Neue Corona-Anlaufstelle für Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderungen

Stand: 05.06.2020, 12:16 Uhr

  • Gesundheitsministerium richtet Corona-Beschwerdestelle ein
  • Dialogstelle bei Patientenbeauftragter angesiedelt
  • Vermittlung zwischen Pflegeeinrichtungen und Betroffenen

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) und die Landesbehinderten- und -patientenbeauftragte Claudia Middendorf haben am Freitag (05.06.2020) in Düsseldorf eine neu eingerichtete Anlaufstelle für Pflegebedürftige, Menschen mit Behinderung und ihren Angehörigen vorgestellt. Die bei Middendorf angesiedelte sogenannte "Dialogstelle" will zwischen Betroffenen und Einrichtungen vermitteln.

Minister Laumann berichtete, dass das Ministerium in den letzten Wochen sehr viele Beschwerden von Angehörigen erreicht hätten, "dass die Besuchsmöglichkeiten sehr, sehr beschränkt sind". Auch wenn "viele Verantwortliche in den Einrichtungen große Sorgen haben, dass das Virus in ihre Einrichtungen kommt" - Besuche seien für Angehörige und Pflegebedürtige wichtig.

Beschwerden von Betroffenen

Auch die Landesbehinderten- und -patientenbeauftragte berichtet von Beschwerden: "Trotz der Lockerungen durch die Landesregierung verwehren viele Einrichtungsleitungen ihren Bewohnerinnen und Bewohnern noch immer die Möglichkeit, besucht zu werden", so die Erfahrung von Middendorf. In diesen Konfliktfällen will Middendorf künftig über Gespräche zu vermitteln versuchen.

"Der persönliche Kontakt ist für die psychische Gesundheit der Menschen aber besonders wichtig. Unter Einhaltung der vom Land vorgegebenen Maßnahmen sind die Besuche unbedingt zu gestatten", erklärte Claudia Middendorf. Es gehe auch um das Selbstbestimmungsrecht von Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderungen.

Erreichbarkeit der Beschwerdestelle

Ab sofort können sich Hilfesuchende über die E-Mail-Adresse dialogstelle@lbbp.nrw.de an die Beauftragte wenden. Ab Mittwoch (10.06.2020) ist auch ein telefonischer Kontakt unter 0211 / 855 4780 möglich.