Nachhaltige Energiegewinnung ist sehr wichtig, um das Klima zu schonen. Dazu zählt Energiegewinnung aus Sonnenenergie oder Windkraft, aber auch Geothermie. Einfamilienhäuser nutzen das schon, indem sie aus dem flachen Untergrund Wärme entnehmen. Für die nachhaltige Wärmeversorgung von Städten ist dagegen eine Nutzung tieferer Erdschichten nötig.
Suche nach Wärmespeichern in 2.000 Metern Tiefe
In Bochum und Witten wird deswegen jetzt mit speziellen Lkw, sogenannten Vidro-Trucks, nach Wärmespeichern in Tiefen bis zu 2.000 Metern gesucht. Das Fraunhofer IEG setzt dafür "Rüttel-Lkw" ein.
Sie nutzen für die Suche das Echolot-Prinzip: Mit speziellen Rüttelplatten bringen sie den Untergrund zum Vibrieren. Mikrofone empfangen die zurückgeworfenen Wellen und können so eine genaue Karte der verschiedenen Gesteinsschichten erstellen.
Ruhrgebiet ist gut geignet für Geothermie
Der Untergrund im Ruhrgebiet ist stark "gefaltet", wie der Geologe sagt. Er meint damit, dass sich die verschiedenen Gesteinsschichten verschoben haben. Dadurch sind Sättel und Mulden entstanden, die teilweise Hohlräume gebildet haben. In diesen Hohlräumen könnte sich warmes Wasser gesammelt haben. Oder sie könnten als Speicher für warmes Wasser genutzt werden, das dort reingepumpt wird.
Interessant im Ruhrgebiet sind auch die ehemaligen Stollen und Schächte. Sie könnten eventuell ebenfalls als Speicher für warmes Wasser genutzt werden.
Mit dem Projekt in Bochum und Witten soll eine Konzeptstudie zur Nutzung des Bochumer Untergrundes für die Wärmewende erstellt werden, sagt das Fraunhofer IEG.
Bochum und Witten sind nicht die ersten Projekte in NRW
Der geologische Dienst NRW hat vor einem guten Jahr ebenfalls den Boden in Bochum, damals im Stadtteil Höntrop, untersucht. Dort ging es allerdings vor allem um die Einstellung der empfindlichen Instrumente, um Städten und Kommunen bei der Suche helfen zu können.
Der geologische Dienst NRW auch schon am Niederrhein und im Rheinland gesucht. Münster soll Vorreiter für Geothermie in NRW werden.
Unsere Quellen:
- Fraunhofer IEG
- Geologischer Dienst NRW
Über dieses Thema berichtet der WDR am 21.10.2024 auch auf WDR 2 in der Lokalzeit Ruhr.