viele Menschen sind. Genauso machen wir es nun mit der Impfstelle auf dem Weihnachtsmarkt", sagte ein Stadtsprecher.

13.02 Uhr: Kinder übergeben Wunschzettel an Post-Christkind: Angst vor Corona

Mit aufgeregten Besucherinnen und Besuchern hat die Christkind-Postfiliale in Engelskirchen im Bergischen Land eröffnet. 25 eingeladene Kindergartenkinder übergaben ihre Wunschzettel am Freitag persönlich einer Frau im Christkind-Kostüm. Ein Basketball, ein Mikroskop oder ein Glitzertattoo - die Wünsche der Kinder waren so vielfältig wie ihre gebastelten Briefe.

Die Sprecherin der Deutschen Post, Britta Töllner, sagte, auch Corona sei dieses Jahr wieder ein Thema. "Es ist erstaunlich, wie viel die Kinder zuhause mitkriegen." In vielen Briefen wünschen sich die Kinder, dass die Corona-Pandemie bald vorbei sein möge. Die sechs Jahre alte Lina schrieb zum Beispiel: "Ich wünsche mir, dass ich keine Angst mehr habe. Mir macht Corona Angst."

12.38 Uhr: Astrazeneca will mit Impfstoff kleinen Gewinn machen

Der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca will ab nächstem Jahr mit seinem Corona-Impfstoff moderate Gewinne erzielen. Das Unternehmen hatte betont, während der Pandemie mit seinem Vakzin keinen Profit machen zu wollen.

Der Konzern spricht mit einigen Ländern, die es sich leisten könnten, über Impfstoff-Lieferungen, die AstraZeneca im kommenden Jahr einen kleinen Gewinn bringen könnten. Verkäufe an arme Länder sollen weiterhin nicht auf einen Profit abzielen. "Wir haben dieses Projekt begonnen, um zu helfen, aber wir haben auch gesagt, dass wir in der Zukunft einen Übergang zu kommerziellen Bestellungen haben werden", sagte Konzernchef Pascal Soriot zu Journalisten.

12:14 Uhr: Laumann: "Wollen den Karneval nicht verbieten"

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hält Karnevalfeiern angesichts der Corona-Impfungen und 2G-Veranstaltungen in den rheinischen Hochburgen für vertretbar. "Wir wollen den Karneval nicht verbieten", sagte Laumann. Der Unterschied zur Session des Vorjahres sei, dass 85 Prozent der Menschen über 18 Jahre geimpft seien. Auch die Auffrischungsimpfungen kämen voran.

11.04 Uhr: Österreich: Lockdown für Ungeimpfte und Impfpflicht für Gesundheitsberufe

In Österreich soll im Kampf gegen die Corona-Pandemie ein Lockdown für Ungeimpfte eingeführt werden. Die entsprechenden Entscheidungen würden am Sonntag gefällt, kündigte Kanzler Alexander Schallenberg angesichts stark steigender Infektionszahlen an. Das würde bedeuten, dass Ungeimpfte ihren Wohnbereich nur noch aus bestimmten Gründen verlassen könnten.

Ab wann ein bundesweiter Lockdown für Ungeimpfte tatsächlich in Kraft treten könnte, blieb vorerst offen. Fix sei hingegen, dass es bereits ab Montag in den besonders stark betroffenen Bundesländern Oberösterreich und Salzburg einen Lockdown für Ungeimpfte geben werde, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne). Zudem verordnete Mückstein einen Impfpflicht für Gesundheitsberufe.

10.14 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 263,7

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut angestiegen und hat den fünften Tag in Folge einen Höchstwert erreicht. Das Robert-Koch-Insitut (RKI) gab die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche heute Morgen mit 263,7 an. Knapp 200 weitere Menschen sind gestorben. In NRW liegt die Sieben-Tage-Inzidenz heute Morgen bei 157, weitere 21 Menschen sind gestorben.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 48.640 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03.40 Uhr wiedergeben. Dies ist der zweithöchste seit Beginn der Pandemie erreichte Wert. Einen Rekordwert hatte die Zahl der Neuinfektionen am Vortag mit 50.196 erreicht. Vor genau einer Woche hatte der Wert bei 37.120 Ansteckungen gelegen.

09.38 Uhr: Arbeitsminister plant Gespräche zu 3G am Arbeitsplatz

Zur Frage der 3G-Regel am Arbeitsplatz hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) Gespräche mit Gewerkschaften und Arbeitgebern angekündigt. "Nur im Schulterschluss zwischen Beschäftigten, Unternehmen und Staat können wir für wirksamen Schutz und mehr Impfungen sorgen", sagte er der "Rheinischen Post" aus Düsseldorf. Er suche zur "konsequenten Umsetzung der 3G-Regeln am Arbeitsplatz" das Gespräch mit allen Seiten. Der Bundestag hatte am Donnerstag ein Gesetz für neue Corona-Maßnahmen auf den Weg gebracht. In den bevorstehenden parlamentarischen Beratungen wollen die Ampel-Parteien dabei auch den Punkt der 3G-Regel am Arbeitsplatz einfügen. 

