Für Geflüchtete ist es oft mühselig bis unmöglich einen festen Arbeitsplatz zu bekommen. Es scheitert zum Beispiel an Sprachkenntnissen, an der Herkunft oder weil Schul- und Studienabschlüsse in Deutschland nicht anerkannt sind.
"Hier ist wirklich anders"
Auch Hussein Abdul Rahman hatte mit solchen Problemen zu kämpfen. Der 37-Jährige ist 2016 aus Syrien nach Deutschland gekommen. Nach seiner Ausbildung zum IT-Kaufmann war es dann schwierig, einen festen Job zu bekommen, erzählt er.
Westenergie-Mitarbeiter Hussein Abdul Rahman
"Manchmal wegen Sprachqualifikation, manchmal woher kommt die Person, wurde schon verurteilt. Aber hier nie, ist wirklich anders." Er fühlt sich bei Westenergie angenommen und mit den anderen "auf Augenhöhe," sagt Hussein.
Integration durch Unterstützung
Insgesamt will Westenergie mit dem Programm "we start" 20 Flüchtlinge einstellen, die gute Ausbildungen im technischen Bereich haben. Sie kommen zum Beispiel aus Afghanistan, der Ukraine oder wie Hussein, aus Syrien.
Anna Fliegel, Leiterin Personal- und Führungskräfteentwicklung bei Westenergie
"Die hätten in einem normalen Auswahlverfahren gar keine Chance", sagt Anna Fliegel, die Personalchefin. Wenn die Sprache nicht gut genug ist, oder Abschlüsse aus dem Ausland noch nicht anerkannt sind. Und genau da setzt das Projekt an: Je nach Bedürfnis helfe Westenergie dann zum Beispiel bei der Wohnungssuche, bei Behördengängen und vor allem mit Sprachkursen.
Vorbildliches Projekt
Für das Essener Energieunternehmen ist das Programm für Geflüchtete ein Weg, die eigenen Personalprobleme zu lösen. Die Arbeitsagentur NRW spricht von einem vorbildlichen Projekt, die meisten anderen Unternehmen stellen demnach deutlich weniger geflüchtete Menschen ein.
Sie bekommen zunächst Zwei-Jahresverträge, einige sind bereits unbefristet eingestellt. Hussein Abdul Rahman arbeitet jetzt am Standort Dortmund als Customer Solution Manager, also im Kundendienst.
Die für Integration zuständigen Minister und Senatoren der Länder beraten Mittwoch und Donnerstag in Rostock-Warnemünde über grundsätzliche und länderübergreifende Angelegenheiten der Integration. Das Motto der Konferenz lautet: "Miteinander wachsen".
Unter anderem soll darüber gesprochen werden, wie zugewanderte Menschen als Fachkräfte in die Arbeitswelt integriert werden können.
Unsere Quellen:
- Westenergie
- Mitarbeiter Hussein Abdul Rahman
