Schulbeginn in NRW: Wie viel darf ein Schulranzen eigentlich wiegen?

Stand: 08.08.2022, 11:58 Uhr

Diese Woche geht die Schule in NRW wieder los. Das heißt für viele Kinder: Schleppen. Denn oftsmals ist der Tornister zu schwer. Wie viel darf der Ranzen also wiegen?

Im neuen Schuljahr werden laut Schulministerium in Nordrhein-Westfalen mehr als 170.000 Erstklässler den "Ernst des Lebens" beginnen. Zu diesem Ernst gehört: das Schleppen eines schweren Schulranzens. Aber wie viel dürfen Kinder eigentlich tragen? Und was passiert, wenn sie zu viel schleppen?

So viel tragen Schüler auf dem Rücken

Laut der Techniker-Krankenkasse schleppen

  • Grundschüler im Schnitt rund 5,5 Kilo.
  • Hauptschüler durchschnittlich rund acht Kilo.
  • Gymnasiasten im Schnitt etwa zwölf Kilo.

Das ist laut der Krankenkasse fast immer zu schwer. Es gelte die Faustregel: Der Ranzen sollte nicht mehr als 10 bis 12 Prozent des Gewichts des Kindes betragen.

Der Ranzen sollte nicht mehr als 10 bis 12 Prozent des Gewichts des Kindes betragen. Techniker Krankenkasse

Bei einem sechsjährigen Durchschnittsjungen geht diese Richtschnur nicht auf. Er würde 22 Kilo wiegen. Damit beträgt ein 5,5-Kilo-Ranzen mehr als ein Viertel seines Gewichts.

Kann ein schwerer Schulranzen zu bleibenden Schäden führen?

Schulkinder mit Mund-Nasen-Schutz und Schulranzen

Ein zu schwerer Ranzen kann zu Rückenschmerzen führen

Ein zu schwerer Schulranzen allein könne keine bleibenden körperlichen Schäden verusachen, heißt es vom Westklinikum Münsterland. Aber: Bei einer bereits bestehenden Haltungsschwäche kann ein zu vollgepackter Ranzen zu Rückenschmerzen führen.

Um diesen Problemen vorzubeugen, sollte der Schwerpunkt des Tornisters möglichst nah am Körper liegen. Die Träger sollten verstellbar sein, aber fest sitzen und relativ breit sein. In der Höhe sollte der Tornister kurz über dem Gesäß enden. Die Oberkante muss mit der Schulterhöhe des Kindes abschließen, damit es über die Schultern nach hinten schauen kann.

Zudem sollte der Ranzen über beide Schultern getragen werden. Das lässige Tragen der "Tonne" auf einer Seite wird dementsprechend nicht empfohlen - auch älteren Schulkindern nicht.

Beim Kauf sollten Eltern unter anderem auf die sogenannte DIN 58124 achten. Diese Norm, die 1990 eingeführt wurde, setzt Sicherheitskriterien und Maßgaben für den Schulranzen fest, erläutert die Krankenkasse ikk.

200 bis 300 Euro für einen Tonister

Für einen neuen Schulranzen müssen Eltern meist tief in die Tasche greifen. Nach einer vor einigen Jahren erhobenen Studie des Konsumforschungsunternehmens GfK geben Eltern im Schnitt 238 Euro für die Erstausrüstung aus.

Aktuelle Erhebungen dazu gebe es nicht, sagt Sabine Frühwald von der GfK. Die Inflation und die Kostensteigerungen in vielen Bereichen wirkten sich aber auch auf den Schulbedarf aus. Den größten Posten bei der Einschulung mache der Schulranzen aus. Je nach Marke kann man da schon mal mit Preisen zwischen 200 und fast 300 Euro rechnen. Gerade für ärmere Familie ist das nach Angaben des Deutschen Caritasverband nicht zu stemmen.

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