Manuel Neuer kehrt nach Gelsenkirchen zurück. Was zunächst klingt, wie ein spektakulärer Wechsel am Deadline-Day, hat jedoch einen ernsten Hintergrund. Denn der ukrainische Meister Schachtar Donezk trägt in diesem Jahr seine Heimspiele in der Champions League aufgrund des russischen Angriffskrieges in der Arena auf Schalke aus.
Und wie es der Zufall so wollte, wurde Donezk bei der Auslosung am Donnerstag auch der Rekordmeister FC Bayern München zugelost. Schachtar Donezk gegen Bayern München in Gelsenkirchen - eine Partie, die in vielerlei Hinsicht Erinnerungen weckt.
Schalke - von der Champions League in Liga zwei
Das Publikum in Gelsenkirchen dürfte wehmütig zurückblicken auf die Zeit, als ihr FC Schalke 04 selbst noch in der Königsklasse aktiv war. Letztmals war das in der Saison 2018/19 der Fall, als es die Knappen immerhin bis ins Achtelfinale schafften. Danach ging es für den Verein jedoch stetig bergab. Seit 2023 findet sich Schalke in den Niederungen der 2. Liga wieder.
Aber auch für einige Bayern-Profis wird das Spiel eine Reise in die Vergangenheit - allen voran für Keeper Manuel Neuer. Der heute 38-Jährige wurde in Gelsenkirchen geboren und reifte bei Königsblau zum Profi. Insgesamt schnürte er 20 Jahre lang seine Schuhe für den Revierklub, ehe er 2011 zu den Bayern wechselte. Von seinen Schalkern verabschiedete er sich mit einem Erfolg: Nachdem die Knappen im Halbfinale ausgerechnet seinen zukünftigen Arbeitgeber rausgeworfen hatten, gewann Schalke zum fünften und bislang letzten Mal den DFB-Pokal.
Rückkehr für Neuer "sehr besonders"
In der Arena auf Schalke stand Neuer in elf Champions-League-Partien für die Gelsenkirchener zwischen den Pfosten. Nun wird eine weitere hinzukommen - allerdings im Trikot des FC Bayern. "Mit Donezk haben wir ein Team, das schon jahrelang in der Champions League dabei ist. Das Spiel wird in Gelsenkirchen stattfinden, das ist für mich natürlich ein Heimspiel und sehr besonders", sagte der Kapitän des Rekordmeisters.
Doch nicht nur für Neuer ist das Gastspiel in Gelsenkirchen ein Highlight. Auch für zwei weitere Bayern-Profis wird es zu einer Reise in die Vergangenheit. So spielte etwa Leon Goretzka von 2013 bis 2018 für Schalke 04. Anders als Neuer besitzt der Mittelfeldspieler momentan aber keinen Stammplatz beim FCB, weswegen noch fraglich ist, ob er am Ende tatsächlich auf Schalke auflaufen wird.
Und auch Leroy Sané begann seine Profi-Karriere bei Königsblau. Mit Unterbrechung spielte er von 2005 bis 2016 in Gelsenkirchen. Der Flügelflitzer arbeitet nach seiner Leistenoperation an seinem Comeback - und könnte auf Schalke einsatzbereit sein.
Champions League mit neuem Modus
Ab dieser Spielzeit gibt es in der Champions League keine Gruppen mehr, sondern ein Ligasystem. Alle 36 teilnehmenden Mannschaften müssen vier Heim- und vier Auswärtsspiele bestreiten.
Seit Anfang Juli steht fest, dass sich Donezk für seine "Heimspiele" in der Arena des Gelsenkirchener Zweitligisten einmietet - das gilt sowohl für die Ligaphase als auch für alle eventuell folgenden Begegnungen in der Königsklasse. Die Schalker kassieren dafür rund zwei Millionen Euro. S04-Vorstandsvorsitzender Matthias Tillmann nannte dies eine "Win-Win-Situation für beide Vereine".
Quelle: cl