Welche Testmethoden gibt es?
Das zuverlässigste Verfahren, um eine akute Infektion mit Covid-19 nachzuweisen, ist der sogenannte PCR-Test (das steht für Polymerase-Kettenreaktion). Dabei wird ein Abstrich aus dem hinteren Rachen entnommen; das Genmaterial dieser Probe wird dann im Labor in mehreren Zyklen vervielfältigt und darauf untersucht, ob es Gensequenzen des Coronavirus enthält.
Der Nachweis im Labor dauert vier bis fünf Stunden. In der Praxis bekommt man das Testergebnis aber häufig erst nach 24 bis 48 Stunden – je nach Entfernung und Auslastung des Labors.
Mehrere Anbieter haben deshalb Schnelltests (auch Kartuschentests genannt) auf den Markt gebracht. Sie funktionieren wie die PCR-Tests, haben aber das Labor quasi ins Test-Kit integriert. Dadurch kann der Rachenabstrich direkt vor Ort ausgewertet werden, und das Ergebnis liegt meist schon nach zweieinhalb Stunden vor.
Viele Forscher arbeiten derzeit daran, diese Schnelltests zu optimieren. Einen Erfolg meldete Anfang Juli die Uni Bielefeld: Dort ist es gelungen, die Genproben mithilfe einer speziellen Software noch schneller aufzubereiten; damit sollen bis zum Ergebnis nur noch 16 Minuten vergehen.
Neben den PCR-Tests sind so genannte Antigen-Tests auf dem Markt. Die Hersteller versprechen, dass der Rachenabstrich schon nach wenigen Minuten ausgewertet sein soll. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hält die bisher verfügbaren Verfahren aber für weniger zuverlässig.
Wann zahlt die Krankenkasse – und wann nicht?
Bezahlt wird der Corona-Test, wenn ein Arzt oder das Gesundheitsamt ihn anordnen. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn man Anzeichen auf eine Covid-19-Infektion hat (wie Atemwegsbeschwerden, trockener Husten, Fieber, Verlust des Geschmacks- oder Geruchssinns) oder Kontakt zu einer Corona-positiven Person hatte. Das Gleiche gilt für Reihentests in Schulen, Unternehmen oder Pflegeheimen, wenn dort ein Corona-Fall aufgetreten ist – und für alle, die von der Corona-Warn-App gewarnt wurden.
Auch Reisende, die aus Risikogebieten zurückkehren und sich auf Corona testen lassen müssen, bekommen diesen Test bezahlt. Dies gilt auch für Urlaubsrückkehrer aus Nicht-Risikogebieten, die sich freiwillig testen lassen.
Wenn ein Arzt oder Krankenhaus vor einer ambulanten OP einen Corona-Test verlangt, zahlt im Prinzip die Kasse. Der Patient sollte sich in dem Fall aber beim Gesundheitsamt oder in einem Testzentrum testen lassen – nicht bei seinem Hausarzt. Sonst kann es sein, dass er auf den Kosten sitzen bleibt.
Nach Auskunft des Bundesverbands Ambulantes Operieren gibt es für diese Einschränkung keine medizinischen Gründe. Weil Corona-Test vor ambulanten Operationen bisher nicht zwingend vorgeschrieben sind, ist auch die Kostenübernahme durch die Krankenkassen nicht abschließend geregelt. Die Gesundheitsämter akzeptieren jedoch eine bevorstehende OP als Grund für einen Test und sorgen für die Erstattung der Kosten.
Zahlen müssen auf jeden Fall alle, die sich ohne Anlass "einfach so" testen lassen. Dabei sollte man berücksichtigen, dass ein Test immer nur eine Momentaufnahme ist – ein negatives Testergebnis also schnell überholt sein kann.
Was kostet ein Corona-Test?
Wer sich aus eigener Initiative beim Arzt auf Corona testen lassen will, muss mit Kosten von rund 100 Euro oder mehr rechnen. Dies umfasst neben den Laborkosten die Kosten für besondere Hygienemaßnahmen, Beratung und Entnahme des Abstrichs. In gewissem Rahmen kann der Arzt dabei den speziellen Aufwand zugrunde legen; Patienten sollten deshalb vorher fragen, nach welchem Gebührensatz abgerechnet wird.