Niederlande raten von Kurzurlaub an Pfingsten ab

Stand: 26.05.2020, 19:23 Uhr

  • Niederländischer Ministerpräsident appelliert an NRW
  • Nur wer eine Buchung hat, soll sich auf den Weg machen
  • Trotzdem keine Zurückweisungen an der Grenze

Von Christian Wolf

Das lange Pfingstwochenende wird traditionell für Ausflüge oder einen kurzen Urlaub in die Niederlande genutzt. Doch trotz der Corona-Lockerungen warnt der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte vor solchen Reisen. In einer Videopressekonferenz sagte er am Dienstag (26.05.2020) : "Bitte verschieben Sie diesen einen Tagesausflug oder Kurzurlaub." Nur mit einer Buchung solle man sich auf den Weg machen.

Appell an die Vernunft

Zurückweisungen an der Grenze soll es laut Rutte aber nicht geben. Der Niederländer sagt stattdessen: "Wir appellieren an die Vernunft." Jeder müsse sich die Frage stellen, "ob eine Reise über die Grenze wirklich notwendig ist".

Denn noch seien die Möglichkeiten beschränkt. Nicht alle Unterkünfte seien offen, Sanitäranlagen auf Campingplätzen oder in Freizeitparks noch geschlossen. "Deshalb möchte ich allen abraten, auf gut Glück in die Niederlande zu kommen."

Wer trotzdem komme, solle die Regeln respektieren. Dazu gehöre es, belebte Plätze zu meiden und Abstand zu halten. "Nur wenn wir uns an die Regeln halten, können wir die Corona-Maßnahmen lockern und die Freizügigkeit zwischen den Niederlanden und NRW fortsetzen."

Laschet unterstützt den Aufruf

Zuvor hatte Rutte mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet konferiert. Der unterstützte in der Videokonferenz den Appell seines Amtskollegen. "Wir wollen das respektieren, was uns die Freunde in den Niederlanden sagen. Jetzt ist noch nicht die Zeit, ohne Buchung einfach in den Urlaub zu fahren. Wir müssen noch vorsichtig sein", sagte Laschet. Rund um das verlängerte Wochenende am 1. Mai habe das auch bereits geklappt.

Gleichzeitig unterstrichen Laschet und Rutte, wie wichtig es gewesen sei, die Grenze auch auf dem Höhepunkt der Corona-Krise prinzipiell offen gehalten zu haben. "Schließen geht immer leicht, aber der Öffnungsprozess ist kompliziert", sagte Laschet. Das stellten jetzt gerade andere EU-Länder fest.