Ferienfreizeit, Stadtranderholung, Abenteurcamp - viele Sommerfreizeiten finden in diesem Jahr nicht statt. Zwar hat die Landesregierung in ihrer aktuellen Coronaschutz-Verordnung solche Veranstaltungen grundsätzlich wieder erlaubt - allerdings unter sehr strengen Bedingungen.
Strenge Regeln für Kinder
Kommen 15 Kinder oder mehr zusammen, so müssen sie zum Beispiel in "feste Bezugsgruppen" eingeteilt werden. Diese sollen jeweils nicht mehr als zehn Kinder umfassen. Wenn sich verschiedene Gruppen treffen, müssen sie Abstand halten und Maske tragen. Selbst der Mindestabstand zwischen Isomatten ist reglementiert. Ob unter solchen Umständen noch viele Freizeiten stattfinden können, ist fraglich.
Dabei sind diese Angebote für viele Familien sehr wichtig. So wie für Familie Kanders aus Wuppertal. Im Moment bleiben der 10-Jährigen Shayenne nur Plastik-Pferde. Dabei träumt das Mädchen noch immer von Ferien auf dem Ponyhof am Niederrhein. Das Ferienlager ihrer Schwester Virginia in Spanien ist auch abgesagt worden.
Kinder könnten eine Auszeit gut gebrauchen
Nach so vielen Wochen und Monaten Homeschooling zu zweit in einem Zimmer, könnten die Mädchen im Sommer eine Auszeit gut gebrauchen. "Reiten macht mir mehr Spaß, als so alleine zu Hause rumzusitzen und mich zu langweilen", sagt Shayenne. Ihre Schwester Virginia: "Dass Spanien jetzt ausfällt, ist kacke, ich hatte mich drauf gefreut."
Ein normaler Familienurlaub wäre auch vor Corona nicht drin gewesen. Vater Kanders arbeitet als Lagerist. Er musste zwischendurch in Kurzarbeit. Der neue Job, den ihre Mutter in Aussicht hatte, wurde ihr zu Beginn der Pandemie abgesagt. Zeit wäre da, aber kein Geld.
Wichtig für benachteiligte und für berufstätige Familien
Wie wichtig eine Auszeit gerade im Moment für benachteiligte und für berufstätige Familien ist, wissen Bärbel Hoffman und ihre Kollegen von der Diakonie Wuppertal. Trotzdem mussten sie die Auslandsfreizeiten absagen.
Für die Stadtranderholung arbeiten sie an Rettungs-Konzepten: "Da kämpfen wir für, weil uns das wichtig ist, weil wir wissen, dass viele Familien auf die Betreuung angewiesen sind", sagt Bärbel Hoffmann von der Diakonie Wuppertal. Im Vorjahr seien es 800 Kinder gewesen. "Das wird nicht möglich sein."
Was zurzeit aber möglich ist: Nach Anmeldung und Hygiene-Einweisung dürfen die ersten Kinder wieder auf die Wuppertaler Jugendfarm. Annalena ist nach zwei Monaten zum ersten Mal wieder hier. Sie wollte wie viele andere Kinder auch die Sommerferien tagsüber hier verbringen, wenn die Eltern arbeiten müssen.
"Wir waren im Kinderferienzirkus angemeldet", sagt ihre Mutter. "Der wurde leider abgesagt. Ich bin aber darauf angewiesen, weil ich arbeite."
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