Herten: Millionen-Streit um Observatorium beigelegt

Stand: 17.12.2024, 15:50 Uhr

Der Millionen-Streit um das Horizont-Observatorium auf der Halde Hoheward bei Recklinghausen ist nach knapp 16 Jahren beigelegt. Der Ingenieur, die Stahlbaufirma und der Regionalverband Ruhr haben sich außergerichtlich geeinigt.

Das Horizont-Observatorium war 2008 eröffnet worden. Unterhalb der markanten Bögen konnte man astronomische Ereignisse beobachten und verstehen. Sechs Wochen später war das schon nicht mehr möglich.

Nachdem ein Besucher einen Riss in der Konstruktion entdeckte, wurde sie mit Pfeilern abgestützt und der Bereich darunter gesperrt. Seitdem kann das Observatorium nicht mehr so genutzt werden, wie es eigentlich vorgesehen war. Die Stahlbögen sind nur noch eine weithin sichtbare Landmarke.

Wer hat Schuld?

Wer hat die Baumängel zu verantworten und wer kommt für den Schaden auf? Schon kurz nach der Sperrung wiesen sich RVR, Stahlbaufirma und der Architekt gegenseitig die Schuld zu.

Der Fall landete vor Gericht. Beweise wurden gesichert, Gutachten wurden erstellt. 2023 kam das Landgericht Bochum zu dem Schluss: Es gibt keinen eindeutig Schuldigen. Der Schaden sei auf Planungsfehler und Ausführungsfehler zurückzuführen.

Einigung nicht öffenltich

Das Horizont-Observatorium bei Recklinghausen.

Soll das 2,5 Millionen Euro teure Bauwerk abgerissen und neu gebaut werden? Kann es saniert werden? Und wer trägt welchen Teil der Kosten? All das wurde hinter den Kulissen diskutiert.

Details über die Einigung, die jetzt erzielt wurde, sind noch nicht öffentlich. Der RVR will erst die schriftliche Bestätigung des Gerichts abwarten.

Wiedereröffnung bis 2027

Erklärtes Ziel sei es jetzt, das Observatorium bis zur internationalen Gartenausstellung 2027 wieder begehbar zu machen. Ob die behelfsmäßigen Stützen bleiben müssen, werde auch geprüft. Bis zum Sommer 2025 will der RVR einen Sanierungsplan aufstellen.

Quelle:

Über dieses Thema berichtet der WDR am 17.12.2024 auch im WDR Fernsehen: Lokalzeit aus Dortmund, 19.30 Uhr.