In mehreren NRW-Städten wird am Freitag wie am Vortag der öffentliche Nahverkehr bestreikt. Busse und Bahnen bleiben in den Depots. Mit den Arbeitsniederlegungen wollen die Beschäftigten ihren Forderungen im laufenden Tarifstreit des Öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen Nachdruck verleihen.
Der Umfang der Streiks in NRW werde deutlich geringer sein als am Donnerstag, sagte ein Verdi-Sprecher. Der Nahverkehr in Düsseldorf, Wuppertal, Solingen und Remscheid werde aber erneut betroffen sein. Neu dazu kämen die Wasser- und Schifffahrtsämter. In Düsseldorf werden die Straßenreinigung und die Müllabfuhr bestreikt.
Streiks am Freitag vor allem im Nahverkehr
Bereits am Donnerstag hatten die Streiks den öffentlichen Verkehr lahmgelegt. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi waren Düsseldorf, Bielefeld, Dortmund und das Bergische Städtedreieck Remscheid, Solingen und Wuppertal betroffen.
Die Streikaktionen am Freitag bei Bussen und Bahnen:
- Düsseldorf: Der Streik bei der Düsseldorfer Rheinbahn begann am Donnerstag um 3 Uhr und soll 48 Stunden dauern. Betroffen ist das gesamte Netz der Rheinbahn, also auch der Kreis Mettmann, die Stadt Meerbusch und die Verbindungen nach Duisburg, Krefeld, Neuss und Ratingen.
- Wuppertal: In Wuppertal sind am Donnerstag die Busse auf dem Betriebshof geblieben und auch die Schwebebahn stand still. Nach Angaben der Wuppertaler Stadtwerke soll auch am Freitag gestreikt werden. Gleiches gilt für den Nahverkehr in Remscheid und Solingen.
Arbeitgeber halten Verdi-Forderung für nicht verkraftbar
In der aktuellen Tarifrunde fordern Verdi und der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im Öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Davon entfallen laut Verdi rund 640.000 auf NRW. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen.
Die Verdi-Gehaltsforderung ist nach Ansicht der Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen wirtschaftlich nicht verkraftbar. Eine Lohnerhöhung von mindestens 500 Euro monatlich entspreche einer durchschnittlichen Lohnerhöhung um 15 Prozent und in den unteren Lohngruppen von bis zu 25 Prozent, sagte Hauptgeschäftsführer Bernhard Langenbrinck in Wuppertal der dpa. Bundesweit würde dies Mehrkosten von über 15 Milliarden Euro jährlich bedeuten.
Die zweite Runde der Tarifverhandlungen ist für den 22. und 23. Februar in Potsdam geplant.