Sobald das Sozialkaufhaus Kaufnett in der Unneraner Innenstadt um 10 Uhr seine Türen öffnet, finden sich die ersten Kundinnen und Kunden ein. Viele von ihnen sind auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken. Die Auswahl ist groß: von der Bettwäsche über Haushaltsartikel bis zur Weihnachtsdeko gibt es hier praktisch alles. Und zwar für ganz kleines Geld. Studentin Lena Müller ist fündig geworden: „Ich habe für meine Oma einen Strickschal gefunden und für meine Schwester einen Sammelteller. Und für beides zusammen habe ich nur 4,50 Euro gezahlt!“
Geschenke trotz Sparzwang
„Steigende Energiekosten, Ukrainekrieg, schmale Rente – die Leute halten zur Zeit ihr Geld zusammen, wollen aber trotzdem schöne Geschenke machen“, erzählt Dirk Riegel, Filialleiter im Unneraner Kaufnett. Und deshalb seien die Waren aus dem Sozialkaufhaus in diesem Jahr plötzlich gesellschaftsfähig geworden. „Das stellen wir in allen sieben Filialen unseres Diakonie-Geschäfts fest“, sagt Riegel.
Täglich kommen Sachspenden
Die Ware, die hier verkauft wird, sind Spenden. Körbeweise geben vor allem Privatleute ihre ausrangierten Sachen ab – Kleidung, Möbel, Handtaschen, es gibt nichts, was nicht im Sozialkaufhaus landet. Die Mitarbeitenden sortieren, kontrollieren und bereiten die Artikel auf, bevor sie dann für kleines Geld in den Verkaufsraum gehen.
Kundschaft schämt sich nicht
Die Kundschaft steht zu den Geschenken aus zweiter Hand. Es sind vor allem Studierende, Rentnerinnen und Rentner, Bedürftige und Geflüchtete. Aber nicht immer führt ein klammer Geldbeutel ins Sozialkaufhaus. „Für meine Schwiegertochter habe ich eine neuwertige Bratpfanne gekauft, für nur 6 Euro“, freut sich Sabine Wiechmann. Und dass sie aus dem Sozialkaufhaus stammt, merke doch niemand. Sie sehe nagelneu aus. Auch Nachhaltigkeit und Schonung der Umwelt spielen eine Rolle. Und so werden am Heiligen Abend unter vielen Bäumen Geschenke aus dem Gebrauchtwarenhaus liegen – und für hoffentlich glänzende Augen sorgen.
Über dieses Thema berichten wir heute in der Lokalzeit aus Dortmund auf WDR 2 und im WDR Fernsehen.