Eine junge Hand hält eine alte Hand

Ruhr-Gipfel zur Pflege: Ausbildungen gefragt, Fachkräfte gesucht!

Stand: 28.10.2022, 15:27 Uhr

Die Ausbildung zu Kranken- oder Altenpflegern ist mittlerweile sehr gefragt. Trotzdem fehlen im Ruhrgebiet in der Pflege tausende Mitarbeitende. Die Ruhrgebietskonferenz Pflege berät über Verbesserungen.

Tausende Pflegekräfte fehlen in NRW, vor allem im Ruhrgebiet. Die Lage ist so dramatisch, dass Verbände und Unternehmen versuchen, neue Wege zu gehen, um Pflegekräfte zu gewinnen. Zum Beispiel, Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger oder Fachkräfte aus anderen Ländern. Nachwuchs zu finden sei dagegen aber kein Problem.

Denn während andere Ausbildungsberufe dringend nach Nachwuchs suchen und ihre Stellen nicht besetzt werden, wurden in der Pflege seit 2020 sogar zehn Prozent mehr Ausbildungsplätze geschaffen, weil die Nachfrage steigt. Die Plätze zu besetzen, stellt kein Problem da, sagt Roland Weigel. Er hat den Gipfel organisiert.

Keine Probleme Ausbildungsstellen zu besetzen

"Wir haben so viel Zulauf wie eigentlich noch nie in den letzten Jahren. Im Unterschied zu anderen Ausbildungsgängen haben wir zumindest im Augenblick kein konkretes Nachwuchsproblem", sagt Weigel. Aber: es gebe zu wenige Ausbildungsplätze. Auf Dauer würden sogar noch mehr benötigt. Zweidrittel der Auszubildenden bekäme die Zusage, dass sie übernommen werden

Und 92 Prozent der Auszubildenden würden nach der Ausbildung auch weiterhin in dem Beruf arbeiten wollen. Doch das löst nicht das Problem des Fachkräfte- und Arbeitskräftemangels. Denn bis 2030 werden 25 Prozent der jetzigen Pflegekräfte in Rente gehen und diese Lücke muss gefüllt werden, doch dafür fehlen Leute, wird auf dem Pflegeausbildungsgipfel deutlich wurde.

Problem: Unterschiedliche Bezahlung

Ein weiteres Problem, das auf dem Gipfel angesprochen wurde: die Bezahlung. Das Gehalt unterscheidet sich in den Berufsfeldern deutlich. In Krankenhäusern wird nach der Ausbildung besser bezahlt, als zum Beispiel in der ambulanten Pflege. Die Unterschiede liegen teilweise zwischen 500 bis 1.000 Euro, sagt Roland Weigel.

Dafür müssen Lösungen gefunden und das Gehalt angeglichen werden. Denn gerade die ambulante Pflege ist von Bedeutung, weil ältere Menschen möglichst lange zu Hause leben möchten, statt in einer Senioreneinrichtung. Weil dort Fachkräfte fehlen werden Pflegekräften aus anderen Ländern und nach Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern gesucht.

Über dieses Thema haben wir am 28.10.2022 im Hörfunk in der WDR2 Lokalzeit Rhein/Ruhr berichtet.

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