Erste NRW-Schwimmbäder heben Wassertemperatur wieder an

Stand: 29.01.2023, 15:59 Uhr

Im Zuge der Energiekrise ist das Wasser in vielen Schwimmbädern in Nordrhein-Westfalen kälter geworden - nun heben die ersten Bäder die Temperaturen wieder an.

"Wir hören in letzter Zeit, dass die Wassertemperatur mancherorts wieder erhöht wird", sagte die Sprecherin der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB), Ann-Christin von Kieter. Zwar handele es sich bisher noch um Einzelfälle, es sei aber gut möglich, dass weitere Bäder nachziehen. "Mit Blick auf die Saison 2023 geht der Trend in der Branche in Richtung Entspannung."

So liegt in den Hallenbädern von Kamen, Bönen und Bergkamen die Wassertemperatur jetzt wieder auf Vorkrisenniveau: In den Sportbecken beträgt sie 28, in Kursbecken 30 und in Kleinkinderbecken 33 Grad, wie die Gemeinschaftsstadtwerke GSW mitteilten. Durch die im vergangenen Sommer erfolgte Temperatursenkung sei eine erhebliche Menge Gas eingespart worden.

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"Die Absenkung zeigte jedoch auch Schattenseiten: Gerade Kinder, Eltern und Teilnehmer von Fitnesskursen beklagten die kälteren Temperaturen." Da das Risiko einer Gasmangellage nun deutlich gesunken sei, habe man das Wasser wieder aufgewärmt.

Sparpläne brachten Besucher-Schwund mit sich

Auch in Rheinberg ist seit Kurzem wieder alles beim Alten. Viele Bürger seien wegen des deutlich kühleren Wassers nicht mehr ins Hallenbad gekommen, Kinderschwimmkurse seien nicht mehr angenommen worden, erklärte die Stadt.

Da sich die allgemeine Energiesituation insgesamt leicht entspannt habe, habe die Verwaltung entschieden, die Wassertemperaturen wieder um zwei Grad zu erhöhen. Auch im sauerländischen Sundern ist das Schwimmen und Planschen wieder bei angenehmen Temperaturen möglich.

Das gilt auch für das Vitalbad in Burscheid. Es hat die Temperaturen um ein Grad auf jetzt 28 Grad im Schwimmbecken erhöht. Im Juni waren die Temperaturen von 29 Grad auf 27 gesenkt worden.

Nicht alle NRW-Städte erhöhen die Wassertemperatur

In Münster, Essen und Bochum dagegen bleibt das Wasser in den Bädern zunächst weiter kühl. Man beobachte jedoch die aktuelle Situation und mögliche Entwicklungen, hieß es. Auch in Aachen ist die Temperatur noch gesenkt - dort soll das Thema nach Angaben eines Sprechers aber zeitnah erneut beraten werden.

Die Bielefelder Bäder, zu denen auch das Freizeitbad "Ishara" gehört, haben ihre Temperaturen ebenfalls nicht wieder angehoben - und haben das laut einer Sprecherin aus Energiespargründen auch nicht vor.

"Bisher haben sich unsere Gäste nicht beschwert, dass sie frieren", sagte die Pressesprecherin Yvonne Liebold am Sonntag. Die Temperaturen seien noch in einem vergleichsweise hohen Bereich.

Die DGfdB hatte den Bädern im vergangenen Sommer als eine von mehreren möglichen Energiesparmaßnahmen empfohlen, die Wassertemperaturen um zwei Grad zu senken. Damit könne der Gesamtenergieverbrauch eines Bades um bis zu 25 Prozent reduziert werden.

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