Der 4:0-Erfolg gegen den SC Freiburg hat Borussia Dortmund ein wenig aufgemuntert - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Denn das schwarz-gelbe Gebilde ist längst noch nicht so stabil, wie es die Verantwortlichen gerne hätten. Das zeigt sich mehr als deutlich in der Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsauftritten.
Acht Pflichtspiele zu Hause, achtmal hieß der Sieger Borussia Dortmund. Auf fremdem Platz holte der BVB dagegen erst vier mickrige Punkte. Dass der einzige Erfolg in der Fremde (die erste Pokalrunde mal ausgenommen) in der Champions League gelang, scheint dabei kein Zufall zu sein. Denn die Dortmunder fühlen sich in dem Wettbewerb bislang pudelwohl.
Neun Punkte aus vier Spielen bedeuten Platz sieben in der Tabelle - keine deutsche Mannschaft steht aktuell international besser da. Ein weiterer Sieg am Mittwochabend (21 Uhr) bei Dinamo Zagreb wäre ein großer Schritt in Richtung direkte Qualifikation für die K.o.-Phase. Allerdings gibt es neben der Auswärtsschwäche noch ein paar andere Dinge, die den BVB-Verantwortlichen vor dem Duell mit den Kroaten Sorgen bereiten.
Guirassy-Einsatz weiter fraglich
Da wäre zum einen der Zustand von Serhou Guirassy. Der Torjäger fiel am Wochenende krankheitsbedingt aus, sein Einsatz in der Champions League ist noch fraglich. "Wir müssen von Tag zu Tag sehen", erklärte BVB-Trainer Nuri Sahin: "Ich hoffe, dass es für Zagreb reicht. Serhou ist ein extrem wichtiger Spieler für uns." Das belegen nicht zuletzt die neun Saisontore des Angreifers. Am Dienstag konnte Guirassy zumindest wieder mit seinen Teamkollegen trainieren.
Wenig erfreut dürfte man in Dortmund auch über die Schiedsrichteransetzung sein. Denn unter der Leitung des französischen Unparteiischen Clement Turpin, verlor der BVB jedes seiner vier Spiele. Diese schwarze Serie soll in Zagreb nun enden.
Allerdings präsentierten sich die Kroaten nach der 2:9-Packung beim FC-Bayern und dem anschließenden Trainerwechsel als durchaus ernst zu nehmender Gegner. Unter Nenad Bjelica ist Dinamo in der Champions League mit zwei Siegen und einem Unentschieden noch ungeschlagen. Mit einem weiteren Erfolg würden die Gastgeber in der Tabelle sogar an den Dortmundern vorbeiziehen.
BVB warnt seine Auswärtsfans
Es dürfte also ein hitziges Duell werden am Mittwoch im altehrwürdigen Maksimir-Stadion - übrigens das erste überhaupt zwischen den beiden Vereinen. Leider, so befürchtet der BVB, könnte sich die Brisanz aber nicht nur auf das Spielfeld beschränken. "Ablehnende und aggressive Verhaltensweisen gegenüber erkennbaren BVB-Fans im Zagreber Stadtgebiet" könnten nicht ausgeschlossen werden, warnte der Bundesligist. Er appellierte daher an seine Anhänger, Provokationen zu unterlassen und außerhalb des Stadions besser auf das Tragen von Fan-Utensilien zu verzichten.
Zagreb gegen Dortmund - es wird in vielerlei Hinsicht eine spannende Premiere. Und für den BVB zusätzlich noch eine gute Gelegenheit, vor dem Bundesliga-Duell gegen den FC Bayern München Selbstvertrauen zu tanken. Die gute Nachricht für alle Dortmunder: Gegen den Rekordmeister wird wieder zu Hause gespielt.