Das Leben der Stadttauben

03:11 Min. Verfügbar bis 06.06.2024

Initiative setzt sich für Stadttauben in Essen ein

Stand: 06.06.2023, 06:02 Uhr

Für viele Menschen sind Tauben nur "Ratten der Lüfte". Anders sehen das die Ehrenamtlichen der Initiative Grauflügel, die den Tieren in Essen helfen und ihre Situation verbessern wollen.

Der Gildehoftunnel in der Nähe des Essener Hauptbahnhofs ist ein Ort, der Merle Hannah Häring schockiert. Hier leben und nisten hunderte Tauben unter schwierigsten Bedingungen.

"Man sieht hier überall den Kot und die Federn. Und am Allerschlimmsten ist: Die Deckenverkleidung hat sich gelöst, die Tauben fliegen da rein und brüten", beschreibt die Tierschützerin die Situation.

Sobald die Küken die ersten Flugversuche starten, fliegen sie raus und werden von Autos erfasst. Merle Hannah Häring

Ehrenamtliche wollen Taubenschläge in der Stadt

Tierschützerin Merle Hannah Häring

Die Initiative "Grauflügel" will diese Situation ändern. Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen fahren zu Hotspots wie dem Tunnel, um verletzte Tiere einzufangen oder tote Tiere von der Fahrbahn zu entfernen.

Die Ehrenamtlichen um Merle Hannah Häring haben der Stadt Essen ein Konzept vorgelegt. Das sieht fest installierte Taubenschläge vor, die den Tieren eine Alternative zu ihren aktuellen Niststätten bieten würden.

Taubenpopulation könnte besser kontrolliert werden

Das hätte laut der Initiative mehrere Vorteile. So könnten Tauben besser gezählt und ihre Populationen kleingehalten werden, indem Eier ausgetauscht werden. Außerdem hätten die Tieren durch medizinische Versorgung, genügend Futter, Wasser und ruhige Brutstellen ein besseres Leben. 

An der jetzigen Situation muss sich aus Sicht von Merle Hannah Häring etwas ändern. "Tauben haben keine Lobby. Und außer den Ehrenamtlichen interessiert sich hier in Essen niemand dafür", sagt die Tierschützerin über ihre Motivation.

Über dieses Thema hat der WDR auch in der Lokalzeit Essen im WDR Fernsehen berichtet.

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