09.10 Uhr: Dehoga spricht sich gegen erneuten Lockdown aus

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) lehnt trotz der vierten Corona-Welle mit Rekordinzidenzen einen neuen Lockdown ab. "Es muss sichergestellt sein, dass unsere Betriebe jetzt dauerhaft geöffnet bleiben", sagt Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges in der Sendung "Frühstart" von RTL und ntv. Einen erneuten Lockdown würde die Branche vor allem mental und emotional nicht überleben. "Ich halte es für rechtlich auch mehr als problematisch, für Geimpfte einen Lockdown zu verhängen." Sie sprach sich dafür aus, zunächst alle Möglichkeiten auszuschöpfen, bevor über Schließungen spekuliert werde. Vor allem brauche es schnell mehr Booster-Impfungen. Zudem müssten die Corona-Wirtschaftshilfen über das Jahresende hinaus verlängert werden.

08.38 Uhr: In Niederlanden droht neuer Teil-Lockdown

Die Niederlande steuern angesichts schnell steigender Infektions- und Patientenzahlen auf einen neuen Teil-Lockdown zu. Das berichten niederländische Medien am Freitag unter Berufung auf Regierungskreise. So solle ab Samstag Einschränkungen für einen Zeitraum von drei Wochen beginnen, Gaststätten und die meisten Geschäfte müssten dann um 19 Uhr schließen. Die geschäftsführende Regierung will im Laufe des Freitags über die neuen Maßnahmen entscheiden.

Auch über die Einführung der 2G-Regel für Gaststätten und Kultur und Sport soll entschieden werden Nach Medieninformationen sollen Bürger nur noch höchstens vier Besucher zu Hause empfangen. Sportwettkämpfe sollen ohne Publikum stattfinden. Kinos und Theater sollten aber mit einem Impfnachweis oder einem negativen Corona-Test weiter genutzt werden dürfen. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen war am Donnerstag auf über 16.000 gestiegen und hat somit einen Höchstwert erreicht. Die 7-Tage-Inzidenz stieg auf mehr als 500 - etwa doppelt so hoch wie in Deutschland. Die Lage vor allem auf Intensivstationen ist so prekär, dass Krankenhäuser bereits vor dem Notzustand warnen.

07.50 Uhr: Reservistenverbandschef fordert Impfpflicht für Soldaten

Der Präsident des Bundeswehr-Reservistenverbands Patrick Sensburg hat sich laut einem Medien-Bericht für eine Impfpflicht für Soldatinnen und Soldaten ausgesprochen. "Ich selbst halte eine Impfpflicht für den richtigen Weg. Ohne sie werden wir nicht aus der Pandemie kommen", sagte der aus dem Sauerland stammende Sensburg der "Wirtschaftswoche". Die Soldaten würden aktuell wieder zunehmend zur Amtshilfe aufgefordert, zitierte das Magazin einen Sprecher des Kommandos Territoriale Aufgaben.

Sie unterstützten Gesundheitsämter bei der Kontaktnachverfolgung oder auch Alten- und Pflegeheime, Krankenhäuser und Impfzentren beim Testen und Impfen. Die Bundeswehr entsende "möglichst nur geimpfte Soldaten" für Amtshilfe in sensiblen Bereichen, so der frühere CDU-Abgeordnete.

07.36 Uhr: Sozialethiker befürwortet Gesetztes-Lockerungen

Der Philosoph und Sozialethiker Martin Booms sagte im WDR 5 Morgenecho es sei richtig zu versuchen, das "normale Leben" wieder aufzunehmen. Es sei "das Gebot der Stunde, auch wenn die Zahlen hoch gehen. Wir werden mit diesem Virus leben müssen und möglicherweise auch dauerhaft." Es sei aber klar, dass man nach wie vor etwas gegen die Pandemie tun müsse, so Booms.

Er wies aber auch darauf hin, dass die Debatte nicht der Gesellschaft schaden dürfe. Er kritisierte deshalb auch die Diskussion um den Profifußballer Joshua Kimmich und nannte den Umgang mit ihm eine "ziemliche Respektlosigkeit". Es ginge darum, andere Meinungen zu akzeptieren und unterschiedliche Einschätzungen auszuhalten.

06.53 Uhr: RKI rät Veranstaltungen abzusagen, die Ampel berät

Das Robert Koch-Institut stuft die aktuelle Corona-Entwicklung weiter als "sehr besorgniserregend" ein. Es rät "dringend dazu, größere Veranstaltungen möglichst abzusagen oder zu meiden, aber auch alle anderen nicht notwendigen Kontakte zu reduzieren". Das geht aus dem Wochenbericht des RKI von gestern Abend hervor. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und RKI-Chef Lothar Wieler äußern sich heute Vormittag zu den ansteigenden Infektionszahlen. Zudem beraten die voraussichtlichen Regierungspartner SPD, Grüne, FDP in einem Fachgespräch mit Experten über mehr Tempo bei den Impfungen.

Wir übertragen die Pressekonferenz mit Spahn und Wieler um 10.30 Uhr hier im Livestream

06.42 Uhr: Niederlande vor Lockdown?

Das Experten-Gremium, das die Regierung berät, empfiehlt einen zweiwöchigen Lockdown und die Einführung der 2G-Regel. Das Kabinett berät heute darüber. Details verkündet Premier Rutte heute in einer Pressekonferenz.