Die Omikron-Variante lässt die Corona-Zahlen deutlich steigen: Am Mittwochmorgen hat das Robert Koch-Institut (RKI) zum ersten Mal in Deutschland über 80.000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Das sind rund 15.000 mehr als beim letzten Höchstwert Mitte November.
In NRW ist die Sieben-Tage-Inzidenz auf 395,7 gestiegen, bundesweit liegt der Wert bei 407,5. Auch deshalb hat das Land NRW erstmals eine dringende Empfehlung für das Tragen von FFP2-Masken ausgesprochen.
In NRW nur Empfehlung
In den neuen "Hygiene- und Infektionsschutzregeln" zur Corona-Schutzverordnung, die ab Donnerstag gilt, wird diese Empfehlung mit der neuen Omikron-Variante begründet. Da die Omikron-Variante besonders ansteckend sei, sei es wichtig, in "geschlossenen Räumen und beim Zusammentreffen mit anderen Personen FFP2-Masken oder vergleichbare Masken (insbesondere KN95/N95) ohne Ausatemventil zu tragen."
Weiter heißt es in dem Regelkatalog: "Beim Einkaufen in Geschäften und bei der Nutzung des Öffentlichen Personennah- und -fernverkehrs wird daher die Verwendung von FFP2-Masken oder vergleichbaren Masken dringend empfohlen."
Verpflichtend ist in Bussen, Bahnen oder in Geschäften weiterhin eine medizinische Maske - worunter zum Beispiel auch sogenannte OP-Masken fallen.
Gesundheitsministerium verteidigt Regelung
Auf Anfrage des WDR erklärte das NRW-Gesundheitsministerium am Mittwoch, es gebe noch keine sicheren Belege dafür, dass FFP2-Masken in Alltagssituationen wirklich besser geeignet seien, die Übertragung von Viren zu reduzieren, als OP-Masken. Gerade Kindern und Menschen mit kleinem Gesicht passten FFP2-Masken oft nicht gut, sodass die Schutzwirkung nur eingeschränkt sei. Hingegen gebe es eine große Auswahl von OP-Masken auch in kleineren Größen.
In anderen Ländern Pflicht
Mit der Empfehlung von FFP2 stützt sich die NRW-Landesregierung auf die Beschlüsse des Bund-Länder-Treffen von vergangener Woche. Diese Vereinbarungen sind bundesweite Mindeststandards, die von den Ländern durch weitere Regeln ergänzt werden können. Das geschieht in manchen Bundesländern bei den FFP2-Masken.
In Baden-Württemberg gilt zum Beispiel ab Mittwoch eine FFP2-Pflicht in Supermärkten. Auch Berlin geht über die Bund-Länder-Vereinbarungen hinaus: Wer Bus und Bahn fahren will, braucht ab Samstag eine FFP2-Maske. Ebenso haben Hamburg und Brandenburg eine FFP2-Pflicht angekündigt.
In Sachsen müssen FFP2-Masken seit Ende Dezember beim Einkaufen und in Bus und Bahn getragen werden. Auch in Niedersachsen gibt es flächendeckend eine FFP2-Pflicht. In Bayern gilt bereits seit einem Jahr eine FFP2-Maskenpflicht.
FFP2-Masken bieten besseren Schutz
Die strengeren Regeln werden von der Wissenschaft gestützt. Eine jüngst veröffentlichte Studie des Max-Planck-Instituts besagt: Wer eine FFP2-Maske trägt, ist deutlich besser geschützt, als wenn er oder sie eine OP-Maske trägt.