Portrait von Martina Förster-Teutenberg

Nach Missbrauchsskandal in Lünen: Nachfolgerin für zurückgetretenen Vize-Bürgermeister

Stand: 17.11.2023, 11:02 Uhr

Lünen hat seit gestern Abend eine neue stellvertretende Bürgermeisterin. Die Wahl mitten in der Wahlperiode war notwendig, weil der bisherige Amtsinhaber in Untersuchungshaft sitzt.

Die neue Vize-Bürgermeisterin heißt Martina Förster-Teutenberg und wollte sich erst nach Gesprächen mit ihrer Familie zur Wahl stellen. "Damit habe ich vor fünf Wochen noch nicht gerechnet", sagte Martina Förster-Teutenberg (SPD) kurz nach ihrer Wahl: "Die Ereignisse haben sich überschlagen." Damit spielte Förster-Teutenberg auf die überraschende Festnahme und den Rücktritt ihres Vorgängers Daniel Wolski (SPD) an.

Knappe Entscheidung und viele Bürger im Ratsaal

Der Rat wählte sie am Donnerstagabend knapp mit 25:27 Stimmen. Ein überraschend knappes Ergebnis, da sie die einzige Bewerberin war und es im Vorfeld eigentlich eine Einigung zwischen den großen Parteien gegeben hat. Die Wahl traf auf großes Interesse bei den Lüner Bürgern. Die Zuschauertribüne im Ratssaal war bis auf den letzten Platz gefüllt.

Die 50-Jährige ist Mutter einer erwachsenen Tochter und hat Raumplanung studiert. Sie arbeitet im Familienbetrieb und habe sich abstimmen müssen, bevor sie eine Kandidatur zugesagt habe „Ich wollte schließlich keinen Krieg mit der Familie“, sagte sie scherzhaft nach der Wahl im WDR Fernsehen. Martina Förster-Teutenberg ist auch Vorsitzende der SPD im Kreis Unna.

Daniel Wolski wegen Missbrauchsvorwurf in U-Haft

Daniel Wolski, der auch der ehemalige Vorsitzende der Lüner Jusos war, sitzt seit drei Wochen in Untersuchungshaft. Der ehemals stellvertretende Bürgermeister von Lünen soll kinderpornografisches Material besessen haben und Jugendliche für sexuelle Handlungen bezahlt haben. Wolski äußert sich bisher nicht zu den Vorwürfen.

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