Eine beim Unfall zerstörte Straßenbahn und ein Bus

Schwerer Straßenbahnunfall in Oberhausen: Fahrer verurteilt

Stand: 31.03.2023, 14:38 Uhr

Ein Straßenbahnfahrer ist zu anderthalb Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt worden. Er war mit seiner Straßenbahn im Juni in Oberhausen auf einen Bus aufgefahren. 33 Menschen wurden verletzt.

Der 34-jährige Straßenbahnfahrer aus Mülheim wirkt am Freitag vor Gericht noch immer fassungslos. Bis heute wisse er nicht, wie er damals ein Haltesignal einfach übersehen konnte, sagt er bei der Verhandlung am Amtsgericht Oberhausen.

Am 9. Juni 2022 war der Mann mit seiner Straßenbahn auf der ÖPNV-Trasse in der Nähe des Olga-Parks in Oberhauen auf einen Linienbus aufgefahren. Die Frontscheibe der Straßenbahn ist dabei komplett zersplittert, im Linienbus klaffte anschließend ein großes Loch. Überall lagen Scherben und Kleidungsstücke

Viele Jugendliche bei Unfall in Oberhausen verletzt

Bei dem Unfall wurden 33 Menschen in der Bahn und im Bus verletzt. Ein Rentner schwebte kurzzeitig in Lebensgefahr, er wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Bis heute kann er nicht mehr richtig laufen und einen Arm nicht mehr benutzen.

Die anderen Verletzten waren vor allem Jugendliche, unter anderem aus einer Schulklasse aus Bottrop. Die Jugendlichen erlitten durch umherfliegende Glassplitter teilweise tiefe Schnittwunden, auch im Gesicht. Eine 17-Jährige ist bei ihrer Aussage vor Gericht in Tränen ausgebrochen.

Urteil gegen Straßenbahnfahrer gefallen

Das Gericht hat den Fahrer zu anderthalb Jahren auf Bewährung verurteilt, unter anderem wegen fahrlässiger Körperverletzung. Vor Gericht hat er beteuert, dass er nie wieder eine Straßenbahn fahren will.

Obwohl der Mann 34 Jahre alt ist, wurde er von einem Jugendrichter verurteilt. Das liegt daran, dass die meisten Opfer des Unfalls Jugendliche waren. Ein Jugendrichter hat in der Regel mehr Erfahrung darin, Jugendliche zu befragen. Daher wird ein Jugendgericht in einem solchen Fall zu einem Jugendschutzgericht.

Über dieses Thema hat die WDR 2 Lokalzeit an Rhein und Ruhr Ruhr am 31.03.2023 um 14.30 Uhr berichtet.