Pandemie-Beschränkungen adé: Schon seit einiger Zeit läuft das Leben in Deutschland wieder in seinem alten Rhythmus - wie in Vor-Corona-Zeiten. Derweil breitet sich in Indien eine neue Corona-Variante stark aus: XBB.1.16, bekannt unter dem Namen Arcturus. Laut Robert Koch-Institut ist sie mittlerweile auch in Deutschland nachgewiesen worden.
Was für eine Variante ist Arcturus?
Es handelt sich um eine neue Omikron-Untervariante. Genau genommen ist sie eine weitere Sublinie der Omikron-Sublinie XBB.1. Ihr Beiname: Arcturus. Die Variante ist also benannt nach dem hellsten Stern des Nordhimmels.
Laut WHO ist die XBB-Gruppe des Coronavirus derzeit weltweit auf dem Vormarsch und hat fast überall die zuvor dominanten Varianten BA.5 und BA.2 verdrängt - auch in Deutschland.
Warum gilt Arcturus als besorgniserregend?
Die Corona-Variante Arcturus hat die Infektionszahlen in Indien innerhalb von 14 Tagen um 281 Prozent ansteigen lassen. Im gleichen Zeitraum sollen die Todeszahlen um 17 Prozent gestiegen sein. Diese Zahlen verbreitete der indische Kinderarzt Vipin Vashita, der Mitglied in der WHO-Vakzin-Gruppe ist, via Twitter:
Nach einem Bericht der deutschen Apotheker-Zeitung "DAZ.online" hat Arcturus besorgniserregende Eigenschaften. Sie verfüge über Mutationen am Spike-Protein, die dazu führen könnten, die Immunabwehr von Geimpften und Genesenen zu unterlaufen. Nicht ausgeschlossen sei, dass die Variante noch ansteckender als ihre Vorgänger ist.
WHO-Experte Vashita warnte: Sollte es "Arcturus" schaffen, die robuste Bevölkerungsimmunität in Indien zu durchbrechen, müsse sich "die ganze Welt ernsthaft Sorgen machen".
Was sagen andere Experten?
Sie raten zu Besonnenheit. Randeep Guleria, der frühere Leiter von Indiens Covid-Taskforce, wird in indischen Medien mit den Worten zitiert: "Es gibt keinen Grund zur Panik." Mit angemessenem Verhalten könne man der Ansteckungsgefahr begegnen.
Hat sich die neue Variante schon über Indien hinaus verbreitet?
Ja. Arcturus wurde unter anderem in den USA, in Australien, Brunei, Japan, Südkorea, Großbritannien, Italien, Dänemark und Österreich nachgewiesen. In Deutschland ist XBB.1.16 bisher nur selten dokumentiert worden. In der Zeit vom 30. Januar bis zum 12. März wurden sechs Nachweise übermittelt, wie das Robert Koch-Institut am Donnerstag (23. März) in seinem wöchentlichen Corona-Bericht mitteilte.