Zu den bestätigten Fällen kommen nämlich noch knapp 1.200 Verdachtsfälle hinzu. Bei der noch aggressiveren sogenannten südafrikanischen Variante des Corona-Virus nennt das Ministerium acht bestätigte Infektionen und rund 130 Verdachtsfälle. Doch was bedeutet Verdachtsfall?
Um eine Infektion mit einer der neuen Virusmutationen zweifelsfrei nachweisen zu können, wird eine sogenannte Gesamtgenomsequenzierung benötigt. Hierbei wird das Genom, also die RNA des Virus komplett entschlüsselt. Auf diese Weise können in der Regel alle Mutationen erkannt werden, die das untersuchte Virusgenom vom ursprünglichen Sars-Cov-2 unterscheiden.
Aufwendiges Analyseverfahren
Doch eine solche Genomsequenzierung ist aufwändig und kann bis zu zwei Wochen dauern. Zu lang in Pandemiezeiten. Schneller sind sogenannte Punktmutations-Tests. Dabei handelt es sich um eine spezielle Form der PCR-Tests.
Dort wird eine Probe punktuell auf nur wenige bestimmte Mutationen geprüft, die sowohl in der britischen, der südafrikanischen und der brasilianischen Variante auftauchen. Ist der Test positiv handelt es sich laut dem Robert Koch Institut mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine der neuen Varianten. Hundertprozentige Sicherheit aber bietet nur die Genomsequenzierung.
Bestätigte Corona-Infektionen werden nachgetestet
Bisher werden in der Regel nur bereits positiv getestete Proben auf die neuen Varianten nachgetestet. Doch warum wird der spezielle PCR-Test nicht von vornherein eingesetzt? Schließlich waren die neuen Virusvarianten ein zentrales Argument für die jüngste Verlängerung des Lockdowns bis zum 7. März.
Neue Tests sind aufwändiger
Die neuen Tests sind jedoch laut Experten unempfindlicher und erkennen nicht jede Corona-Infektion. Vor allem aber: Ihr Einsatz ist zeitaufwändiger und noch nicht so standardisiert, wie bei den bisherigen PCR-Tests. Mit ihnen könnte also nicht im gleichen Ausmaß getestet werden wie bisher.